Anfang der 1990er Jahre begann er als Rapper und DJ bei verschiedenen Hip-Hop-Gruppen in Flensburg. 1991 erreichte DJ Koze bei der deutschen DMC-Meisterschaft (ein Ableger des Disco Mix Club) den zweiten Platz. Zwei Jahre später zog er nach Hamburg und gründete zusammen mit Cosmic DJ, DJ Stachy und dem „schrecklichen Sven“ die Hip-Hop-Formation Fischmob, die etwa fünf Jahre lang bestehen blieb.
Parallel dazu beschäftigte er sich auch mit elektronischer Musik, steigerte seinen Bekanntheitsgrad als DJ und produzierte einige Remixe, teilweise auch unter dem Pseudonym Adolf Noise. 1996 erschien die als „Chillout-Hörspiel“ bezeichnete Wunden, s. Beine offen. Besonders erfolgreich war 1999 seine Mischung von Blumfelds Single Tausend Tränen Tief mit dem Minimal-House-Track Loverboy von Steve Bug. Eine Sammlung solcher Remixe erschien 2000 unter dem Titel Music Is Okay.
Mit Max Goldt als Sprecher veröffentlichte er 2001 als Adolf Noise die Single Deine Reime sind Schweine (regelrechte Schweine), eine Satire auf Battle-Rap-Tracks im deutschen Hip-Hop.
Zusammen mit Cosmic DJ und Erobique gründete er das Projekt International Pony, von dem 2002 das AlbumWe Love Music und 2006 die LP Mit Dir sind wir vier erschien.
Seit 2003 veröffentlichte Koze mehrere Techno-Maxis bei dem Kölner Label Kompakt unter dem Namen Monaco Schranze (eine Verballhornung von Monaco Franze und Schranz). Dort erschien auch 2004 seine zweite Mix-CD mit dem Titel All People Is My Friends.
Die unter dem Namen Adolf Noise laufenden Produktionen sind generell experimenteller und verschrobener. Auch hier kommt der schon aus Fischmob-Zeiten bekannte, oft fast klamaukige Humor zum Tragen. Nach Wunden, s. Beine offen erschien im April 2005 das zweite Adolf-Noise-Album Wo die Rammelwolle fliegt. Die Single Zuviel Zeit? daraus sampelt auf ironische Weise eine Äußerung des Schlagersängers Gunter Gabriel bei einem Auftritt in Eisleben im September 2004, mit der dieser das Publikum als Arbeitslose beschimpft und damit für einen Skandal in Ostdeutschland gesorgt hatte. Seit 2009 betreibt er das LabelPampa Records.
Mit seinem 2013 auf Pampa Records veröffentlichten Album Amygdala kam er erstmals auch in die offiziellen deutschen und Schweizer Charts. Außerdem wurde er dafür bei der Echoverleihung 2014 mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. Am 15. Juni 2015 erschien auf dem Berliner Label Studio K7 zum zwanzigsten Jubiläum der DJ-Mix Reihe DJ-Kicks die von ihm gemixte 50. Ausgabe, die national wie international viel Beachtung fand.
Im Januar 2018 kündigte DJ Koze sein viertes Studioalbum mit dem Titel Knock Knock an, welches am 4. Mai 2018 auf seinem Label Pampa Records erschien.[4][5] Darauf sind Featurings von u. a. Justin Vernon (Bon Iver), Kurt Wagner (Lambchop), Sophia Kennedy, Róisín Murphy und Speech (Arrested Development) enthalten. Der Radiosender ByteFM beschreibt es als „Drahtseilakt zwischen Weirdness und Pop“ und machte es zum Album der Woche[6] sowie zur meistgespielten Platte des Jahres.[7]
Am 12. Juli 2018 erschien sein Remix zum Track Humility von der Single The Now Now der britischen Band Gorillaz.
Am 19. Oktober 2018 wurde er im Tempodrom Berlin mit dem Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingsproduzent/in“ ausgezeichnet.[8]
Am 12. Dezember 2019 premierte DJ Koze in der Konzerthalle des Opernhaus Sydney seine neue A/V Show „Popup Jungle“.[9][10]
Auf dem 2021 veröffentlichten Marteria-Album 5. Dimension war DJ Koze auf 4 von 12 Songs als Featuregast und Produzent vertreten. Paradise Delay erschien als Singleauskopplung und erreichte Platz 78 der deutschen Singlecharts.[11]
Róisín Murphy veröffentlichte im März 2023 die von Koze produzierte Single CooCool auf dem Plattenlabel Ninja Tune.[12] Das ebenfalls von DJ Koze produzierte Album Hit Parade erschien im September 2023[13] und erreichte in der Releasewoche in den offiziellen deutschen Album-Charts Platz 6[14] und in den offiziellen UK-Album-Charts Platz 5.[15]
Das offizielle Musikvideo zu Pick Up, der zweiten Single des Albums Knock Knock, hat über viereinhalb Millionen Aufrufe auf YouTube erhalten und wird von DJ Koze als „Ein Video, das Raum für die eigene Fantasie lässt“ zitiert. Es wurde von Terlina Lie animiert.[16]
↑Johanna Dürrholz: Künstler DJ Koze im Porträt: Der letzte echte DJ. In: FAZ.NET. 30. April 2018, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. März 2022]).
↑DJ Koze: Neues Album "Knock Knock" angekündigt. In: Groove. 25. Januar 2018 (groove.de [abgerufen am 26. April 2018]).
↑ abDie ByteFM Jahrescharts 2018 – ByteFM. In: ByteFM Blog – News und Rezensionen aus unserer Redaktion. 28. Dezember 2018, abgerufen am 25. Mai 2020 (deutsch).
↑ abGewinner 2018. preisfuerpopkultur.de, 19. Oktober 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.