Gemeinde El Toboso | ||
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El Toboso – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Toledo | |
Comarca: | Mancha Alta de Toledo | |
Gerichtsbezirk: | Quintanar de la Orden | |
Koordinaten: | 39° 31′ N, 3° 0′ W | |
Höhe: | 635 msnm | |
Fläche: | 144,19 km² | |
Einwohner: | 1.663 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 45820 | |
Gemeindenummer (INE): | 45167 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | María Pilar Arinero Gómez | |
Website: | eltoboso.es | |
Lage des Ortes | ||
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El Toboso ist eine Kleinstadt und eine zentralspanische Gemeinde (municipio) mit 1.663 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Toledo in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Das Städtchen wurde weltbekannt durch die literarische Figur der Dulcinea aus Miguel de Cervantes’ berühmtem Roman Don Quijote.
Die Kleinstadt El Toboso liegt in der leicht welligen Landschaft der La Mancha knapp 115 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Stadt Toledo in einer Höhe von ca. 635 m; bis nach Madrid sind es knapp 140 km in nordwestlicher Richtung. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen trocken und warm; der spärliche Regen (ca. 425 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2021 |
Einwohner | 4.198 | 1.895 | 3.304 | 2.077 | 1.699[3] |
Die Reblauskrise im Weinbau, die seit den 1950er Jahren zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben („Höfesterben“) und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit führten auch in der Kleinstadt zu einem Kaufkraftschwund und zur Abwanderung eines Teils der Bevölkerung.
Das Umland von El Toboso war und ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt, wobei der Weinbau heute die dominierende Rolle spielt; die Stadt selbst diente als handwerkliches und merkantiles Zentrum für die umliegenden Dörfer. Seit den 1960er Jahren ist der Tagestourismus von größerer Bedeutung.
Obwohl weder Spuren einer keltischen, römischen, westgotischen oder maurischen Siedlung aufgefunden wurden, wurden dennoch Kleinfunde gemacht. Im Jahr 1085 wurde die Gegend von Alfons VI. zurückerobert (reconquista) und von Christen aus dem Norden und dem Süden der Iberischen Halbinsel wiederbesiedelt (repoblación). Die erste Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem 14. Jahrhundert; im Jahr 1390 erhielt der Ort das freie Marktrecht. Im 15. Jahrhundert gehörte er zum Besitz des Santiagoordens und erhielt die Stadtrechte (villa), doch bereits zu Cervantes’ († 1616) Zeiten war der Ort in der Bedeutungslosigkeit versunken.[4]