Eemil Nestor Setälä

Eemil Nestor Setälä 1930

Eemil Nestor Setälä, Valtioneuvos (auch Emil Nestor Setälä, als Autor meist abgekürzt als E. N. Setälä; * 27. Februar 1864 in Kokemäki; † 8. Februar 1935 in Helsinki) war ein finnischer Sprachwissenschaftler und Politiker. Von September bis November 1917 war er der Präsident des finnischen Senats, wodurch er zum Verfasser der Finnischen Unabhängigkeitserklärung wurde.[1]

Sprachwissenschaft

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Setälä schrieb noch als Schüler eine finnische Syntax (1880), die bis lange nach seinem Tod neu aufgelegt wurde und ein Standardwerk war. Auch wenn das Werk später in die Nähe des Plagiatverdachts gerückt wurde[2], bleibt seine Wirkung für die Fennistik unbestritten. Von 1893 bis 1929 war Setälä Professor für finnische Sprache und Literatur an der Universität Helsinki. Er hatte bedeutenden Einfluss auf die Erforschung der finnischen Sprache. Er war der Gründer des Forschungsinstituts Suomen suku („Die Familie der finnischen Sprache“). 1901 konzipierte er die Entwurfsfassung des Uralischen Phonetischen Alphabets (UPA) in der ersten Nummer der von ihm und Kaarle Krohn gegründeten Zeitschrift Finnisch-Ugrische Forschungen.[3] 1921 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4] 1932 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[5] 1909 erhielt er von der Universität Leipzig den Ehrendoktortitel.[6]

Eemil Nestor Setälä

Als Politiker wurde er mehrmals für die Jungfinnische Partei und später für die Nationale Sammlungspartei in das Parlament gewählt. Für eine kurze Zeit während des Endes des Ersten Weltkrieges agierte er als Senatspräsident als faktisches Staatsoberhaupt. Später war er Erziehungsminister (1925) und Außenminister (1925–1926).[7] 1927–1930 war er Botschafter Finnlands in Dänemark und Ungarn.

Ausgewählte Bibliographie

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  • Suomen kielen lauseoppi. Helsinki: Holm 1880. 54 S.
  • Lisiä suomalais-ugrilaisen kielentutkimuksen historiaan, in: Suomi 3,5, S. 181–350.
  • Zur Herkunft und Chronologie der älteren germanischen Lehnwörter in den ostseefinnischen Sprachen, in: Journal der la Société Fnno-Ougrienne 23 (1906), 1, S. 1–50.
  • Bibliographisches verzeichnis der in der literatur behandelten älteren germanischen bestandteile in den ostseefinnischen sprachen, in: Finnisch-ugrische Forschungen 13 (1913), S. 345–475.
  • Suomensukuisten kansojen esihistoria, in: Suomen suku I. Helsinki: Otava 1926, S. 120–189.
  • (gemeinsam mit J.H. Kala) Näytteitä äänis- ja keskivepsän murteista. Julkaissut ja suomentanut E. A. Tunkelo apunaan Reino Peltola. Helsinki: Suomalais-ugrilainen seura 1951. 621 S.
  • (gemeinsam mit Väinö Kyrölä) Näytteitä liivin kielestä. Kerännyt E.N. Setälä. Suomentanut ja julkaissut Väinö Kyrölä. Helsinki: Suomalais-ugrilainen seura 1953. 530 S.

Sekundärliteratur

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  • Memoria saecularis E.N. Setälä 27.II.1964. Helsinki: Suomalais-ugrilainen seura 1964.
  • Fred Karlsson: E. N. Setälä vaarallisilla vesillä. Tieteellisen vallankäytön, käyttäytymisen ja perinteen analyysi. Helsinki: SKS 2000. 309 S.
Wikisource: Eemil Nestor Setälä – Quellen und Volltexte
Commons: Eemil Nestor Setälä – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Castrénin perilliset. Helsingin yliopiston suomen ja sen sukukielten professorit 1851–2001. Toimittaneet Toni Suutari ja Merja Salo. Helsinki: Helsingin yliopiston suomen kielen laitos 2001, S. 72.
  2. Siehe dazu Fred Karlsson: E. N. Setälä vaarallisilla vesillä. Helsinki: SKS 2000, S. 238.
  3. Finnisch-Ugrische Forschungen 1: 36, 1901, auf Wikisource
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 224.
  5. Mitglieder der Vorgängerakademien. Eemil Nestor Setälä. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. Juni 2015.
  6. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2020; abgerufen am 4. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
  7. Ministerikortisto. Valtioneuvosto (Finnish Government), archiviert vom Original am 22. Juli 2011; abgerufen am 28. Mai 2011.