Cinderella (Band)

Cinderella

Cinderella im August 2006
Allgemeine Informationen
Herkunft Philadelphia, Vereinigte Staaten
Genre(s) Glam Metal, Hard Rock, Bluesrock
Gründung 1982
Auflösung 2017[1]
Website www.cinderella.net
Letzte Besetzung
Tom Keifer
Gitarre
Jeff LaBar (ab 1985, † 2021)
Eric Brittingham
Fred Coury (1986–1991, ab 1996)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Michael Schermick (1983–1985)
Schlagzeug
Tony Destra (1983–1985, † 1987)
Schlagzeug
Jim Drnec (1985–1986)
Live- und Session-Mitglieder
Schlagzeug
Jody Cortez (1986)
Schlagzeug
Kevin Valentine (1991–1993)
Schlagzeug
Kenny Aronoff (1994)

Cinderella ist eine US-amerikanische Rockband aus Philadelphia, die ihre größten Erfolge in den 1980er Jahren feierte. Zu ihren bekanntesten Songs zählen Gypsy Road, Don't Know What You Got und Nobody's Fool.

Die frühen Jahre

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Cinderella entstanden in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre in Philadelphia. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben dem Sänger und Gitarristen Tom Keifer noch der Bassist Eric Brittingham, der Gitarrist Michael Schermick (der sich später den Künstlernamen Michael Kelly Smith zulegte) und der Schlagzeuger Tony Destra. Die Band benannte sich nach einer Katze, auch wenn Keifer später erzählte, der Bandname stamme von einem Pornofilm namens Sinderella.

Zwei Demos in den Jahren 1983 und 1984 folgten, bevor sie die Aufmerksamkeit von Kiss-Bassist Gene Simmons auf sich zogen. Simmons bot der Band seine Hilfe bei der Suche nach einer Plattenfirma an, doch Jon Bon Jovi kam ihm zuvor. Cinderella unterzeichneten 1985 einen Vertrag mit Mercury. Zur gleichen Zeit trennte sich die Band von Schermick und Destra, die daraufhin die Band Britny Fox gründeten. Destra starb am 8. Februar 1987 bei einem Unfall, noch bevor er am Erfolg des 1988 veröffentlichten Britny-Fox-Debütalbums teilhaben konnte. Ersatz für die beiden waren der White-Foxx-Gitarrist Jeff LaBar und der Schlagzeuger Jim Drnc (Darnick ausgesprochen).

Das Debütalbum wurde von Andy Johns produziert, und im Studio spielte der frühere Stone-Fury-Schlagzeuger Jody Cortez, da Drnc nach Aussagen von Johns nicht gut genug war. Drnc wurde infolgedessen durch Fred Coury ersetzt. Coury sprang zuvor für Randy Castillo für die Demo-Vorproduktion von Ozzy Osbournes The Ultimate Sin Album ein und war in der Besetzung von Chastain, Keel und London zu finden. Mit letzteren spielte er 1985 das Album Non Stop Rock ein.

Auftritt im August 2006

Zur Zeit der Veröffentlichung ihres Debüts "Night Songs" spielte die Band einige Clubkonzerte als Vorgruppe von Kix, doch nicht lange nach Erscheinen der LP gingen die Verkäufe rapide nach oben. Das resultierte nicht zuletzt aus den Touren im Vorprogramm von David Lee Roth oder Bon Jovi sowie dem Airplay, das die Singles Shake Me und Nobody's Fool auf MTV bekamen. Im Sommer 1987 spielten sie zusammen mit den Headlinern Bon Jovi sowie Dio, Metallica, W.A.S.P. und Anthrax beim Monsters-of-Rock-Festival in Castle Donington, England.

Als sich Steven Adler den Arm gebrochen hatte, half der Schlagzeuger Fred Coury bei Guns N’ Roses aus. Das nächste Studioalbum nahmen Cinderella erneut mit Andy Johns auf. Abgemischt wurde das Album von Steve Thompson und Michael Barbiero, die auch schon bei dem erfolgreichen Guns-N’-Roses-Album Appetite for Destruction an den Reglern saßen. Coury tourte während der Aufnahmen immer noch mit Guns N’ Roses durch die Welt.

Long Cold Winter, so der Titel des zweiten Albums, markierte eine Abkehr vom riffbetonten, etwas an AC/DC erinnernden Hard Rock hin zu mehr vom Blues beeinflussten Rock. Die Band spielte als Vorgruppe von Judas Priest auf ihrer Amerikatour und nicht zuletzt aufgrund der Singles Gypsy Road und Don't Know What You Got wurde Long Cold Winter zum kommerziell größten Erfolg der Band. Als der Bassist Brittingham Vater wurde, sprang der Dio-Bassist Jimmy Bain für einige Konzerte ein. Im August 1989 spielten sie beim Moscow Music Peace Festival neben Bands wie Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, Scorpions und Skid Row. Nach dem Ende der Tour machte die Band eine rund halbjährige Pause, die Sänger Tom Keifer dazu nutzte, sich im Keller seines Hauses ein neues Studio einzurichten. Dort entstand auch der Großteil des Materials für das neue Album.

