Dominique Fernandez ist der Sohn des französischen Literaturkritikers Ramon Fernandez (1894–1944), der sich im Zweiten Weltkrieg als intellektueller Kollaborateur[1] der deutschen Besatzungsmacht exponiert hatte. Das geistige Ringen mit dieser Vaterfigur sollte eines der prägenden Themen seines Lebens werden und viel später im Roman Ramon (erschienen bei Grasset, 2008) Ausdruck finden. Nach seiner Schulzeit studierte Dominique Fernandez in Italien. 1957 und 1958 unterrichtete er die französische Sprache und Literatur an einem französischen Institut in Neapel. 1968 promovierte er über den italienischen Autor Cesare Pavese. Seine Anstellung in Neapel wurde gekündigt, nachdem er über den kommunistischen Autor Roger Vailland unterrichtet hatte.[2]
Fernandez kehrte nach Frankreich zurück, wo er zunächst Italienisch an einer Schule in Rennes unterrichtete. Später erhielt er eine Dozentenstelle an der Universität von Rennes. Fernandez schrieb mehrere Bücher und gewann 1982 den Literaturpreis Prix Goncourt. Er ist Mitglied der Académie française.
1961 heiratete Fernandez Diane Jacquin de Margerie und hat mit ihr eine Tochter. 1971 ließ sich Fernandez scheiden. Seit den 1970er Jahren lebt Fernandez offen homosexuell.[2]
Céline Dherin: Dominique Fernandez ou le plaisir. L’Harmattan, Paris 2003, ISBN 2-7475-4617-9 (Dissertation Universität Lyon 2000)
Thomas Laux: Auf der rechten Seite stehen. In: Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (Hrsg.): Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Heft 5–6, Dezember 2009 ISSN0012-5172 S. 115f. (ausführlich über „Ramon“ als Person und Roman).
Eva da Silva Lima: L’image de la femme dans l’œuvre romanesque de Dominique Fernandez. Dissertation Universität Lyon 1996.