Emile Francis

Kanada  Emile Francis
Hockey Hall of Fame, 1982

Emile Francis, 1973


Geburtsdatum 13. September 1926
Geburtsort North Battleford, Saskatchewan, Kanada
Todesdatum 19. Februar 2022
Spitzname The Cat[1]
Größe 170 cm
Gewicht 70 kg

Position Torwart
Schusshand Links

Karrierestationen

1941–1943 North Battleford Beavers
1943–1944 Philadelphia Falcons
1944–1945 Washington Lions
1945–1946 Moose Jaw Canucks
1946–1948 Chicago Black Hawks
Regina Capitals
Kansas City Pla-Mors
1948–1952 New York Rangers
New Haven Ramblers
Cincinnati Mohawks
1952–1953 Vancouver Canucks
1953–1955 Cleveland Barons
1955–1956 Saskatoon Quakers
Calgary Stampeders
1956–1957 Seattle Americans
1957–1958 Victoria Cougars
1958–1959 Spokane Spokes
1959–1960 Spokane Comets
Seattle Totems

Emile Percy Francis (* 13. September 1926 in North Battleford, Saskatchewan; † 19. Februar 2022) war ein kanadischer Eishockeytorwart, -trainer und -funktionär. Während seiner aktiven Karriere bestritt er 95 Partien für die Chicago Black Hawks und die New York Rangers in der National Hockey League, verbrachte jedoch den Großteil der 17 Jahre seiner Profilaufbahn in diversen Minor Leagues. Weitaus bekannter wurde er anschließend als Cheftrainer und General Manager, wobei er vor allem mit den New York Rangers in Verbindung gebracht wird, deren Geschicke er von 1964 bis 1976 leitete und als dessen Trainer er mehr Spiele als jeder andere in der Franchise-Geschichte bestritt. Später war er auch als General Manager und Trainer der St. Louis Blues (1976–1983) sowie als General Manager und Präsident der Hartford Whalers (1983–1993) tätig. Im Jahre 1982 wurde Francis in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.

Emile Francis, um 1947

Emile Francis wurde in North Battleford geboren und spielte dort in seiner Jugend für die North Battleford Beavers in einer regionalen Nachwuchsliga. Zwischen 1943 und 1945 bestritt er in der Eastern Amateur Hockey League erste Spiele auf professionellem Niveau, je ein Jahr für die Philadelphia Falcons und die Washington Lions. Nachdem er während des Zweiten Weltkriegs den Canadian Armed Forces gedient hatte, kehrte der Torhüter 1945 für eine Spielzeit in die Heimat Saskatchewan zurück, wo er für die Moose Jaw Canucks auflief. In dieser Zeit entwickelte er auch eine frühe Version eines heute verwendeten Handschuhs für Eishockeytorhüter. Zur Saison 1946/47 begann er bei den Chicago Black Hawks seine Karriere in der National Hockey League (NHL). Im ersten Jahr nach Backup von Paul Bibeault, etablierte er sich zur folgenden Spielzeit als Stammtorwart der Black Hawks und bestritt 54 Partien, die meisten einer NHL-Saison in seiner Laufbahn. Dennoch wurde Francis im Oktober 1948 samt Alex Kaleta an die New York Rangers abgegeben, während im Gegenzug Jim Henry nach Chicago wechselte. Bei den Rangers kam er nur noch sporadisch zum Einsatz und hütete überwiegend in der American Hockey League (AHL) das Tor, bei den New Haven Ramblers und den Cincinnati Mohawks. Als zweiter Torhüter hinter Chuck Rayner bestritt er 1951/52 seine 14 letzten von insgesamt 95 NHL-Partien.

Anschließend war Francis weitere acht Jahre in nordamerikanischen Minor Leagues aktiv, vor allem in der Western Hockey League. Dort lief er in den 1950er Jahren für die Vancouver Canucks, Saskatoon Quakers, Calgary Stampeders, Seattle Americans, Victoria Cougars, Spokane Chiefs und Comets sowie für die Seattle Totems auf. Zwischen 1953 und 1955 kehrte zudem noch einmal in die AHL zurück, wo er 1954 mit den Cleveland Barons die Playoffs um den Calder Cup gewann und dabei ins AHL Second All-Star Team gewählt wurde. 1960 endete seine aktive Laufbahn bei den Seattle Totems in der WHL.

