Gemeinde Colmenar de Oreja | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Madrid | |
Provinz: | Madrid | |
Comarca: | Las Vegas | |
Gerichtsbezirk: | Aranjuez | |
Koordinaten: | 40° 7′ N, 3° 23′ W | |
Höhe: | 760 msnm | |
Fläche: | 114,32 km² | |
Einwohner: | 8.462 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 28890 | |
Gemeindenummer (INE): | 28043 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | David Moya | |
Website: | Colmenar de Oreja | |
Lage des Ortes | ||
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Colmenar de Oreja (colmenar = „Bienenkorb“) ist eine Stadt und eine zentralspanische Gemeinde (municipio) mit 8.462 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Südosten der Autonomen Gemeinschaft Madrid im Übergang zur Autonomen Region Kastilien-La Mancha. Die Gemeinde gehört zur Kulturlandschaft der Alcarria, die Altstadt ist als Conjunto histórico-artístico anerkannt[2].
Die ca. 760 m hoch gelegene Stadt Colmenar de Oreja liegt im Iberischen Hochland (meseta) südöstlich des Kastilischen Scheidegebirges. Die spanische Hauptstadt Madrid befindet sich gut 50 km (Fahrtstrecke) nordwestlich; die Stadt Aranjuez ist etwa 23 km in südwestlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 450 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2001 | 2021 |
Einwohner | 4.833 | 6.182 | 5.695 | 5.548 | 8.303[4][5] |
Trotz der Lage der Stadt im Großraum Madrid ist die Einwohnerzahl der Gemeinde lange Zeit stabil geblieben; erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfolgte ein deutlicher Bevölkerungsschub.
Colmenar de Oreja war jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die Menschen lebten weitgehend als Selbstversorger von den Erträgen der umliegenden Felder und Hausgärten. Früher war die Herstellung großer Tonkrüge (tinajas) für die Aufbewahrung und den Transport von Olivenöl und Wein von großer Bedeutung für das Wirtschaftsleben des Ortes; heute produziert eine Sulfatmine, der wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde, ca. 25 % des spanischen Bedarfs.
Auf dem Gemeindegebiet gibt es spärliche Funde aus keltischer und römischer Zeit, die jedoch noch nicht als Beweis für menschliche Ansiedlungen gedeutet werden können. Nach der Rückeroberung der Gebiete nördlich von Toledo im Jahr 1085 durch Alfons VI. von León wurde die Gegend dem Santiagoorden unterstellt. Wenig später begann eine Phase der Wiederbevölkerung (repoblación) durch Christen aus allen Teilen der Iberischen Halbinsel. Im Jahr 1440 erhielt der Ort die Stadtrechte (villazgo), doch im 16. Jahrhundert kam er unter die erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts offiziell endende Grundherrschaft (señorio) der Herzöge von Maqueda.[6]