Collier wurde in Noord-Brabant geboren und in Haarlem an die Malerei herangeführt, wo seine frühesten Gemälde den Einfluss von Vincent van Laurensz der Vinne und dessen Sohn zeigen, welche Mitglieder der dortigen Lukasgilde waren. Er wurde im Jahre 1664 ebenfalls in die Haarlemer Gilde aufgenommen. Es ist anzunehmen, dass Van der Vinne wahrscheinlich Colliers Lehrer war. Von 1667 an hielt sich Collier in Leiden auf, wo er 1673 Mitglied der Leidener Lukasgilde wurde. Er zog 1686 nach Amsterdam und im Jahre 1693 nach London. In Leiden hielt er sich wahrscheinlich in den Jahren 1702 bis 1706 auf, eine Annahme auf Grund der dort signierten und datierten Arbeiten. Danach war er wieder in London, wo er um den 8. September 1708 starb und bei St James’s Church, Piccadilly beigesetzt wurde. Das Denver Art Museum, das Honolulu Museum of Art, das Indianapolis Museum of Art, die National Portrait Gallery (Vereinigtes Königreich), das Rijksmuseum in Amsterdam und die Tate Gallery in London gehören zu den öffentlichen Sammlungen mit Gemälden von Collier.
Familie
Collier war in Leiden viermal verheiratet:
6. November 1670 mit Maria Franchoys, der Witwe des Joost van Tongeren
1. Mai 1674 mit Maria Pypen, der Witwe des Petrus Willems
29. Oktober 1677 mit Cornelia Tieleman
26. Oktober 1681 mit Anna du Bois, der Witwe des Willem van Bombergen
Alfred von Wurzbach: Collier. Evert (Eduard) Collier oder Colyer. In: Niederländisches Künstler-Lexikon auf Grund archivalischer Forschungen bearbeitet. Band1: A–K. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1906, S.317 (Textarchiv – Internet Archive – hier ist angegeben „† zu Leiden oder Haarlem um 1702“).