Elisabeth Trissenaar (2008)
Elisabeth Trissenaar (* 13. April 1944 in Wien ; † 14. Jänner 2024 in Berlin ) war eine österreichische Schauspielerin . Sie feierte im Laufe ihrer Karriere sowohl am Theater als auch in Film und Fernsehen Erfolge.
Trissenaars Vater war der niederländische Arzt Frans Trissenaar, ihre Mutter eine Österreicherin. Nach dem Abitur besuchte sie von 1962 bis 1964 das Max-Reinhardt-Seminar in Wien, dann führte sie ihr erstes Engagement 1964 in das Ensemble des Stadttheaters Bern . Am Stadttheater Krefeld spielte sie von 1966 bis 1968, am Theater Heidelberg von 1968 bis 1970, am Schauspielhaus Bochum 1970/71 und am Staatstheater Stuttgart 1971/72.
Anschließend führte sie der Weg von 1972 bis 1976 an das Schauspielhaus Frankfurt , wo sie u. a. als Titelfigur in Nora , Hedda Gabler und Medea großen Erfolg hatte. Danach gastierte sie an verschiedenen Bühnen. Von 1981 bis 1983 arbeitete sie in Berlin am Schillertheater und Schlosspark Theater , ab 1983 an der Freien Volksbühne . Von 1987 bis 1989 stand sie zudem als Jedermanns Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit beim Theater begann 1974 in Frankfurt ihre Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder , unter dessen Regie sie in Filmen wie Bolwieser , Die Ehe der Maria Braun , In einem Jahr mit 13 Monden und in der Verfilmung von Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz arbeitete. Hauptrollen spielte sie unter anderem in Robert van Ackerens Das andere Lächeln und Die Reinheit des Herzens sowie im Oscar -nominierten Film Bittere Ernte und in Xaver Schwarzenbergers Franza.
Trissenaar war u. a. bekannt für Interpretationen verschiedener berühmter Frauenfiguren, darunter Nora aus Ein Puppenheim , Penthesilea von Kleist, Gretchen in Goethes Faust, Emilia Galotti und Fräulein Julie .[ 1]
Verheiratet war Elisabeth Trissenaar von 1965 bis zu dessen Tod im Jahr 2022 mit dem Regisseur Hans Neuenfels , mit dem sie einen Sohn, den Kameramann Benedict Neuenfels , hatte.[ 2] Sie lebte zuletzt in Berlin , wo sie am 14. Jänner 2024 im Alter von 79 Jahren in der Charité starb.[ 3] [ 4]
1968: Der Seidene Schuh – Donna Proeza
1968: Kiss me Kate – Kate
1970: Macbeth – Lady Macbeth
1970: Fräulein Julie – Julie
1972: Nora – Nora
1973: Hedda Gabler – Hedda
1974: Baal – Sophie Barger
1974: Liliom – Julie
1975: Operette – Meister Fior
1976: Medea – Medea
1977: Lulu – Lulu
1978: Franziska – Franziska
1979: Das Käthchen von Heilbronn – Kunigunde
1980: Iphigenie auf Tauris – Iphigenie
1981: Die Schwärmer – Regine
1983: Der Balkon – Madame Irma
1985: Verbannte – Bertha
1986: Elektra – Elektra
1987: Liebe und Magie in Mammas Küche – Leonarda Cianciulli
1987: Emilia Galotti – Gräfin Orsina
1987: Trauer zu früh – Queen Victoria
1988: Jedermann – Buhlschaft
1990: Torquato Tasso – Leonore Sanvitale
1990: Die Braut von Messina – Donna Isabella
1991: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? – Martha
1992: Orpheus in der Unterwelt – Öffentliche Meinung
1992: Antiphon – Miranda
1993: Ein Sommernachtstraum – Titania/Hippolyta
1994: Das goldene Vlies – Medea
1995: Die Zofen – Claire
1996: Geschichten aus dem Wienerwald – Valerie
1996: Der Clarisse-Komplex – Clarisse
1998: Die Tätowierte Rose – Serafina delle Rose
2000: Frau Schlemihl und ihre Schatten – Frau Schlemihl
2001: Titus Andronicus – Tamora
2001: Die Fledermaus – Frosch
2001: Neapel oder die Reise nach Stuttgart / Meine Mutter – Katharina Studer / Die Mutter
2002: Jackie – Jackie
2002: Totentanz – Alice
2003: König Ödipus – Jokaste
2005: Schumann, Schubert und der Schnee – Clara Schumann
2006: Die Zauberflöte – Spielleiterin
2007: Jedermann (Salzburger Festspiele ) – Mutter
2007: Bernarda Albas Haus – Bernarda
2008: Lear (Komische Oper Berlin ) – Narr
2010: Was ihr wollt (Renaissance-Theater) – Olivia; Berliner Premiere am 12. Juni 2010; Bearbeitung: Gerhard Ahrens und Armin Holz
2014: Quartett – Merteuil, am Theater in der Josefstadt
Hermann J. Huber : Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart . Deutschland. Österreich. Schweiz . Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3 , S. 1033.
Danielle Krüger, Gerke Dunkhase: Elisabeth Trissenaar – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film , Lieferung 5, 1985.
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon . Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3 , S. 714 f.
Kay Weniger : Das große Personenlexikon des Films . Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3 , S. 55 f.
↑ Schauspielerin Elisabeth Trissenaar gestorben. In: www.zeit.de. 15. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2023 .
↑ Theater- und Opernregisseur Hans Neuenfels ist tot. In: orf.at . Österreichischer Rundfunk , 7. Februar 2022, abgerufen am 7. Februar 2022 .
↑ Ex-Buhlschaft Elisabeth Trissenaar gestorben. In: krone.at. Kronen Zeitung , 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024 .
↑ Schauspielerin Elisabeth Trissenaar in Berliner Charité gestorben. In: tagesschau.de . Rundfunk Berlin-Brandenburg , 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024 .
↑ Folge 212. Abgerufen am 15. März 2021 .