Strukturformel | |||||||||
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Möglicher Strukturausschnitt von Dalteparin-Natrium | |||||||||
Allgemeines | |||||||||
Name | Dalteparin | ||||||||
CAS-Nummer | |||||||||
ECHA-InfoCard | |||||||||
Monomere/Teilstrukturen | glykosidisch verknüpfte Glucosamin- und Uronsäurebausteine | ||||||||
Molmassenabschätzung |
ca. 6000 Dalton | ||||||||
PubChem | 772 | ||||||||
ATC-Code | |||||||||
DrugBank | DB06779 | ||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Dalteparin ist ein niedermolekulares Heparin (NMH). Es wird unter dem Namen Fragmin für die Injektion vermarktet. Wie andere niedermolekulare Heparine wird Dalteparin (in Form des Natriumsalzes Dalteparin-Natrium) zur Prophylaxe oder Behandlung von Venenthrombosen und Lungenembolien eingesetzt, um das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts zu verringern.[2] Dalteparin wirkt durch Verstärkung der Aktivität von Antithrombin III und hemmt sowohl die Bildung von Faktor Xa als auch von Thrombin.[3] Es wird normalerweise durch subkutane Selbstinjektion verabreicht.
Dalteparin-Natrium wird durch Depolymerisation von aus Darmschleimhaut von Schweinen gewonnenem Heparin durch Einwirkung von salpetriger Säure erhalten. Die meisten Komponenten besitzen eine 2-O-Sulfo-α-L-idopyranosuronsäure-Struktur am nichtreduzierenden Kettenende und eine 2,5-Anhydro-6-O-sulfo-D-mannitol-Struktur am reduzierenden Kettenende. Die durchschnittliche molare Masse beträgt ca. 6000 Dalton (5600 – 6400 Dalton). Der Sulfatierungsgrad beträgt 2,0 bis 2,5 pro Disaccharid-Einheit.[4]
Die 2003 veröffentlichte CLOT-Studie zeigte, dass Dalteparin bei Krebs-Patienten mit einer akuten venösen Thromboembolie (VTE) wirksamer als Warfarin das Risiko wiederkehrender embolischer Ereignisse reduzierte.[5] Dalteparin ist unfraktioniertem Heparin in der Verhinderung von Blutgerinnseln nicht überlegen.[6]
NMH mit niedriger mittlerer Molmasse werden hauptsächlich über die Nieren eliminiert, bei solchen mit höherer mittlerer Molmasse kommen zudem auch andere Mechanismen zum Tragen. Basierend auf Tierversuchen werden etwa 70 % des Dalteparins über die Nieren ausgeschieden.[3] Studien haben gezeigt, dass sich Dalteparin bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht anreichert.[7]
Im Mai 2019 hat die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) die Injektion von Fragmin zur Verringerung des Wiederauftretens einer symptomatischen venösen Thromboembolie bei Kindern im Alter ab einem Monat zugelassen.[8]