Als Trainer und Funktionär

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Direkt mit dem Ende seiner Spielerkarriere übernahm Francis zur Saison 1960/61 die Position des Cheftrainers bei den Guelph Royals aus der Ontario Hockey Association, der ranghöchsten Juniorenliga der Provinz Ontario. Bereits nach zwei Jahren gelang ihm 1962 die Rückkehr zu den New York Rangers in die NHL, bei denen er als Assistent von Headcoach Red Sullivan eingestellt wurde. 1964 übernahm er als General Manager die Geschicke des Franchise von Muzz Patrick, bevor er sich im Dezember 1965 erstmals selbst als Cheftrainer installierte und dabei Red Sullivan entließ. Ähnliches sollte in seiner insgesamt zwölf Jahre andauernden Amtszeit als General Manager noch zwei weitere Male passieren, als er für Bernie Geoffrion (1969) und Larry Popein (1974) hinter die Bande zurückkehrte. In den Playoffs 1972 führte der Kanadier die Rangers als Headcoach ins Endspiel um den Stanley Cup, unterlag dort allerdings den Boston Bruins. Insgesamt bestritt er in seinen drei Amtszeiten 654 Partien als Cheftrainer der Rangers und gewann 342 von diesen – beide Zahlen stellen bis heute Franchise-Rekorde der „Broadway Blueshirts“ dar.

Im Januar 1976 wurde Francis von allen Ämtern bei den Rangers enthoben und übernahm in der Folge die Funktion des General Managers bei den St. Louis Blues. Diese Position hatte er bis 1983 inne, wobei er auch bei den Blues zweimal die Rolle des Cheftrainers übernahm. In der Zwischenzeit erhielt er im 1982 die Lester Patrick Trophy für seine Verdienste um den Eishockeysport in den Vereinigten Staaten und wurde im gleichen Jahr als Funktionär bzw. „Erbauer“ (builder) in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Seine letzte Karrierestation stellten in der Folge die Hartford Whalers dar, bei denen er 1983 bis 1989 ebenfalls als General Manager fungierte und darüber hinaus bis 1993 als Präsident des Franchise tätig war. Anschließend zog er sich aus dem Profibetrieb zurück.

Darüber hinaus war Francis ein lebenslanger Unterstützer und Förder des Minor-League-Eishockeys. So war er unter anderem Gründer der New York Junior League, die vor allem als Metropolitan Junior Hockey League bekannt war, oder der St. Louis Metro Junior B League. Des Weiteren war er Berater der Amateur Hockey Association of the United States.

Ihm zu Ehren wird in der AHL seit dem Jahre 2002 die Emile Francis Trophy vergeben, die der Gewinner der Atlantic Division erhält.

Francis starb am 19. Februar 2022 im Alter von 95 Jahren.[2]

Erfolge und Auszeichnungen

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Min. GT SO GTS Sp S N Min. GT SO GTS
1946/47 Chicago Black Hawks NHL 19 6 12 1 1140 104 0 5,47
1947/48 Chicago Black Hawks NHL 54 19 30 5 3240 183 1 3,39
1948/49 New York Rangers NHL 2 2 0 0 120 4 0 2,00
1949/50 New York Rangers NHL 1 0 1 0 60 8 0 8,00
1950/51 New York Rangers NHL 5 1 2 1 260 14 0 3,23
1951/52 New York Rangers NHL 14 4 7 3 840 41 0 2,93
NHL gesamt 95 32 52 10 5660 354 1 3,75

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Pkt Platz Sp S N Resultat
1965/66 New York Rangers NHL 50 13 31 6 32 6. nicht qualifiziert
1966/67 New York Rangers NHL 70 30 28 12 72 4. 4 0 4 Halbfinale
1967/68 New York Rangers NHL 74 39 23 12 90 2., Eastern 6 2 4 Viertelfinale
1968/69 New York Rangers NHL 33 19 8 6 44 3., Eastern 4 0 4 Viertelfinale
1969/70 New York Rangers NHL 76 38 22 16 92 4., Eastern 6 2 4 Viertelfinale
1970/71 New York Rangers NHL 78 49 18 11 109 2., Eastern 13 7 6 Halbfinale
1971/72 New York Rangers NHL 78 48 17 13 109 2., Eastern 16 10 6 Stanley-Cup-Finale
1972/73 New York Rangers NHL 78 47 23 8 102 3., Eastern 10 5 5 Halbfinale
1973/74 New York Rangers NHL 37 22 10 5 49 3., Eastern 13 7 6 Halbfinale
1974/75 New York Rangers NHL 80 37 29 14 88 2., Patrick 3 1 2 Vorrunde
1976/77 St. Louis Blues NHL 80 32 39 9 73 1., Smythe 4 0 4 Viertelfinale
1981/82 St. Louis Blues NHL 12 4 6 2 10 3., Norris 10 5 5 Division-Finale
1982/83 St. Louis Blues NHL 32 10 19 3 23 Übergabe an Barclay Plager
NHL gesamt 778 388 273 117 893 1 Divisionstitel 89 39 50 0 Stanley Cups

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Sein Sohn Bob Francis war in der NHL ebenfalls als Spieler und Trainer aktiv.

Commons: Emile Francis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerald Eskenazi: Emile Francis Story: New Ways for Old Cat. nytimes.com, 9. Februar 1975, abgerufen am 6. Juli 2019 (englisch).
  2. Emile Francis dies at 95, built 1960s Rangers into contender. nhl.com, 19. Februar 2022, abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).