Boissier stammte aus einer wohlhabenden und angesehenen Genfer Familie, seine Schwester war die Schriftstellerin Valérie de Gasparin, seine Mutter Caroline Boissier-Butini. Er studierte Naturwissenschaften und Botanik an der Genfer Akademie. Dort war Alphonse Pyrame de Candolle sein Lehrer in Naturgeschichte. Er unternahm viele botanische Sammelreisen in das Schweizer Jura und die Alpen, später im Mittelmeerraum (besonders Spanien) und dem Nahen und Mittleren Osten bis nach Indien. Dabei erstbeschrieb er zahlreiche neue Arten.
Auf seinen Sammelreisen wurde er oft von seiner Tochter Caroline Barbey-Boissier (1847–1918) und ihrem Ehemann William Barbey (1842–1914) begleitet, die auch selbst sammelten. Das von ihm angelegte umfangreiche Herbarium wurde von seinem Schwiegersohn William Barbey fortgeführt. Barbey gab 1893 bis 1899 in Genf das Bulletin de l'Herbier Boissier in 7 Bänden und eine zweite Serie von 1901 bis 1908 in 8 Bänden heraus, in dem viele bekannte Botaniker veröffentlichten.[1] Diese Flora orientalis diente Benjamin Daydon Jackson als eines der Grundlagenwerke für die Erstellung des Index Kewensis.[2] 1877 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[3] Seit 1878 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften[4] und seit 1885 der Académie des sciences.[5]
Pugillus plantarum novarum Africae borealis Hispaniaeque australis. 1852 (Digitalisat) – zusammen mit Georges François Reuter.
Aufzählung der auf einer Reise durch Transkaukasien und Persien gesammelten Pflanzen. 1860 – zusammen mit Friedrich Alexander Buhse.
Icones euphorbiarum, ou, Figures de cent vingt-deux espèces du genre Euphorbia, dessinées et gravées par Heyland, avec des considérations sur la classification et la distribution géographique des plantes de ce genre. Masson, Paris 1866. (Digitalisat)
↑ Benjamin Dayton Jackson: The new 'Index of Plant-Names'. In: The Botanical Journal - British and Foreign. Vol. XXV. West, Newman & Co., London 1887, S. 66–71.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 44.
↑ ab Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, online bei Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin.