Demografie Israels

KuwaitSaudi-ArabienIrakIranJordanienSyrienÄgyptenIsraelLibanonZypernLibyenGriechenlandTürkeiWestjordanland
Lage des Staates Israel
Demografie Israels 2014
Juden
  
75 %
Araber
  
20,7 %
Andere
  
4,3 %

Die Demografie Israels betrachtet die Wirkung natürlicher und künstlicher Veränderungsfaktoren auf die Bevölkerung in Israel. Ein Hauptakteur ihrer Datenerhebung ist das Israelische Zentralbüro für Statistik.

2014 zählte Israel 8.222.700 Einwohner, rund 6.135.000 (rund 75,0 %) davon Juden und 1.694.000 (20,7 %) israelische Araber. Andere Einwohner sind rund 351.000 (4,3 %).[1] Israel ist der einzige Staat der Welt, in dem Juden die Bevölkerungsmehrheit stellen. Die jüdische Bevölkerung besteht unter anderen aus Aschkenasim, Misrachim, Sephardim, jemenitischen Juden und äthiopischen Juden. Die meisten arabischen Israelis sind sesshafte Muslime, es gibt aber auch einen nicht geringen Anteil an Beduinen, Christen und Drusen. Zu den Minderheiten in Israel gehören Samaritaner, Aramäer,[2] Armenier, Tscherkessen und Roma. Seit den 2000er Jahren leben in Israel auch mehrere Tausend asiatische Arbeitsmigranten und Asylbewerber aus Afrika.

Auf die Einwohnerzahl bezogen stand Israel 2014 an 96. Stelle aller Länder direkt hinter Österreich und vor der Schweiz.

Die Staatsangehörigkeit wird durch Geburt oder Einbürgerung erworben. Durch das Rückkehrgesetz können grundsätzlich alle Juden, die nach Israel einwandern, die israelische Staatsbürgerschaft bekommen, wobei eine doppelte Staatsangehörigkeit möglich ist.

Das Land wird zu den dichter besiedelten Ländern Asiens gezählt und weist 2020 mit voraussichtlich nahezu 2,6 Kindern im Leben einer Frau die höchste Fertilitätsrate der Industriestaaten auf.[3] Die Lebenserwartung in Israel gehört zu den höchsten der Welt und betrug im Jahr 2014 81,28 Jahre: 83,61 Jahre für Frauen und 79,05 Jahre für Männer.

Bevölkerungswachstum

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Bevölkerungswachstum Israels seit 1948
Einwohnerzahl und demografisches Wachstum (%)
Bezirk 2010 2011 2012 2013
Bezirk Jerusalem 945.000 2,3 968.800 2,5 987.400 2,0 1.008.400 2,1
Nordbezirk 1.279.200 1,7 1.304.600 2,0 1.320.800 1,6 1.341.500 1,6
Bezirk Haifa 913.000 1,6 926.700 1,5 939.000 1,5 951.900 1,4
Zentralbezirk 1.854.900 2,2 1.894.400 2,1 1.931.000 2,2 1.976.300 2,3
Bezirk Tel Aviv 1.285.000 0,6 1.295.000 0,8 1.318.300 1,1 1.331.300 1,0
Südbezirk 1.106.900 2,1 1.121.600 1,3 1.146.600 2,0 1.168.600 1,9
Judäa und Samaria 311.100 4,9 325.500 4,6 341.400 5,0 356.500 4,4
Total 7.695.100 1,9 7.836.600 1,8 7.984.500 1,9 8.134.500 1,9

Im Juni 2013 legte das israelische Zentralbüro für Statistik einen Bericht vor, der das Wachstum der israelischen Bevölkerung auf 11,4 Millionen Einwohner bis zum Jahr 2035 schätzt. Die jüdische Bevölkerung wird demnach auf 8,3 Millionen heranwachsen, aber nur noch 73 % der Gesamtbevölkerung stellen. Die arabische Bevölkerung wird auf 2,6 Millionen oder 23 % heranwachsen. Etwa 2,3 Millionen Menschen werden Muslime sein und 20 % der Bevölkerung stellen. Die Drusen werden auf 185.000 und die restlichen Christen auf 152.000 heranwachsen. Der Anteil der ultraorthodoxen Juden soll von 10 % auf 30 % der jüdischen Bevölkerung anwachsen.[4] Das im Vergleich zu ähnlich entwickelten Staaten hohe Bevölkerungswachstum in Israel soll auch religiöse Gründe haben: Jüdischen und muslimischen Israelis gehe es bei ihrem „Wettbewerb der Fruchtbarkeit“ um Verjüngung und Vermehrung, manche sprächen sogar von einem „demografischen Krieg“.[5]

Bevölkerungsdichte

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Bevölkerungsdichte Israels 2008

Im Jahr 2011 betrug die Bevölkerungsdichte 347 Einwohner pro km² (ohne Judäa und Samaria), verglichen mit 288 Einwohnern pro km² im Jahr 2000.