1990 veröffentlichte die Band ihr drittes Album Heartbreak Station, auf dem die bluesorientierte Linie des Vorgängers konsequent fortgesetzt wurde. Cinderella griffen bei den Aufnahmen der letztlich elf Tracks auf Gospel-Sänger, Bläser und deutlich mehr Piano zurück als bei den Vorgängern. Darüber hinaus arrangierte John Paul Jones die Streicher eines dreißigköpfigen Orchesters in den Songs "Heartbreak Station" und "Winds of Change". Gemessen am Erfolg konnten sie jedoch nicht an die beiden ersten Alben anknüpfen. Eine für Anfang 1991 geplante Europa-Tournee sagte die Band aus Angst vor Anschlägen vor dem Hintergrund des gerade entflammten Golfkriegs ab.

Während der US-Tournee zu diesem Album erlitt Sänger Tom Keifer eine neurologisch bedingte Lähmung (Parese) der Kehlkopfmuskulatur.[2] Die Tour musste abgebrochen werden, die Aufnahmen für das Nachfolgealbum Still Climbing verzögerten sich bis 1994.

Fred Coury verließ 1992 die Band und gründete mit dem ehemaligen Ratt-Sänger Stephen Pearcy die Band Arcade, mit denen er zwei Alben für Epic Records einspielte. Sein Nachfolger wurde Kevin Valentine; trotzdem ist auf dem Album außer bei einem Song der Studiomusiker Kenny Aronoff zu hören. Still Climbing floppte und markierte zugleich das Ende für die Band.

Die verkappte Reunion

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Nicht zuletzt einer von MTV ausgestrahlten Dokumentation über die Rockbands der 1980er Jahre ist es zu verdanken, dass sich Keifer, LaBar, Brittingham und Coury im November 1996 für ein Benefizkonzert in New Jersey wieder zusammenfanden. Eine geplante Tour mit Dokken und Ratt wurde allerdings von Keifer abgelehnt. Keifer arbeitete in Nashville an seiner Solokarriere und war 1997 nicht am Wiederaufleben der Vergangenheit interessiert.

Trotzdem befand sich auf dem Best-of-Album Once Upon a Time mit War Stories ein neuer Song der Band. Daraufhin unterschrieb die Band bei der Plattenfirma Portrait Records einen neuen Vertrag. Als jedoch im April 2001 – fast drei Jahre nach Unterzeichnung – noch kein neues Album der Band in Sicht war, löste die Plattenfirma den Vertrag auf. Gegen Ende des Jahres 2002 planten Cinderella in England zusammen mit Alice Cooper, Thunder und The Quireboys eine Tour unter dem Namen Monsters of Rock was allerdings nie zustande kam, weshalb die Band im Tourbilling durch die L.A. Guns ersetzt wurde.

Cinderella heute

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Obwohl Cinderella seit 1996 offiziell wieder existieren, ist bislang noch kein neues Studioalbum erschienen. Das letzte musikalische Zeichen war eine neu aufgenommene Version der Ballade Don't Know What You Got für den Sampler VH1 Classic Metal Mania: Stripped. Im Sommer 2005 tourte die Band zusammen mit Ratt, Quiet Riot und FireHouse unter dem Banner Rock Never Stops durch die USA. Am 6. November 2009 erschien ein neues Livealbum, eine Europatour fand 2010 statt. Im Juni 2011 gab die Band ihr erstes Deutschland-Konzert seit über zehn Jahren anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens in Mülheim an der Ruhr. Leadsänger Tom Keifer veröffentlichte 2013 sein erstes Solo-Album "The Way Life Goes", dem 2019 Rise folgte.

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US  CA
1986 Night Songs
Mercury Records
US3
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(70 Wo.)US
CA15
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Erstveröffentlichung: 6. Oktober 1986
Verkäufe: + 3.100.000
1988 Long Cold Winter
Mercury Records
DE24
(12 Wo.)DE
CH7
Gold
Gold

(10 Wo.)CH
UK30
(6 Wo.)UK
US10
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(66 Wo.)US
CA24
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Erstveröffentlichung: 21. Mai 1988
Verkäufe: + 3.250.000
1990 Heartbreak Station
Mercury Records
DE34
(15 Wo.)DE
CH8
Gold
Gold

(15 Wo.)CH
UK36
(2 Wo.)UK
US19
Platin
Platin

(32 Wo.)US
CA28
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Erstveröffentlichung: 20. November 1990
Verkäufe: + 1.150.000
1994 Still Climbing
Mercury Records
UK88
(1 Wo.)UK
US178
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. November 1994
  1. Blabbermouth: TOM KEIFER On CINDERELLA: 'There Won't Be Any Reunion'. 30. November 2017, abgerufen am 6. Oktober 2024 (englisch).
  2. Cinderella: Abgeschlossene Achterbahnfahrt, Interview mit Tom Keifer, Classic Rock online, abgerufen am 1. Oktober 2019