Donna Weinbrecht

Donna Weinbrecht
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 23. April 1965 (59 Jahre)
Geburtsort Hoboken, USA
Größe 162[1] cm
Gewicht 55 kg
Beruf Skisportlerin
Karriere
Disziplin Moguls, Dual Moguls
Status zurückgetreten
Karriereende Januar 2002
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Albertville 1992 Moguls
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
Silber Oberjoch 1989 Moguls
Gold Lake Placid 1991 Moguls
Silber Iizuna Kōgen 1997 Moguls
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 9. Januar 1988
 Weltcupsiege 46
 Gesamtweltcup 2. (1989/90, 1995/96)
 Moguls-Weltcup 1. (1989/90, 1990/91,
1991/92, 1993/94, 1995/96)
 Dual-Moguls-Weltcup 2. (1995/96)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Moguls 45 10 12
 Dual Moguls 1 2 0
 

Donna L. Weinbrecht (* 23. April 1965 in Hoboken, New Jersey) ist eine ehemalige US-amerikanische Freestyle-Skierin. Sie war auf die Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls spezialisiert. In der Disziplin Moguls wurde sie 1991 Weltmeisterin sowie 1992 erste Olympiasiegerin. Daneben gewann sie fünfmal die Moguls-Disziplinenwertung im Weltcup und 46 Einzelwettkämpfe. Damit ist sie auf der Buckelpiste neben Hannah Kearney die erfolgreichste Athletin aller Zeiten.

Kindheit und Jugend

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Donna Weinbrecht stammt aus West Milford im Norden des US-Ostküstenstaates New Jersey und wuchs mit zwei Geschwistern in einem lutherischen Haushalt auf.[2] Sie begann im Alter von sieben Jahren im Hidden Valley im Vernon Township[3] mit dem Skifahren, betrieb den Sport neben Windsurfen und Skateboarden aber vorerst nur hobbymäßig. In ihren frühen Teenager-Jahren fing sie an, Skirennen zu bestreiten und konnte 1981 gemeinsam mit ihrem Vater einen landesweiten Familienwettbewerb gewinnen. Während ihrer Highschool-Zeit übte sie sich erstmals auf der Buckelpiste und fuhr als Senior auf dem Eastern Freestyle Circuit der U.S. Ski Association.[4][5]

Trotz ihres offensichtlichen Skitalents strebte Weinbrecht zunächst eine Laufbahn als Eiskunstläuferin an, musste diesen Traum jedoch aufgeben, als die Trainingskosten für ihre Eltern unerschwinglich wurden. Nach dem Highschool-Abschluss begann sie eine Ausbildung zur Modedesignerin, brach diese aber 1984 ab, weil ihre Designschule zusperren musste.[5][6]

Sportliche Laufbahn

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In der Folge zog sie nach Killington, Vermont, wo ihr Vater 1980 ein Ferienhaus gebaut hatte. Dort arbeitete sie im Winter 1985/86 als Kellnerin in einem Restaurant und verbrachte ihre Freizeit größtenteils auf der bekannten Buckelpiste Outer Limits. Ein Freund überredete sie dazu, an lokalen Wettkämpfen teilzunehmen und so gelang es ihr, sich für die nationalen Meisterschaften zu qualifizieren, die sie auf Rang 13 beendete. Nach intensivem Training schrammte sie im Jahr darauf als Vierte nur knapp an einer Medaille vorbei und wurde ins US-Skiteam aufgenommen.[3][5]

Am 9. Januar 1988 gab Weinbrecht im vergleichsweise hohen Freestyle-Alter von 22 Jahren ihr Weltcup-Debüt und belegte am kanadischen Mont Gabriel auf Anhieb Rang sechs. Im Lauf der Saison ließ sie ihre ersten beiden Podestplätze folgen und schloss die Moguls-Disziplinenwertung auf dem zehnten Platz ab. Am Ende des Winters gewann sie im Rahmen der US-Meisterschaften ihren ersten von insgesamt sieben Titeln. In der Saison 1988/89 feierte sie ihre ersten Weltcupsiege und musste sich in der Disziplinenwertung sowie bei den Weltmeisterschaften in Oberjoch jeweils nur der Französin Raphaëlle Monod geschlagen geben. Im kommenden Weltcup-Winter schwang sich Weinbrecht zur Seriensiegerin auf und gewann acht von neun Wettbewerben und damit erstmals die Gesamtwertung auf der Buckelpiste. Die Amerikanerin setzte ihre Dominanz in den nächsten beiden Jahren fort, wurde sowohl bei den Weltmeisterschaften 1991 in Lake Placid als auch bei den Olympischen Spielen in Albertville ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich jeweils die Goldmedaille. Nachdem sie die Qualifikation in den französischen Alpen zunächst hinter ihrer Dauerrivalin Monod auf Rang zwei beendet hatte, setzte sie sich im olympischen Finale mit einem Daffy-Twister-Spread über den zweiten Kicker durch und kürte sich zur ersten Olympiasiegerin in dieser Disziplin.[7]

Im Herbst 1992 zog sie sich bei einem Trainingssturz einen Kreuzband- und Meniskusriss sowie eine Prellung des Schienbeinkopfes zu und fiel damit für die gesamte Saison 1992/93 aus.[8] Bei ihrem Comeback gewann sie gleich die ersten sechs Wettkämpfe, enttäuschte aber beim Saisonhöhepunkt, den Olympischen Spielen in Lillehammer, mit Rang sieben. In der zweiten Saison nach ihrer Verletzungspause feierte sie drei Weltcupsiege, konnte das Niveau aber nicht ganz halten und verlor die Disziplinenwertung an Monod. Auch bei den Weltmeisterschaften in La Clusaz blieb sie als Fünfte ohne Medaille. 1995/96 konnte sie wieder an frühere Glanzzeiten anknüpfen und sicherte sich mit acht Saisonsiegen zum fünften und letzten Mal die Moguls-Wertung. Nach Gewinn einer weiteren Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Iizuna Kōgen gelang ihr in Zauchensee im März 1997 wenige Wochen vor ihrem 32. Geburtstag ihr letzter Weltcupsieg. Für ihre dritten Olympischen Spielen in Nagano qualifizierte sie sich aufgrund einer zuvor erlittenen Knorpelverletzung nur knapp. Nachdem sie im Finallauf ausgerutscht und Vierte geworden war, zog sie sich für zwei Jahre aus dem Weltcup zurück.

Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Salt Lake City wagte die mittlerweile 35-jährige Weinbrecht im Winter 2000/01 ein Comeback.[2] Nachdem es ihr nicht mehr gelang, sich für die Spiele zu qualifizieren, beendete sie im Januar 2002 ihre Karriere.[9] Die von ihr aufgestellte Bestmarke von 46 Weltcupsiegen wurde erst 2015 durch Hannah Kearney egalisiert, danach aber nicht mehr überboten. Ihre 45 Siege in der Single-Disziplin bedeuten bis heute alleinigen Rekord.

Weitere Karriere

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Nach Beendigung ihrer Sportlerlaufbahn zog sich Weinbrecht weitgehend ins Privatleben zurück. Sie blieb dem Skisport dennoch verbunden und arbeitete weiterhin mit dem US-Skiteam sowie der Fundraising-Organisation Powdergirls zusammen. Außerdem wirkte sie als Sprecherin für ihre ehemaligen Ausrüster Rossignol und Oakley sowie andere bekannte Unternehmen. Für CBS Sports und Fox war sie als Sportkommentatorin tätig.[3][8]

Stil und Rezeption

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Auf der Buckelpiste Outer Limits in Killington perfektionierte Donna Weinbrecht ab 1985 ihre Technik.

Donna Weinbrecht hatte anders als die meisten professionellen Skisportler in ihrer Kindheit und Jugend nie einen richtigen Trainer. Nachdem sie von alpinen Skirennen auf die Buckelpiste gewechselt war, brachte sie sich die komplette Schwung- und Sprungtechnik selbst bei und musste bei ihrem Einstieg in den Profisport lediglich den Wechsel auf kürzere Ski (190 cm) lernen. Die Autodidaktin orientierte sich in der Folge stilistisch vor allem an ihren männlichen Kollegen:

“I don’t think there should be that big a gap between us. If they can do it I think I should be able to do it too.”

„Ich denke nicht, dass der Abstand zwischen uns allzu groß sein sollte. Wenn sie es können, sollte ich auch fähig sein, es zu tun.“

Donna Weinbrecht (1990)[4]

Dieses Selbstvertrauen bezeichnete der damalige US-Cheftrainer Wayne Hilterbrand als jene Extraklasse, die sie von ihrer Konkurrenz unterscheidet. Nach ihren ersten Jahren der Dominanz wurde sie von US-Fachmagazinen als „Moguls Queen“, „Queen of the Bumps“ oder „Queen of the Hill“ tituliert.[4][5] Optisches Markenzeichen war ihr langes blondes Haar, das – ohne bestehende Helmpflicht – auch während der Wettkämpfe immer zur Geltung kam. Im Gegensatz zu ihrem langjährigen Teamkollegen Jonny Moseley zeichnete sie sich durch eine ruhige Persönlichkeit aus und mied das Rampenlicht. Nachdem Vater Jim im ersten Jahr ihrer Profikarriere durch einen schweren Skiunfall außer Gefecht gesetzt worden war, wurde Donna Weinbrecht von Mutter Caroline gemanagt. Diese handelte für ihre Tochter unter anderem Sponsorenverträge aus, die trotz der großen Erfolge hinter jenen der alpinen Rennläufer wie Picabo Street zurückblieben.[2]

Nach ihrem Olympiasieg würdigte ihre Heimatstadt West Milford Donna Weinbrecht mit eigenen Ortstafeln.[2] 2004 wurde sie von der U.S. Ski and Snowboard Association mit der Aufnahme in die National Ski Hall of Fame geehrt.[6]

Olympische Spiele

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Weltmeisterschaften

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Weltcupwertungen

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Saison Gesamt Moguls Dual Moguls
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1987/88 25. 6 10. 45
1988/89 8. 11 2. 76
1989/90 2. 12 1. 72
1990/91 4. 12 1. 95
1991/92 4. 12 1. 96
1992/93 verletzungsbedingt keine Ergebnisse
1993/94 5. 100 1. 800
1994/95 8. 95 2. 664
1995/96 2. 99 1. 792 2. 280
1996/97 13. 86 4. 432 10. 248
1997/98 22. 75 7. 452
2000/01 27. 58 15. 232
2001/02 29. 52 15. 312

