Gemeinde El Cardoso de la Sierra | ||
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Guadalajara | |
Comarca: | Serranía de Guadalajara | |
Gerichtsbezirk: | Guadalajara | |
Koordinaten: | 41° 6′ N, 3° 28′ W | |
Höhe: | 1275 msnm | |
Fläche: | 186,87 km² | |
Einwohner: | 49 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 0 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 28190 | |
Gemeindenummer (INE): | 19067 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Rafael Heras Arribas | |
Lage des Ortes | ||
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El Cardoso de la Sierra ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 49 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Guadalajara in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Zur flächenmäßig großen Gemeinde gehören neben Cardoso sechs, teilweise bereits verlasse Weiler: Bocígano, Cabida, Colmenar, Corralejo, Peñalba und La Vihuela.
Der Bergort El Cardoso de la Sierra liegt in einer Höhe von ca. 1275 Meter ü. d. M. am Oberlauf des Río Jarama im äußersten Westen der Provinz Guadalajara. Die Provinzhauptstadt Guadalajara befindet sich etwa 90 Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich; die spanische Hauptstadt Madrid liegt gut 100 Kilometer in südlicher Richtung entfernt.
Jahr | 1960 | 1970 | 1981 | 1991 | 2001 |
Einwohner | 278 | 199 | 114 | 126 | 80 |
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag die Einwohnerzahl durchgängig zwischen 250 und 350 Personen. Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft und des damit einhergehenden Verlusts an Arbeitsplätzen sind die Bevölkerungszahlen stark rückläufig.
Die abgelegene Berggemeinde lebte jahrhundertelang von einer agrarischen Selbstversorgungswirtschaft, zu der neben dem Anbau von Gerste und Weizen auch die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Schweine) gehörte. Seit den 1960er Jahren ist die Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) als Einnahmequelle hinzugekommen.
Die Region war im 1. Jahrtausend v. Chr. von den keltiberischen Volksstämmen der Arevaker und Lusonen bewohnt; bedeutende archäologische Funde wurde jedoch bislang nicht gemacht. Auch die Römer, Westgoten, Araber und Berber hinterließen keine Spuren. Im 10. und 11. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Christen zurückerobert (reconquista) und wiederbesiedelt (repoblación). Im 11. Jahrhundert gehörten El Cardoso, das in einem Stausee versunkene El Vado und der – heute nur noch etwa zehn Einwohner zählende – Weiler Colmenar de la Sierra zur Villa y Tierra de Sepúlveda. Seit dem Jahr 1278 bildeten die drei Dörfer eine eigenständige Gemeinde – um etwa 100 Jahre später (1373) unter die Grundherrschaft (señorio) der bedeutenden Familie Mendoza zu geraten, aus der sie sich jedoch später wieder lösen konnten.