Film | |
Titel | Doppelmord |
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Originaltitel | Double Jeopardy |
Produktionsland | Deutschland, Kanada, Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe | FSK/JMK 12 |
Stab | |
Regie | Bruce Beresford |
Drehbuch | David Weisberg, Douglas Cook |
Produktion | Leonard Goldberg |
Musik | Normand Corbeil |
Kamera | Peter James |
Schnitt | Mark Warner |
Besetzung | |
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Doppelmord (Originaltitel: Double Jeopardy) ist ein deutsch-kanadisch-US-amerikanischer Thriller von Regisseur Bruce Beresford aus dem Jahr 1999.
Libby Parsons ist glücklich mit dem scheinbar wohlhabenden Nick verheiratet und lebt mit ihm auf Whidbey Island, im Nordwesten des US-Bundesstaats Washington. Eines Morgens wacht sie auf einer gemeinsamen Segeltour in einem blutverschmierten Morgenmantel auf. Blutspuren erwecken den Eindruck, als wäre Nick an Deck gegangen und dann über Bord gestürzt. Sie hebt ein blutiges Messer auf und schaut sich verstört um. So wird sie von der Küstenwache aufgefunden, wegen Mordes an Nick angeklagt und verurteilt, obwohl sie ihre Unschuld beteuert. Nick hatte eine Lebensversicherung über zwei Millionen Dollar abgeschlossen. Die Geschworenen erkennen darin ein hinreichendes Mordmotiv. Vor ihrer Inhaftierung bittet sie ihre beste Freundin Angie, ihren Sohn Matty zu adoptieren, damit seine Zukunft gesichert ist.
Im Gefängnis bricht der Kontakt zu Angie bald ab. Mit einem Trick findet sie heraus, dass Angie nach San Francisco umgezogen ist. Als sie dort anruft und mit Matty spricht, ruft er plötzlich „Daddy!“, dann bricht die Verbindung ab, am nächsten Tag ist der Anschluss abgemeldet. Libby wird klar: Nick ist am Leben, er hat einen Versicherungsbetrug begangen, sie dabei kaltgestellt und lebt nun mit Angie zusammen.
Im Gefängnis erfährt sie von einer inhaftierten Ex-Anwältin von der Double-Jeopardy-Regel, wonach man nicht zwei Mal für dieselbe Tat verurteilt werden kann: Nachdem sie für den Mord an Nick schon verurteilt wurde, könne sie ihn, wenn er noch lebt, straffrei auf offener Straße erschießen.
Nach sechs Jahren Haft erreicht Libby ihre vorzeitige Entlassung in eine Bewährungsgruppe, verfolgt jedoch nur noch das Ziel, Matty zu finden und sich an Nick zu rächen. Die Suche gestaltet sich schwierig, da Angie drei Jahre zuvor verunglückt und Nick anschließend unter neuem Namen umgezogen ist. Da sie zur Informationsbeschaffung massiv gegen ihre Auflagen verstoßen hat, ist der verantwortliche Bewährungshelfer Travis Lehman ihr stets hart auf den Fersen, um seinen eigenen Job nicht zu verlieren.
Libby stöbert Nick auf, der nun ein luxuriöses Hotel in New Orleans besitzt, und zwingt ihn dazu, ihr Matty am nächsten Tag an einem vielbesuchten Friedhof zu übergeben. Doch er stellt ihr eine Falle, schlägt sie nieder und legt sie bewusstlos in einen Sarg. Sie kann sich daraus befreien und läuft Travis in die Arme. Dieser hat mittlerweile durchschaut, wie übel Libby mitgespielt wurde, und verbündet sich mit ihr. Er stellt Nick zur Rede, der Libby für tot und Travis für einen Erpresser hält, und bekommt von ihm ein schwer belastendes Geständnis. Libby erscheint, bedroht ihn, erfährt von ihm Mattys Aufenthaltsort und kündigt Nick an, ihn ins Gefängnis zu bringen. Es kommt zu einer Schießerei, in der Nick Travis anschießt und von Libby getötet wird.
Libby und Travis sind nun gute Freunde. Schließlich finden sie Matty in einem Internat in Georgia. Er erkennt seine Mutter, die er für tot gehalten hat, sofort wieder.
Gedreht wurde ab Juli 1998 in den USA und Kanada, darunter in Revelstoke, Bowen Island, Richmond, Vancouver und Prince George. Das Budget betrug ca. 40 Millionen US-Dollar. Die Filmpremiere fand am 21. September 1999 in den USA statt.
Am Eröffnungswochenende in den USA spielte der Film etwas über 23 Millionen US-Dollar ein. Die Gesamteinnahmen in den USA beliefen sich auf über 117 Millionen US-Dollar.
Die Filmemacher hatten sich schon entschieden, die Hauptrolle an Jodie Foster zu vergeben, mussten sich aber anderweitig umsehen, als Foster schwanger wurde.[1]
Das titelgebende Element des Filmes, Libby „dürfe“ nach ihrer ersten Verurteilung den noch lebenden Nick ungestraft erschießen, trifft nicht zu, auch wenn es im Film von mehreren Juristen bestätigt wird. Im 5. Zusatzartikel wird lediglich ausgeschlossen, wegen derselben konkreten Tat (nicht: wegen des gleichen Tatvorwurfs) erneut vor Gericht gestellt zu werden. Ein Mord zu einem späteren Zeitpunkt an einem anderen Ort unter anderen Umständen ist nicht dieselbe Tat wie die zuerst verhandelte und hat zwingend eine erneute Mordanklage zur Folge.[2] Zudem würde der erste Prozess vollständig annulliert, sobald sich herausstellte, dass das dort verhandelte Verbrechen überhaupt nicht stattgefunden hat. Eine unrechtmäßige Verurteilung stellt also keinesfalls einen „Gutschein“ zum nachträglichen Begehen einer entsprechenden Tat dar.
Im Jahr 2000 gewann Ashley Judd einen Blockbuster Entertainment Award. Tommy Lee Jones und Bruce Greenwood wurden dafür nominiert. Judd wurde im selben Jahr auch bei den MTV Movie Awards als beste Schauspielerin nominiert.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.
Das Lexikon des internationalen Films meinte, es sei ein „routinierter, aber reichlich mechanisch entwickelter Thriller, der den Figuren weder Seele noch Glaubwürdigkeit“ einzuhauchen verstehe.[3]
Roger Ebert schrieb 1999 in der Chicago Sun-Times, dass der Film in der Hoffnung gedreht worden sei, Millionen von Dollar einzuspielen und dies scheine die vielen Dinge zu erklären, die an ihm nicht stimmten.[4]
Robert Horton von film.com beschrieb Doppelmord als einen „schlechten Film mit einer wundervollen Hauptdarstellerin“.