Weinbrecht errang im Weltcup 70 Podestplätze, davon 46 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
17. Januar 1989 Mont Gabriel Kanada Moguls
23. März 1989 Suomu Finnland Moguls
16. Dezember 1989 Tignes Frankreich Moguls
6. Januar 1990 Mont Gabriel Kanada Moguls
13. Januar 1990 Lake Placid USA Moguls
20. Januar 1990 Breckenridge USA Moguls
28. Januar 1990 Calgary Kanada Moguls
10. Februar 1990 Inawashiro Japan Moguls
17. Februar 1990 Iizuna Kōgen Japan Moguls
16. März 1990 La Clusaz Frankreich Moguls
15. Dezember 1990 Zermatt Schweiz Moguls
12. Januar 1991 Blackcomb Kanada Moguls
18. Januar 1991 Breckenridge USA Moguls
19. Januar 1991 Breckenridge USA Moguls
2. Februar 1991 Mont Gabriel Kanada Moguls
20. Februar 1991 La Clusaz Frankreich Moguls
23. März 1991 Hundfjälllet Schweden Moguls
6. Dezember 1991 Tignes Frankreich Moguls
17. Dezember 1991 Piancavallo Italien Moguls
21. Dezember 1991 Morzine Frankreich Moguls
11. Januar 1992 Blackcomb Kanada Moguls
18. Januar 1992 Breckenridge USA Moguls
24. Januar 1992 Lake Placid USA Moguls
1. Februar 1992 Oberjoch Deutschland Moguls
29. Februar 1992 Inawashiro Japan Moguls
11. Dezember 1993 Tignes Frankreich Moguls
21. Dezember 1993 La Plagne Frankreich Moguls
8. Januar 1994 Blackcomb Kanada Moguls
15. Januar 1994 Breckenridge USA Moguls
21. Januar 1994 Lake Placid USA Moguls
29. Januar 1994 Le Relais Kanada Moguls
6. März 1994 Kirchberg Österreich Moguls
12. März 1994 Meiringen-Hasliberg Schweiz Moguls
14. Januar 1995 Breckenridge USA Moguls
27. Januar 1995 Lake Placid USA Moguls
22. Februar 1995 Kirchberg Österreich Moguls
5. Januar 1996 Lake Placid USA Moguls
13. Januar 1996 Blackcomb Kanada Moguls
19. Januar 1996 Breckenridge USA Moguls
4. Februar 1996 Kirchberg Österreich Moguls
14. Februar 1996 La Clusaz Frankreich Moguls
6. März 1996 Hundfjället Schweden Moguls
7. März 1996 Hundfjället Schweden Dual Moguls
15. März 1996 Altenmarkt-Zauchensee Österreich Moguls
24. Januar 1997 Breckenridge USA Moguls
7. März 1997 Altenmarkt-Zauchensee Österreich Moguls

Weitere Erfolge

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  • 7 US-amerikanische Meistertitel (Moguls 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1994 und 1996)
  • 1988: U.S. Freestyle Ski Team Rookie of the Year
  • 1990: Beck International Award[10]
  • 1990–1992 und 1994–1997: Ann Hansen Award[10]
  • 1990, 1992, 1996 und 1997: U.S. Freestyle Skier of the Year (Ski Racing Magazine)[11]
  • 1991, 1992 und 1996: International Freestyle Skier of the Year (Ski Racing)[11]
  • 1993: Buddy Werner Award[10]
  • 2004: Aufnahme in die U.S. Ski and Snowboard Hall of Fame
  • 2007: Aufnahme in die Vermont Ski & Snowboard Hall of Fame

Einzelnachweise

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  1. Donna Weinbrecht. Sports Reference LLC, archiviert vom Original am 17. April 2020; abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  2. a b c d Stu Campbell: Comeback Queen. In: Ski. Februar 2001, S. 78–83. Online (englisch).
  3. a b c Elizabeth Holste: Skiing in New Jersey? New Jersey 2005, ISBN 978-1-4116-6037-3, S. 31–33 (englisch).
  4. a b c Donna Weinbrecht – The self-taught Moguls Queen. In: Skiing. Dezember 1990, S. 47 (englisch).
  5. a b c d Reade Bailey: Jersey Girl. In: Ski. Februar 1991, S. 48–49 (englisch).
  6. a b Donna Weinbrecht – Hall of Fame Class of 2004. U.S. Ski and Snowboard Hall of Fame, abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  7. Tom Kelly: Behind The Gold: Freestyle Skier Donna Weinbrecht. KPCW, 25. November 2013, abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  8. a b Wendy Clinch: A Conservation with Donna Weinbrecht. The Ski Diva, 3. Januar 2012, abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  9. Bill Pennington: Salt Lake City 2002: The 19th Olympic Winter Games; Freestyle Skiing. The New York Times, 5. Februar 2002, abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  10. a b c 2017 U.S. Ski & Snowboard Awards Manual. (PDF) U.S. Ski & Snowboard, abgerufen am 4. Februar 2020 (englisch).
  11. a b Pete Rugh: 35th Annual Awards announced by Ski Racing. Ski Racing, 4. Mai 2009, abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch).