Eosinophilie-Myalgie-Syndrom

Klassifikation nach ICD-10
M35.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten mit Systembeteiligung des Bindegewebes
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS) ist ein früher nach der Einnahme von Tryptophan aufgetretenes Krankheitsbild mit den namensgebenden Leitsymptomen Eosinophilie, Myalgie (Muskel- und Gelenkschmerzen) sowie Muskelkrämpfe, Parästhesie, Hautausschlag und Sklerodermie-artigen Hautveränderungen.[1][2][3]

Synonyme sind: Eosinophiles Myalgie-Syndrom; Eosinophilie-Myalgie-Syndrom, L-Tryptophan-bedingtes; L-Tryptophan-bedingtes Eosinophilie-Myalgie-Syndrom

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1989 durch Centers for Disease Control.[4]

Ende der 1980er Jahre stellte die Firma Shōwa Denkō mithilfe transgener Bakterien die Aminosäure Tryptophan her, wodurch gleichzeitig versehentlich ein unerwünschtes Toxin produziert wurde, an dem 37 Menschen starben (sogenanntes Eosinophilie-Myalgie-Syndrom).[5]

Klinische Erscheinungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien sind:[2][3]

  • meist nach 1 bis 12 Monaten nach Einnahme des L-Tryptophan auftretend
  • generalisierter Myalgie, Muskelverhärtung und -krämpfe
  • leichte Erschöpfbarkeit
  • Parästhesie
  • peripheres Ödem
  • Gelenkschmerzen
  • Atemnot
  • Hautausschlag mit Sklerodermie-artigen Hautveränderungen
  • trockener Mund

Die Veränderungen hören nach Absetzen der Einnahme nicht auf.

Neben der Anamnese ist die Eosinophilie (mehr als 1000 Eosinophile/ml) wegweisend.[3]

Differentialdiagnose

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen sind:[3]

  • K.H. Bäßler: L-Tryptophan und das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom – Konsequenzen für die künstliche Ernährung?. In: Transfusion Medicine and Hemotherapy. 1991, Band 18, Nummer 1, S. 5–10 doi:10.1159/000222688.
  • W. D. Hetzel, P Dangel, Hans Molitor: Polyneuropathie und Fasziitis beim Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS). In: Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie. 1991, Band 59, Nummer 10, S. 425–431 doi:10.1055/s-2007-1000717.
  • H. Lehnert: Eosinophilie-Myalgie-Syndrom und Einnahme L-Tryptophan-haltiger Arzneimittel. In: Deutsches Ärzteblatt, Band 87, Heft 25/26, 1990
  • N. Zöllner, M. Sorg, Klaus Krüger: Eosinophilie-Myalgie-Syndrom unter der Einnahme von L-Tryptophan. In: Klinische Wochenschrift. 1990, Band 68, Nummer 14, S. 739–742 doi:10.1007/BF01647583.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Pschyrembel Stichwort Eosinophilie-Myalgie-Syndrom
  2. a b Eintrag zu Myalgia-eosinophilia syndrome associated with tryptophan. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 23. Juli 2024.
  3. a b c d Altmeyers Enzyklopädie
  4. Eosinophilia-myalgia syndrome–New Mexico. In: MMWR. Morbidity and mortality weekly report. Band 38, Nummer 45, November 1989, S. 765–767, PMID 2509886.
  5. Jeffrey M. Smith: Trojanische Saaten. Riemann 2004, ISBN 3-570-50060-8. Kapitel 4: Über das von Showa Denko auf gentechnischem Weg hergestellte L-Tryptophan, das das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom auslöste, an dem 37 Menschen starben und über 1500 erkrankten.