Im 1762 verließ er den jesuitischen Orden und begann mit dem Studium der Jurisprudenz. Er ging nach Paris. um sich als Literat zu betätigen. Er fand um das 1765 Kontakt zu bekannten Vordenker der französischen Aufklärung, Les philosophes des Lumières. Auf Empfehlung von Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, der gute Kontakte zu Friedrich II. pflegte, und von Pierre-Joseph Thoulier d’Olivet (1682–1768) erhielt eine Professur für französische Grammatik an der Militärakademie in Berlin, Berliner Kriegsakademie.[1] Zu seinen Aufgaben gehörte es ferner, die Werke von Friedrich II. zu korrigieren.[2]
Während seines Aufenthaltes in Berlin lernte er Prinzessinnen und Prinzen, Gesandte aus Frankreich, Österreich, England und Russland und Mitglieder der Akademie der Wissenschaft kennen. Vor allem aber traf er mit Friedrich II. zusammen, immer wieder und immer in intensivem Gedankenaustausch.
Als Wissenschaftler analysierte Thiébault den Aufbau von Staat, Verwaltung, Auswärtigem Amt, von Post, Transport und Polizei. Und als Literat charakterisierte er treffend, einfühlsam, aber auch keine Frivolität auslassend die höfische Gesellschaft in Berlin und Europa.
1784 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er in den letzten Jahren des Königtums den Posten eines Archivrates und Bibliothekars bekleidete. Mit seinen liberalen Ideen entkam er nur knapp der Guillotine. Er erlebte noch die Restauration und wurde Zeuge der erfolgreichen militärischen Laufbahn seines Sohnes Paul. Dieser wurde 1769 in Berlin geboren und dort teilweise aufgezogen.
Mes souvenirs de vingt ans de séjour a Berlin ou Fréderic le Grand, sa famille, sa cour, son gouvernement, son Académie, ses écoles, et ses amis littérateurs et philosophes[4], Buisson, Paris, 1805
Frédéric le Grand, Tome Premier, (digital, Bayerische StaatsBib.).
Frédéric et sa famille, Tome Second, (digital, Bayerische StaatsBib.).
Frédéric, sa cour, les voyageurs et les ministres étrangers, Tome Troisieme, (digital, Bayerische StaatsBib.).
Frédéric et son gouvernement civil et militaire, Tome Quatrieme, (digital, Bayerische StaatsBib.).
Frédéric, son Académie, ses écoles et ses amis littérateurs et philosophes, Tome Cinquieme, (digital, Bayerische StaatsBib.).
Jean-François Barrière, Souvenirs de vingt ans de séjour à Berlin par Dieudonné Thiébault, avec avant-propos et notes par M. F. Barrière, Firmin Didot Freres, Paris, 1860
Tome Premier, (digital, Bayerische StaatsBib.). Bibliothèque des mémoires relatifs a l'histoire de France pendant le 18me siècle : avec avant-propos et notices, Tome 23
Tome Second, (digital, Bayerische StaatsBib.). Bibliothèque des mémoires relatifs a l'histoire de France pendant le 18me siècle : avec avant-propos et notices, Tome 24
↑Die Übertragung in die deutsche Sprache erschien als zweibändige Ausgabe.
↑Rezension in der Jenaische Allgemeine, Nov. 1827, Nr. 205, S. 200 (digital, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena), neue Auflage bei: Berlin Story Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-929829-31-2