Die höchste Bevölkerungsdichte wies der Bezirk Tel Aviv (7522 Einwohner pro km²) auf. Auch eine relativ hohe Bevölkerungsdichte hat

Die niedrigste Bevölkerungsdichte haben

Die höchste Bevölkerungsdichte hat mit 22.145 Einwohnern pro km² die vorwiegend von ultra-orthodoxen Juden bewohnte Stadt Bnei Berak bei Tel Aviv.

Geburten- und Todesrate

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Die folgenden Informationen stammten aus dem Statistical Abstract of Israel.[6][7][8]

Fruchtbarkeitsrate
Population 2010 2011 2012 2013 2015 2016 2018 2019
Juden 2,97 2,98 3,04 3,05 3,13 3,16 3,17 3,09
Muslime 3,75 3,51 3,54 3,35 3,32 3,29 3,20 3,16
Drusen 2,48 2,33 2,26 2,21 2,19 2,21 2,16 2,02
Christen 2,14 2,19 2,17 2,13 2,12 2,05 2,06 1,80
Andere 1,64 1,75 1,68 1,68 1,72 1,64 1,54 1,45
Total 3,03 3,00 3,05 3,03 3,09 3,11 3,09 3,01
Ethnographische Karte Israels, mit Westjordanland und Gazastreifen
Geburtenziffer (‰)
Population 2010 2011 2012 2013
Juden 21,0 20,8 21,1 21,0
Muslime 27,8 26,3 26,3 24,9
Drusen 20,0 19,2 18,2 17,7
Christen 16,5 16,8 16,6 16,3
Total 21,8 21,4 21,6 21,3
Sterblichkeit (‰)
Population 2010 2011 2012 2013
Juden 5,9 6,0 6,1 5,9
Muslime 2,5 2,6 2,6 2,5
Drusen 3,0 2,9 3,2 2,9
Christen 5,0 4,7 5,1 4,8
Total 5,2 5,3 5,3 5,2
Natürliche Wachstumsrate (‰)
Population 2010 2011 2012 2013
Juden 15,1 14,7 15,0 15,1
Muslime 25,3 23,8 23,7 22,4
Drusen 17,0 16,3 15,0 14,8
Christen 11,5 12,1 11,5 11,5
Total 16,6 16,1 16,3 16,1

Im Jahr 2007 betrug die Fertilitätsrate in Israel 2,9 Kinder während des gebärfähigen Alters einer Frau. 2017 hatte sich dieser Wert auf 3,11 erhöht.[9] 2018 hatten unter den Industriestaaten nur Israel und Frankreich eine Fertilitätsrate, unter der die Bevölkerung langfristig nicht schrumpft. Unter der muslimisch-arabischen Bevölkerung und unter den ultraorthodoxen Juden (Haredim) war in jüngerer Zeit ein Rückgang der Fruchtbarkeitsrate zu verzeichnen. Die der Muslime sank von 4,6 im Jahr 2005 auf 3,5 im Jahr 2010 und die der ultraorthodoxen Juden von 7,5 auf 6,5.[10] Bei den Beduinen in der Negevwüste sank sie von durchschnittlich zehn Kindern 1998 auf 5,7 im Jahr 2009 ebenfalls.[11] Vermutlich wird 2020 die Fertilitätsrate in Israel 2,6 Kinder je Frau betragen (zum Vergleich: Frankreich 2,1 und Deutschland 1,5).[3]

Das Rückkehrgesetz, das von der Knesset am 5. Juli 1950 verabschiedet wurde, erlaubt Personen, die jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens sind sowie deren Ehepartnern die Einwanderung nach Israel. Mit der Einwanderung wird die israelische Staatsbürgerschaft verliehen.

