Cisowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Sławieński | |
Gmina: | Darłowo | |
Geographische Lage: | 54° 27′ N, 16° 26′ O
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Höhe: | 30 m n.p.m. | |
Einwohner: | 346 (31. März 2011[1]) |
Cisowo (deutsch Zizow) ist ein Dorf in Hinterpommern. Es gehört heute zur Landgemeinde Darłowo (Rügenwalde) im Kreis Sławno (Schlawe) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Die Ortschaft liegt drei Kilometer nordnordöstlich der Ostseestadt Rügenwalde (Darłowo) auf einer Höhe von 34 Metern über NN. Die Ostsee ist zwei Kilometer vom Ort entfernt.
Nachbargemeinden sind: im Norden Kopań (Kopahn) am Vitter See (Jezioro Kopań), im Osten Zakrzewo (Sackshöhe) und im Westen die Stadt Rügenwalde (Darłowo). Die südliche Grenze bildet die Wipper (Wieprza).
Die Ortsbezeichnung kommt auch als Cizow, Cytzow und Zitzow vor. Die Herkunft ist entweder das Wendische, wo der Name Binsenort oder Eibenort bedeutet, oder – in vorslawischer Zeit – abgeleitet vom germanischen Namen des Kriegsgottes Ziu (Tyr).
Der ursprünglich als Runddorf angelegte Ort ist erstmals in der Gründungsakte der Stadt Rügenwalde am 12. Mai 1312 genannt. Die Existenz des Dorfes geht aber schon – wegen der günstigen Lage zur Ostsee – in das 12. Jahrhundert zurück. 1378 wird das Dorf von Wedego und Borante von Rügenwold sowie Heinrich und Margaretha Döring an die Stadt Rügenwalde verkauft.[2] Zizow war seither Stadtdorf.
Um 1780 hat der Ort: 1 Prediger, 1 Küster, 16 Bauern, 3 Kossäten, 1 Predigerwitwenhaus und 12 Büdner bei insgesamt 34 Feuerstellen.
1828 verkauft die Stadt Rügenwalde ihr auf der Zizower Feldmark gelegenes Grundstück von 860 Morgen, um hier die Kolonie Sackshöhe (heute polnisch: Zakrzewo) errichten zu lassen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee am 7. März 1945 das Dorf. Die Bevölkerung wurde nach Schmarsow (Smardzewo) und Karwitz (Karwice) und später wieder zurück ins Dorf verlegt. Nach Kriegsende wurde Zizow unter polnische Verwaltung gestellt. 1946 begann die Ausweisung der deutschen Bevölkerung. Zizow wurde von den Polen in Cisowo umbenannt.
Der Ort ist heute ein Teil der Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp).
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1818 | 301 | Kirchdorf, in städtischem Besitz[3] |
1852 | 333 | [4] |
1864 | 356 | am 3. Dezember, auf einer Gesamtfläche von 2547 Morgen[5] |
1867 | 356 | am 3. Dezember[6] |
1871 | 367 | am 1. Dezember, sämtlich Evangelische[6] |
1910 | 345 | am 1. Dezember[7][8] |
1933 | 340 | [9] |
1939 | 324 | [9] |
Bis 1945 bildete die Gemeinde Zizow (mit der Ortschaft Zizow, Chausseehaus) mit den Gemeinden Köpnitz (Kopnica), Kopahn (Kopań) und Sackshöhe (Zakrzewo) den Amtsbezirk Zizow im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Das zuständige Standesamt war das in Palzwitz. Amtsgerichtsbereich war Rügenwalde.
Die Zizower Pfarrkirche, heute nur noch Filialkirche, ist weithin zu sehen mit ihrem Turm, der schon im 14. Jahrhundert als Landmarke für die Schifffahrt auf der Ostsee erwähnt wird. Das gotische Gotteshaus ist ein Backsteinbau, und seine Westgiebel gliedern Blenden, die der jüngere Turm verstellt.
Der Altar ist ein figurenreiches geschnitztes Werk der Renaissance aus dem 17. Jahrhundert. Eine Figur Johannes des Täufers trägt die Kanzel, auf der die Jahreszahl 1665 zu lesen ist.
Die Orgelempore ist von Brüstungen in Bogenarchitektur aus dem Jahre 1622 geschmückt.
Zwischen 1535 und 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus. Nach 1945 wurde sie zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet. Am 11. November 1946 wurde sie neu geweiht und nach dem polnischen Heiligen Stanislaus Kostka genannt.
Die Parochie Zizow, die zuerst zu Rügenwalde gehörte, bildeten die Ortschaften Zizow, Köpnitz (Kopnica), Kopahn (Kopań), Palzwitz (Palczewice) und – das erst 1829 angelegte Sackshöhe (Zakrzewo). Die Pfarrstelle war früher Ackerwerk und wurde 1723 von der Kirche, Gemeinde und Kämmerei zu Rügenwalde für 3000 Thaler gekauft. Der Pfarrhof wurde 1644, am 29. Juli 1719 und am 12. Mai 1797 ein Raub der Flammen.
Am 28. Juli 1669 fand in Zizow eine Generalkirchenvisitation durch Generalsuperintendent Christian Groß statt.
Im Jahre 1940 gehörten 1120 Gemeindeglieder zum Gesamtkirchspiel Zizow, das bis 1945 zum Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Nach 1945 wurden die evangelischen Kirchenglieder in das Kirchspiel Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen integriert.
Seit 1945 ist die Bevölkerung von Cisowo überwiegend katholisch. Cisowo wurde nun nicht mehr Pfarrsitz, sondern der Nachbarort Barzowice (Barzwitz), an den Cisowo als Filialkirche angegliedert worden ist. Es gehört zum Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg.
In vorreformatorischer Zeit waren in Zizow als Geistliche tätig:
Zwischen 1535 und 1945 amtierten die Pfarrer:
Zizow hatte vor 1945 eine einklassige Volksschule. Die Zahl der Schulkinder lag zwischen 45 und 60. Letzter deutscher Schulleiter war Lehrer Leopold Borchardt.
Die Ortschaft ist über die Woiwodschaftsstraße 203 Richtung Ustka (Stolpmünde) zu erreichen. Bahnstation ist Darłowo an der Staatsbahnlinie Nr. 418 Korzybie (Zollbrück) – Darłowo.