Als Fotograf war Maraini hauptsächlich für seine Tätigkeiten in Tibet und Japan bekannt. Seine Aufnahmen des Ainu-Volks in Hokkaidō gelten als historische Dokumentierung einer Urkultur. Für seine künstlerischen Aufnahmen erhielt er im Jahr 2002 eine Anerkennung der Photographic Society of Japan. Letztere erkannte ebenfalls Marainis jahrelange Anstrengungen zur Förderung der Beziehungen zwischen Japan und Italien an. Maraini fotografierte auch im Karakorum, im Hindukusch, in Südostasien und in Süditalien. Als Anthropologe und Ethnologe wurde er insbesondere für seine zwei Reisen mit dem TibetologenGiuseppe Tucci in den Jahren 1937 und 1948 berühmt.[1] Als Bergsteiger ist er für seine Expeditionen im Himalaya bekannt.[2][3][4]
Den Zweiten Weltkrieg verlebte er in Japan, wo er nach dem Seitenwechsel Badoglios als einer der wenigen „unzuverlässigen“ italienischen Zivilisten in einem Lager in Nagoya-Tempaku (名古屋市天白区) ab September 1943 interniert wurde. Aus Protest gegen die schlechte Versorgungslage hackte er sich den kleinen Finger der linken Hand ab und warf ihn seinen Bewachern hin.[5]
Die Schriftstellerin Dacia Maraini und die Kunsthistorikerin Toni Maraini sind seine Töchter.[6]
↑Ardemagni, Mirko; Japan lächelt anders; Stuttgart 1955 (Steingrüben), S. 185–6.
↑Daria Rizzello: Reisen, Erzählungen und Erinnerungen von fünf Maraini-Frauen - Eine transgenerationale Familientopografie. Peter Lang, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien 2022, ISBN 978-3-631-87933-7.