Fanny Parks (* 8. Dezember 1794 in Conwy (Wales); † 21. Dezember 1875 in City of Westminster; auch Fanny Parkes Parlby) war eine britische Reiseschriftstellerin.
Als Tochter eines Armeeoffiziers und Frau eines Regierungsbeamten lebte Fanny Parks 24 Jahre (1822–1846) in Allahabad/Indien und durchreiste in dieser Zeit den Subkontinent zu Pferd und im eigenen Schiff kreuz und quer, da, wie sie sagte, ihr Mann „im indischen Winter unerträglich war“. Nach der Rückkehr in die Heimat (1850) veröffentlichte sie das ursprünglich für ihre Mutter bestimmte Reisetagebuch mit Skizzen.
Die einstige Schönheit, die jedoch schon 1835 als „ungeheuer fett“ (Emily Eden) bezeichnet wurde, galt zwar als lebhaft, aber auch als exzentrisch. Sie spielte die Sitar, sprach und schrieb Urdu, die persisch beeinflusste Sprache Nordindiens, und stand der britischen Herrschaft kritisch gegenüber.
Bei ihrem Besuch bei dem britischen Beamten William Henry Sleeman in Jabalpur/Madhya Pradesh, Indien, wurde sie 1830 Zeuge, wie man die Leichen von Thag-Opfern in den Brunnen entdeckte und wie die Vernehmungen und Hinrichtungen abliefen. Sie besuchte 1844 auch den Tempel der Thags bei Mirzapur. Darüber hinaus zeichnete sie vor Ort Skizzen und kommentierte sie.
Ihr Buch, das ihr literarische Berühmtheit eintrug, ist „ein Festschmaus an Anekdoten, Geschichten, Beschreibungen und Einsichten“[1] und gibt unter anderem auch einen lebhaften Einblick in die den Männern normalerweise verschlossene Welt der indischen Frauen; sie ist daher auch ein Klassiker der Frauenliteratur.
Personendaten | |
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NAME | Parks, Fanny |
ALTERNATIVNAMEN | Parkes, Fanny; Parlby, Fanny Parkes |
KURZBESCHREIBUNG | englische Reiseschriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1794 |
GEBURTSORT | Conwy |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1875 |
STERBEORT | City of Westminster |