Flughafen Tobruk
مطار طبرق | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | HLGN | |
IATA-Code | TOB | |
Koordinaten | 31° 51′ 40″ N, 23° 55′ 15″ O | |
Höhe über MSL | 157 m (515 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 27 km südlich von Tobruk, Libyen | |
Start- und Landebahnen | ||
02/20 | 3016 m × 45 m Asphalt | |
09/27 | 3000 m × 45 m unklar | |
15/33 | 3007 m × 45 m unbefestigt |
Der Flughafen Tobruk (arabisch مطار طبرق, englisch Tobruk Airport bzw. Gamal Abdel Nasser Airport, IATA-Code: TOB, ICAO-Code: HLGN) ist ein ziviler und militärischer Flughafen von Tobruk in Libyen. Er trägt den Namen des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser († 1970).
Der Flughafen wurde als Luftwaffenstützpunkt errichtet und liegt etwa 27 Straßenkilometer südlich der Stadt im Hinterland nahe der Siedlung al-Adam. Die Luftlinienentfernung zur Mittelmeerküste beträgt 25 km, zur ägyptischen Grenze etwa 105 km. Er verfügt über 3 Landebahnen in Dreiecksform, diverse Aircraft Shelters für militärische Nutzung und ein großflächiges Betriebsgebiet mit zahlreichen Gebäuden. Laut Satellitenbild ist nur die 02/20-Bahn in Benutzung.
Der Flugplatz liegt an einer Stichstraße im südlichen Hinterland von Tobruk. Nahe dem Flughafen beginnt die 400 km lange Wüstenstraße Tobruk–Adschdabiya nach Südwesten.
Errichtet wurde die Anlage als italienischer Luftwaffenstützpunkt El-Adem während der Kolonialzeit. Hier befanden sich im Zweiten Weltkrieg Einheiten des 5. Fliegerkorps. Als Teil des alliierten Kriegsschauplatz Mittelmeerraum ging die Kolonie Italienisch-Libyen ab 1943 im Afrikafeldzug der Achsenmächte verloren.
Nach Eroberung der Gegend durch die Briten wurde der Flugplatz ausgebaut und für ein Vierteljahrhundert zu einem wichtigen Stützpunkt der britische Royal Air Force (RAF). Das Flugzeug mit der neuen Königin Elisabeth II. legte hier nach dem Tod ihres Vaters auf der Heimreise von ihrem Afrikabesuch nach England einen Zwischenstopp ein.
Am 29. Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandsvertrages zwischen dem jungen Königreich Libyen und Großbritannien. Auf dem britischen Stützpunkt Royal Air Force Station El Adam, kurz RAF El Adam, bei Tobruk waren 3000 britische Soldaten stationiert. Zudem hatte die RAF Verfügungsrechte auf dem Idris International Airport in Tripolis. Während der Sueskrise 1956 kam es zur Bombardierung von Flugplätzen in Ägypten durch die britischen Streitkräfte. Britische Kampfflugzeuge nutzten für ihre Operationen am Suez auch libysche Luftwaffenstützpunkte.
In den 1950er und 1960er Jahren war die Station ein wichtiger Zwischenstopp für Flüge in den Mittleren und Fernen Osten und diente auch regelmäßig als Basis für Manöver der Transportflieger.
Der ägyptische Ministerpräsident Gamal Abdel Nasser forderte am 22. Februar 1964 offiziell die Liquidierung der ausländischen Militärbasen in Libyen und forderte US-Präsident Lyndon B. Johnson heraus. Nach Unruhen in den Städten Tripolis und Bengasi beschloss daraufhin das libysche Parlament am 16. März 1964 einstimmig die Beendigung der Stützpunktverträge, so dass die Abkommen mit den USA 1971 und mit Großbritannien 1973 ausgelaufen wären, allerdings kam es 1969 zum Putsch Muammar al-Gaddafis.
Im libysch-ägyptischen Grenzkrieg griff die ägyptische Luftwaffe am 22. Juli 1977 mit Kampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-20 und MiG-21 unter anderem den libyschen Luftwaffenstützpunkt an, dabei sollen nach ägyptischen Angaben sieben libysche Flugzeuge am Boden zerstört worden sein. Ein ägyptisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-21 wurde bei dem Angriff von einer libyschen Fliegerfaust vom Typ SA-7 Grail abgeschossen.
Der historische zivile Landeplatz von Tobruk lag etwa 12 km liegt westlich der Stadt Tobruk, zwischen der Mittelmeerküste und der Straße nach Darna bei 32° 5′ 46″ N, 23° 50′ 15″ O . Laut Satellitenbild sind Landebahn und sämtliche Gebäude abgebrochen.
Der Flughafen wird von einigen Fluggesellschaften angeflogen:
Von 1945 bis Dezember 2022 kam es an der RAF El Adem/dem Flughafen Tobruk und in seiner näheren Umgebung zu mindestens 8 Totalschäden von Flugzeugen. Bei insgesamt 3 davon kamen 25 Menschen ums Leben.[1] Auszüge: