Eric Alfred Havelock (* 3. Juni 1903 in London; † 4. April 1988 in Poughkeepsie, New York) war ein britischer, seit 1955 auch US-amerikanischer Klassischer Philologe und Medientheoretiker, der in Kanada und den USA lehrte.
Havelock schloss 1926 sein Studium der klassischen Philologie am Emmanuel College der Universität Cambridge mit dem B.A. ab. 1929 erwarb er ebendort den M.A. Herausragend unter seinen Lehrern war Francis Macdonald Cornford.
Bereits von 1926 bis 1929 war er assistant und associate professor für classics an der Acadia University in Wolfville, Nova Scotia, Kanada. Es folgte eine Anstellung als associate professor für classics am Victoria College der University of Toronto (1929–1947). Nach einer visiting lectureship an der Harvard University (1946–1947) wurde er ebendort associate professor und schließlich Professor für Griechisch und Lateinisch (1947–1963). 1963 wurde er Sterling Professor für classics an der Yale University, bei der er bis zu seiner Emeritierung 1971 blieb.
1953 wurde Havelock in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[1]
Eric A. Havelock wird dem Umfeld der so genannten „Kanadischen Medientheorie“ in Tradition von Harold A. Innis und Marshall McLuhan zugerechnet.
Havelock verfasste mit Preface to Plato (1963) eine frühgeschichtliche Genealogie des phonetischen Alphabets, welche die Sichtweise der griechischen Kultur unter dem Aspekt der Kommunikationsgeschichte grundlegend veränderte.
In seinem zweiten Hauptwerk, The Muse Learns to Write (1986), griff er die Ansätze aus dem Preface erneut auf und arbeitete die Studien zur griechischen Schriftrevolution weiter aus.
Sein Werk beeinflusste unter anderem die Forschungen von Walter J. Ong zu Oralität und Literalität.
Personendaten | |
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NAME | Havelock, Eric A. |
ALTERNATIVNAMEN | Havelock, Eric Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | kanadischer Klassischer Philologe und Medientheoretiker |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1903 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 4. April 1988 |
STERBEORT | Poughkeepsie, New York |