Crölpa-Löbschütz

Crölpa-Löbschütz
Freiroda
Heiligenkreuz
Kreipitzsch
Koordinaten: 51° 6′ N, 11° 44′ OKoordinaten: 51° 6′ 27″ N, 11° 43′ 34″ O
Höhe: 235–260 m ü. NN
Einwohner: 140 (Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 06628
Vorwahl: 034466
KarteBad KösenCrölpa-LöbschützEulauFlemmingenJanisrodaKleinjenaNeidschützPrießnitzWettaburgNaumburg (Saale)Burgenlandkreis
Karte
Lage von Crölpa-Löbschütz in Naumburg

Crölpa-Löbschütz war eine eigenständige Gemeinde des Burgenlandkreises in Sachsen-Anhalt. Seit 2010 bilden die vier Ortsteile Crölpa-Löbschütz, Freiroda, Heiligenkreuz und Kreipitzsch Ortsteile von Naumburg (Saale).

Kirche Crölpa-Löbschütz

Die Ortsteile befinden sich im Saale-Unstrut-Triasland, auf einer Hochfläche östlich der Saale. Sie liegt etwa 8 km südwestlich von Naumburg bzw. 3 km südlich von Bad Kösen am Beginn des überlössten Hügellandes um Zeitz.

Verwaltungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dörfer befinden sich in Sichtweite der Rudelsburg und gehörten über die Jahrhunderte zu diesem Besitz. So besaßen im Laufe der Jahrhunderte die Adelsgeschlechter Bünau, von Osterhausen (1581–1671) und von Creutzen die Dörfer.

Nordöstlich von Crölpa lag im 13. Jahrhundert im heutigen Mordthal das Dorf Scolowe. Dieses wurde später zur Wüstung.[2]

Der Gutsbezirk Kreipitzsch diente als Vorburg der Rudelsburg und gehörte bis 1815 zum Streubesitz des zum Hochstift Naumburg-Zeitz gehörigen Amts Naumburg. Dieses wiederum stand zwischen 1656/57 bis 1718 unter der Hoheit des Herzogtums Sachsen-Zeitz, danach des Kurfürstentums Sachsen und ab 1806 des Königreichs Sachsen. Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Kreipitzsch dem Landkreis Naumburg in der preußischen Provinz Sachsen angegliedert.[3] Der Ort kam 1932 zum Landkreis Weißenfels, welcher seit 1946 zum Land Sachsen-Anhalt gehörte.

Crölpa, Löbschütz und Freiroda gehörten später zum wettinischen Amt Camburg und Heiligenkreuz zum Kreisamt Eisenberg. Diese beiden Ämter standen aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf ihres Bestehens unter der Hoheit verschiedener Ernestinischer Herzogtümer. 1826 kam die Orte vom Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen und wurden Teil der Exklave Camburg. Von 1922 bis 1939 gehörten die vier Orte zur Kreisabteilung Camburg, anschließend bis 1948 zum thüringischen Landkreis Stadtroda, danach kurzzeitig zum Landkreis Jena.

Am 25. Juli 1952 wurden Crölpa-Löbschütz, Freiroda und Heiligenkreuz in Folge der Gebietsreform in der DDR Teil des neugebildeten Kreises Naumburg im Bezirk Halle, wodurch ihre Zugehörigkeit zu Thüringen endete. Auch Kreipitzsch kam vom Landkreis Weißenfels zum Kreis Naumburg. Am 1. September 1965 wurde Freiroda in die Gemeinde Crölpa-Löbschütz eingemeindet.

Der Ortsteil bestand aus den Siedlungen

  • Crölpa (10. September 1046),
  • Freiroda (1350),
  • Kreipitzsch (2. April 1186),
  • Löbschütz (2. April 1186)
  • Heiligenkreuz (24. Oktober 1217)

In Klammern der Tag der urkundlichen Ersterwähnung[4]

Nach Wiedergründung von Sachsen-Anhalt bildete die Gemeinde ab 1994 einen Teil des ersten Burgenlandkreises, wobei sie in diesem zunächst der Verwaltungsgemeinschaft Bad Kösen, ab 2008 der Verwaltungsgemeinschaft Wethautal (Sitz: Osterfeld) angehörte.

Am 1. Januar 2010 wurden Crölpa-Löbschütz, Freiroda, Heiligenkreuz und Kreipitzsch als Ortsteile in die Stadt Naumburg an der Saale eingemeindet. Die gemeinsame Ortsteilverwaltung befindet sich weiterhin im Ortsteil Freiroda.[5]

Im Juni 2010 und im Januar 2020[6] wurden folgende Einwohner- und Haushaltszahlen ermittelt:

Name des Ortsteils Einwohner
(2010)
Einwohner
(2020)
Haushalte
(2010)
Haushalte
(2020)
Crölpa-Löbschütz 169 140 111 97
Freiroda 124 111 79 74
Heiligenkreuz 180 144 119 106
Kreipitzsch 43 46 24 29

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Evangelische Kirche Crölpa-Löbschütz: Der romanische Chorturm ist ein Rest der Ursprungskirche. Das jetzige barocke Kirchenschiff wurde 1799 gebaut, der Chorraum hiervon durch einen hohen Spitzbogen getrennt; die ursprünglich romanischen Fenster wurden zugemauert zur besseren Wirkung der nachträglich eingebauten Buntglasfenster, insbesondere zu Gunsten der Kreuzigungsszene. Die dreiseitigen Emporen sind zweigeschossig: an der Südseite der ersten Empore befindet sich die Kanzel, die Orgel auf der zweiten. Die Wetterfahne auf dem Kirchturm stammt von 1819.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einwohnerzahlen und ihre Entwicklung. Abgerufen am 8. September 2022.
  2. Louis Naumann: Die Wüstungen des Stadtkreises Naumburg und des gleichnamigen Landkreises östlich der Saale. 2. Auflage. Verlag Heimatbücherei Sieling, Naumburg (Saale) 1936, S. 15(–16).
  3. Orte des preußischen Landkreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 336, 341, 357, 360, 348
  5. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  6. Einwohnerzahlen und ihre Entwicklung. Abgerufen am 8. September 2022.
  7. Kirche Crölpa-Lobschütz, auch Innenaufnahmen (Memento des Originals vom 6. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eisenberg.ekmd-online.de