Bevölkerungspyramide aus 2010
  • 0–14 Jahre: 26,1 % (Männer 858.246/Frauen 818.690)
  • 15–64 Jahre: 64,2 % (Männer 2.076.649/Frauen 2.046.343)
  • 65 Jahre und mehr: 9,8 % (Männer 269.483/Frauen 357.268) (2007)
Durchschnittsalter nach Religion
  • Total: 29,7 Jahre
  • Juden: 31,6 Jahre
  • Muslime: 21,1 Jahre

Einwohner in Israel

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Jahr 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
Anzahl 2,19 2,29 2,38 2,48 2,56 2,63 2,75 2,80 2,88 2,97 3,07 3,15 3,28 3,38 3,46 3,53 3,61 3,69 3,79
Veränderung 3,36 4,94 3,75 4,04 3,56 2,58 4,41 2,11 2,64 3,37 3,19 2,57 4,13 3,02 2,31 2,26 2,26 2,13 2,60
Jahr 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Anzahl 3,88 3,96 4,03 4,11 4,16 4,23 4,30 4,37 4,44 4,52 4,66 4,95 5,12 5,26 5,40 5,55 5,69 5,84 5,97 6,13
Veränderung 2,43 2,01 1,90 1,84 1,32 1,78 1,56 1,63 1,67 1,71 3,14 6,20 3,52 2,69 2,62 2,70 2,65 2,53 2,31 2,58
Geburtenrate 24,3 23,6 24,0 24,0 23,7 23,5 23,1 22,7 22,6 22,3 22,2 21,4 21,5 21,3 21,2 21,1 21,3 21,4 21,9 21,5
Sterberate 6,7 6,5 6,9 6,9 6,7 6,6 6,8 6,7 6,6 7,1 6,8 6,5 6,4 6,6 6,5 6,3 6,1 6,2 6,2 6,1
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Anzahl 6,29 6,44 6,57 6,69 6,81 6,93 7,05 7,18 7,31 7,49 7,62 7,77 7,91 8,06 8,22 8,38 8,55 8,71 8,88 9,05
Veränderung 2,68 2,39 2,03 1,82 1,78 1,78 1,78 1,79 1,79 2,42 1,84 1,87 1,86 1,88 1,94 2,00 1,98 1,96 1,95 1,92
Geburtenrate 21,7 21,2 21,2 21,7 21,3 20,8 21,0 21,1 21,5 21,5 21,8 21,4 21,6 21,3 21,5 21,3 21,2 21,1 20,08 20,1
Sterberate 6,0 5,8 5,8 5,8 5,6 5,6 5,5 5,6 5,4 5,2 5,2 5,3 5,3 5,2 5,2 5,3 5,1 5,1 5,0 5,1
Jahr 2020 2021
Anzahl 9,22
Veränderung 1,8
Geburtenrate
Sterberate

Erläuterungen: Anzahl: In Millionen, Veränderung: In Prozent, Geburten- und Sterberate: In Promille
Quelle: 1961-2021:[12]

Ethnische Verteilung

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Jahr Gesamt Jüdisch % Arabisch % Sonstige % Wachstum
2014 8.222.700 6.135.000 74,6 1.694.000 20,7 351.000 4,3 [1]
2019 9.021.000 6.697.000 74,2 1.890.000 20,95 434.000 4,8 2 %[13]
2020 9.250.000 6.841.000 74 1.946.000 21 459.000 5 2,1 %[14]
2021 9.327.000 6.984.000 73,9 1.966.000 21 467.000 5 2,1 %[15]
Ethnische Zusammensetzung Israels seit 1948

Laut dem israelischen Zentralbüro für Statistik waren im Jahr 2008 von Israels 7,3 Millionen Menschen 75,6 Prozent Juden. Unter ihnen waren 70,3 Prozent in Israel geborene Sabras, meist aus der zweiten oder dritten Generation der und der Rest waren Olim, jüdische Einwanderer in Israel.[16][17]

Innerhalb der jüdischen Bevölkerung wird unterschieden zwischen:

Nach Herkunft:

Ferner gibt es die Begriffe:

  • Misrachim, Einwanderer aus dem vorderen Orient und Nordafrika und deren Nachkommen
  • Tzabar, andere Bezeichnung Sabra, Bezeichnung derjenigen Kinder, die im Staat Israel zur Welt gekommen sind.
Karte der arabischen Bevölkerung, 2000

Als arabische Israelis werden von offizieller Seite die arabischen Bürger Israels bezeichnet. Sie selbst bezeichnen sich meist als „palästinensische Bürger Israels“.[18] Sie stammen aus dem ehemaligen Völkerbundsmandat für Palästina und sind Nachkommen von im Israelischen Unabhängigkeitskrieg nicht geflüchteten Arabern. Im Jahr 2006 lebten in Israel 1.413.500 arabische Israelis, etwa 20 % der Gesamtbevölkerung. Sie leben vor allem im Norden des Landes, aber auch in Städten wie Jerusalem und Tel Aviv-Jaffa.[19] Mit 82,6 % sind die meisten Araber sunnitische Muslime.

In Israel lebt eine bedeutende christliche Minderheit. Etwa 300.000 Christen leben im ganzen Land verteilt. Die meisten von ihnen sind Araber und gehören der Melkitischen Kirche an. Zu den Minderheiten gehören Kopten aus Ägypten, Aramäer und Assyrer mit je 1000 Gläubigen und die Maroniten mit 7000 Gläubigen.

Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika

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Seit den 2000er Jahren leben in Israel auch Migranten aus Subsahara-Afrika. Es wird geschätzt, dass es sich hierbei um mindestens 70.000 Afrikaner aus Eritrea, dem Sudan, Südsudan, Äthiopien und der Elfenbeinküste handelt. Mit 40.000 leben die meisten in den südlichen Stadtteilen Tel Avivs und stellen rund zehn Prozent der Stadtbevölkerung. Die Restlichen leben vor allem im Süden des Landes, insbesondere in den Städten Eilat, Arad und Be’er Scheva.

Nach dem Regierungsantritt Benjamin Netanjahus 2009 wurden afrikanische Migranten zunehmend von Polizei- und Armeekräften aufgegriffen und vorübergehend inhaftiert.[20] Die Regierung begann mit Vorbereitungen für Massenabschiebungen in verschiedene afrikanische Länder, die ursprünglich im April 2018 beginnen sollten.[21]

Anfang April 2018 einigte sich die israelische Regierung mit dem UNHCR darauf, 16.250 der betroffenen Afrikaner vom UNHCR in westliche Industriestaaten umsiedeln zu lassen und die übrigen 16.000 in Israel zu verteilen und zunächst für die Dauer von fünf Jahren nicht abzuschieben.[22] Die westlichen Staaten, die die Menschen offenbar aufnehmen sollten, ließen verlauten, nicht informiert worden zu sein. Die Vereinbarung scheiterte nach wenigen Stunden, weil rechtsgerichtete Parteien Regierungschef Netanjahu die Unterstützung versagten. Sie bestanden darauf, sämtliche Personen der Gruppe aus Israel nach Afrika zurückzuschicken, um keine Anreize für künftige Migranten zu schaffen, sich nach Israel zu begeben.[21]

Weitere ethnische und religiöse Gruppen

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Beduinen

Im Süden Israels lebt eine große Zahl von Beduinen. Sie sind Muslime und werden meist zu den Arabern gezählt. 1999 lebten rund 110.000 Beduinen in der Negevwüste, 50.000 in Galiläa und 10.000 im Zentralbezirk.[23]

Ahmadiyya

Die Ahmadiyya-Gemeinde Israels wurde in den 1920er Jahren gegründet. Heute ist Israel das einzige Land im Nahen Osten, wo Ahmadi-Muslime offen ihren Glauben ausüben können, da sie in den muslimischen Staaten nicht als Teil des Islam anerkannt werden. Die Gemeinde hat in Haifa ihren Sitz.

Es ist nicht bekannt, wie viele israelische Ahmadis es genau gibt, die Zahl wird auf 2200 geschätzt.[24][25][26]

Drusen

Zu den arabischen Bürgern Israels gehören auch Drusen. Ende 2011 lebten 129.800 Drusen in Israel. Sie sind auf 18 Dörfer und Städte verteilt und leben im Norden des Landes. Die meisten Drusen sind israelische Staatsbürger und ziehen ihrer arabischen Identität die israelische vor.

Samariter

Die Samariter sind eine ethnisch-religiöse Gruppe der Levante. Sie leben in dem Dorf Kiryat Luza auf dem Berg Garizim bei Nablus im Westjordanland und in der israelischen Stadt Holon bei Tel Aviv. Die meisten der etwa noch 700 Samariter sind israelische Staatsbürger.

Tscherkessen
Tscherkessen in Kfar Kama
Russischer Laden in Haifa
Treffen zwischen sudanesischen Migranten und israelischen Studenten, 2007

In Israel gibt es auch einige tausend Tscherkessen. Ursprünglich im Nordkaukasus zu Hause verließen sie nach dem russisch-kaukasischen Krieg 1864 ihre Heimat. Einige Hundert Tscherkessen wurden nach dem Russisch-Türkische Krieg 1878 vom Osmanischen Reich in Galiläa angesiedelt. Daraus entstanden Siedlungen, die heute in Syrien, Jordanien und Israel liegen. In Israel leben die meisten in den beiden rein tscherkessischen Dörfern Kfar Kama (3000 Einwohner) und Reyhaniye (1000 Einwohner). Sie bewahren dort ihre Traditionen und ihre Kultur.[27] Die israelischen Tscherkessen genießen, wie die Drusen, einen gewissen Sonderstatus. Männliche Tscherkessen sind aber nicht vom Wehrdienst befreit, Frauen schon.[28]

Armenier

In Israel leben etwa 4000 Armenier. Sie leben vor allem im armenischen Viertel von Jerusalem, aber auch in Tel Aviv-Jaffa und Haifa.[29]

Nichtjüdische Einwanderer aus der Sowjetunion

Weitere nichtjüdische Gruppen aus der Sowjetunion sind vor allem Russen und Ukrainer. Zu den Minderheiten gehören Georgier und Finnen. Obwohl die meisten Finnen in Israel entweder finnische Juden oder deren Nachkommen sind, gibt es eine kleine Anzahl von finnischen Christen. Sie zogen vor allem während des Zweiten Weltkriegs aus den von der Sowjetunion im Winterkrieg annektierten Gebieten nach Israel. Insgesamt gibt es in Israel 40.000 nichtjüdische Einwohner aus der ehemaligen UdSSR.

Bahai

In Israel befindet sich in Haifa mit dem Schrein des Bab ein Heiligtum des Bahaitums. Die aus rund 14.000 Menschen (Stand 2000) bestehende ethnische Gruppe besteht aus verschiedenen Gruppen und lebt überwiegend in Haifa.[30][31][32][33][34]

Ost- und südostasiatische Migranten

In Israel leben etwa 100.000 bis 250.000 Arbeitsimmigranten aus den folgenden Ländern Ost- und Südostasiens: China, Thailand,[35] Vietnam, Japan und den Philippinen. Die älteste Gruppe unter ihnen sind die Vietnamesen, deren Anzahl aber nur auf etwa 200 bis 400 geschätzt wird. Sie wurden von der israelischen Regierung unter Menachem Begin während des Vietnamkriegs in den 1970er Jahren aufgenommen. Die Anzahl der Arbeitsmigranten in agrikulturellen Großbetrieben aus Thailand wird derzeit auf etwa 20.000 geschätzt.[36] Eine weitere wichtige ostasiatische ethnische Gruppe sind die Chinesen. In Israel leben etwa 23.000.

Sinti und Roma

Sinti und Roma kamen in den späten 1940er und den frühen 1950er Jahren nach Israel. Ihre Zahl ist unbekannt. Die meisten kamen aus Osteuropa und Indien. Vor allem Roma werden von Teilen der israelischen Bevölkerung nicht akzeptiert und diskriminiert. Die meisten leben daher eher zurückgezogen.

Städte und Ortschaften

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Haifa

Etwa 3,1 Millionen Israelis, etwa 45 % der Gesamtbevölkerung des Landes, lebten 2010 in Großstädten.

Die größten Agglomerationen in Israel waren am 1. Januar 2008:[37]

  1. Tel Aviv-Jaffa: 3.268.479 Einwohner
  2. Jerusalem: 1.264.640 Einwohner
  3. Haifa: 1.182.173 Einwohner
Die sechs größten Städte Israels[17]
Stadt Einwohner Bezirk
Jerusalem 933.200 Bezirk Jerusalem
Tel Aviv 405.300[38] Bezirk Tel Aviv
Haifa 268.200 Bezirk Haifa
Rischon LeZion 228.200 Zentralbezirk
Aschdod 208.100 Südbezirk
Be’er Scheva 194.300 Südbezirk
Religionen
Jahr Juden Muslime Christen Drusen Andere
1950 87,8 % 08,5 % 2,6 % 1,1 % 0,0 %
1960 88,9 % 07,7 % 2,3 % 1,1 % 0,0 %
1970 85,4 % 10,9 % 2,5 % 1,2 % 0,0 %
1980 83,7 % 12,7 % 2,3 % 1,3 % 0,0 %
1990 81,9 % 14,1 % 2,4 % 1,7 % 0,0 %
2000 77,8 % 15,2 % 2,1 % 1,6 % 3,2 %
2010 75,4 % 17,2 % 2,0 % 1,7 % 3,8 %
2011 75,3 % 17,3 % 2,0 % 1,7 % 3,8 %
2012 75,1 % 17,4 % 2,0 % 1,6 % 3,9 %
2013 75,0 % 17,5 % 2,0 % 1,6 % 3,9 %
Religiosität der israelischen Juden
(ab dem Alter von 20 Jahren) nach Jahr
Religiöses Empfinden 2008 2009 2010 2011 2012
Liberal 41,7 % 41,4 % 43,5 % 42,5 % 43,9 %
Konservativ 40,2 % 38,5 % 38,1 % 38,4 % 36,2 %
Orthodox 09,8 % 11,7 % 09,6 % 10,0 % 09,9 %
Ultraorthodox 08,0 % 08,2 % 08,8 % 08,8 % 09,4 %
Atheismus

Die meisten Einwohner Israels sind religiös und glauben an die Existenz Gottes, wobei es große Unterschiede unter den einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt. Die Religiosität nimmt in Israel, im Gegensatz zu den meisten anderen Industriestaaten der westlichen Welt, nicht kontinuierlich ab, sondern bleibt konstant.

Bei einer Umfrage 2009 des Guttman Zentrums unter israelischen Juden kam es zur folgenden Verteilung:

  • Ich glaube an die Existenz Gottes: 80 %
  • Ich glaube nicht an die Existenz Gottes: 20 %

Eheschließungen und Scheidungen

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Im Jahr 2010 gab es in Israel 47.855 Eheschließungen. Zur gleichen Zeit gab es 13.042 Scheidungen. Ehen innerhalb der jüdischen Bevölkerung werden in der Regel in einem höheren Alter geschlossen, während bei den jungen Israelis im Alter von 25 bis 29 Jahren 64,5 % der Männer und 46,1 % der Frauen unverheiratet waren.

Bei der muslimischen Bevölkerung betrug der Anteil der unverheirateten Männer 44,5 % und der der unverheirateten Frauen 19 %.

Die am meisten gesprochenen Sprachen sind Hebräisch, Arabisch und Russisch.[39]

Weitere wichtige Sprachen sind Jiddisch, Englisch, Spanisch und Französisch.[40]

Alphabetisierung

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Die Alphabetisierungsrate betrug 2014 97,8 % und war damit die höchste des Nahen Ostens und eine der höchsten Asiens.

  • Männer: 98,7 %
  • Frauen: 95,8 %

Bei der Alphabetisierung gibt es aber unter den einzelnen ethnischen Gruppen gewisse Unterschiede. Die höchste Rate weisen die israelischen Juden auf.[41]

  • Sergio Della Pergola: Demography in Israel/Palestine: Trends, Prospects, Policy Implications. Hrsg.: The Avraham Harman Institute of Contemporary Jewry. The Hebrew University of Jerusalem August 2001 (englisch, archivierte Kopie. [Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive] [PDF; 3,9 MB] IUSSP XXIV General Population Conference; Salvador da Bahia, August 2001; S64. Population Change and Political Transitions).
  • Calvin Goldscheider: Israel’s Changing Society. Population, Ethnicity & Development. 2. Auflage. Westview Press, Boulder (Colorado) 2002, ISBN 0-8133-3917-0, doi:10.2307/2655644 (englisch, archive.org).
  • Alon Tal: The Land Is Full. Addressing Overpopulation in Israel. 1. Auflage. Yale University Press, New Haven 2016, ISBN 0-300-21688-2, doi:10.12987/yale/9780300216882.001.0001 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Demografie Israels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Israel’s Population on the Eve of Independence Day (Hebrew only). The State of Israel, Central Bureau of Statistics, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juni 2014; abgerufen am 9. April 2024 (englisch).
  2. Giovanni M. Quer, “The Israeli Arameans: a people-in-progress” (27. April 2022 online), in: Middle Eastern Studies, Jg. 59 (Januar/Februar 2023), S. 151–164, hier S. 162.
  3. a b The World Factbook: Israel. CIA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2018; abgerufen am 20. März 2024 (englisch).
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