Fosamprenavir

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Fosamprenavir[1]
Andere Namen
  • [(3S)-Oxolan-3-yl]{(2S,3R)-4-[4-amino-N-(2-methylpropyl)benzolsulfonamido]-1-phenyl-3-(phosphonooxy)butan-2-ylcarbamat}
  • [(3S)-Tetrahydrofuran-3-yl]{(2S,3R)-4-[4-amino-N-(2-methylpropyl)benzolsulfonamido]-1-phenyl-3-(phosphonooxy)butan-2-ylcarbamat}
  • GW433908
Summenformel C25H36N3O9PS
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 131536
ChemSpider 116245
DrugBank DB01319
Wikidata Q1385311
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J05AE07

Wirkstoffklasse

HIV-Proteaseinhibitor

Wirkmechanismus

Hemmung der HIV-Proteasen

Eigenschaften
Molare Masse 585,61 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Calciumsalz

keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Fosamprenavir (fAPV, Handelsname: Telzir, Hersteller: GlaxoSmithKline) ist ein Arzneistoff, der in oralen Darreichungsformen zur Therapie von HIV-Infektionen und AIDS Anwendung findet. Es gehört zur Gruppe der HIV-Proteaseinhibitoren, die gewöhnlich mit anderen antiviralen Arzneistoffen kombiniert werden. Vgl. HAART, NNRTI, NRTI.

Fosamprenavirhaltige Tabletten und Suspension wurden von Glaxo Wellcome entwickelt und im Juli 2004 von der Europäischen Kommission für die Therapie von vorbehandelten Patienten mit HIV-Infektion in der EU zugelassen.

Indikation und Wirksamkeit

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Das Arzneimittel ist bei HIV-Infektionen bei Erwachsenen zugelassen. Fosamprenavir selbst ist nicht wirksam, erst der Metabolit Amprenavir – selbst ebenfalls als Arzneistoff verwendbar – entfaltet die antivirale Wirkung. In der Regel wird Fosamprenavir mit niedrig dosiertem Ritonavir kombiniert, einem zweiten HIV-Proteaseinhibitor, der den Abbau von Fosamprenavir hemmt. Fosamprenavir verbleibt dadurch im Dosierungsintervall in ausreichend hoher Konzentration im Organismus.

Wirkmechanismus, Pharmakokinetik

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Fosamprenavir ist eine Weiterentwicklung des HIV-Proteaseinhibitors Amprenavir. Durch Veresterung mit Phosphorsäure wurde aus Amprenavir ein Prodrug mit verminderter Lipophilie, das eine bessere Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt ermöglicht. Schon während der Resorption wird Fosamprenavir zu Amprenavir hydrolysiert. Dieses wird im Blut beinahe vollständig an Plasmaproteine gebunden. Die Wirkung besteht in der Hemmung der viralen HIV-Protease, wodurch in der Wirtszelle keine infektiösen Viren mehr gebildet werden können. Abbau und Ausscheidung erfolgt über Leber und Stuhl, wobei dem Cytochrom P450 Enzymsystem die entscheidende Rolle zukommt.

Nebenwirkungen, Kontraindikationen

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Häufig beobachtet man Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö sowie Exantheme. Diese können unter Umständen zu lebensgefährlichen Komplikationen und Therapieabbruch führen. Der Abbaumechanismus über die Leber hat zahlreiche Interaktionen mit anderen Arzneistoffen zur Folge. Besonders die Kombination Fosamprenavir/Ritonavir, beides Hemmer des Cytochrom CYP3A4 Isoenzyms, verschärft diese Situation entscheidend. Behandlungen mit zusätzlichen Medikamenten bedürfen daher einer sorgfältigen Kontrolle.

Einzelnachweise

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  1. INN Recommended List 45. In: who.int. 9. März 2001, abgerufen am 8. November 2024 (englisch).
  2. a b Datenblatt Fosamprenavir calcium bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. September 2022 (PDF).