Fossieux

Fossieux
Fossieux (Frankreich)
Fossieux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Le Saulnois
Gemeindeverband Saulnois
Koordinaten 48° 51′ N, 6° 20′ OKoordinaten: 48° 51′ N, 6° 20′ O
Höhe 189–258 m
Fläche 5,06 km²
Einwohner 189 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 37 Einw./km²
Postleitzahl 57590
INSEE-Code

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Kirche St. Margareta

Fossieux ist eine französische Gemeinde mit 189 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins, zum Kanton Le Saulnois und zum Kommunalverband Saulnois.

Fossieux liegt 31 Kilometer südöstlich von Metz und 20 Kilometer nordöstlich von Nancy im Saulnois (Salzgau) am linken Ufer des Flüsschens Osson auf einer Höhe zwischen 189 und 258 Metern über dem Meeresspiegel zwischen den Nachbargemeinden Aulnois-sur-Seille im Norden, Chenicourt im Westen und Arraye-et-Han im Süden. Das Gemeindegebiet umfasst 5,1 km². Die Seille fließt westlich und südlich von Fossieux bei Chenicourt und Arraye-et-Han. Der nächste Flughafen ist der Flughafen Metz-Nancy-Lothringen, er liegt 15,4 Kilometer nordwestlich von Fossieux[1].

Um 1286 war die Ortschaft ein Lehen von André d’Amance, Seigneur de Bioncourt.[2] Die Pfarrei von Fossieux unterstand dem Erzpriester von Delme, der wiederum dem Bistum Metz unterstand. Seit dem 13. Jahrhundert hatte Delme die weltliche Gerichtsbarkeit über Fossieux inne. 1327, als hier ein Liétard als lothringischer Lehensträger auftrat,[3] wurde die Ortschaft als Foussues urkundlich erwähnt, 1339 als Foussuelz, 1427 als Foussuelx und 1612 als Foussieux.[4] Im Jahr 1392 gab Bischof Rudolf von Coucy Fossieux als Lehen an Metzer Bürger, 1395 aber als Lehen an Lothringen.[3] Im 16. Jahrhundert gehörte Fossieux zum Marquisat von Pont-à-Mousson und ab 1698 zur Bailliage von Nomeny, die 1718 aufgelöst wurde.[5] Nomeny gehörte seit 1612 zum Herzogtum Lothringen.[6]

Früher stand hier ein ansehnliches Schloss, das im 17. Jahrhundert zerstört wurde und von dem nur die Kirche überdauerte.[3] Zwischen Fossieux und dem östlich gelegenen Nachbardorf Lemoncourt lag das schon 1121 genannte Dorf Doncourt, das eingegangen ist, das der Abtei Glandern in Longeville gehört hatte.[3] Im 19. Jahrhundert waren noch Überreste von Doncourt vorhanden und in zeitgenössischen Karten verzeichnet.[7] Unweit der Wüstung befindet sich die Quelle St. Margareta.[3]

1793 erhielt die Ortschaft im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Fossieux gehörte zum ehemaligen Département Meurthe.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebau und Schafzucht. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.[8] Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Fossieux gehörte als französischsprachige Ortschaft im Ersten Weltkrieg zu den 247 letzten Gemeinden, deren Name am 2. September 1915 eingedeutscht wurde. Der Name wurde zu „Fossingen“ geändert und war bis 1918 offizieller Ortsname.[9]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 115 118 118 113 141 149 162 200

Das Wappen der Gemeinde ist silbern mit einem blauen Querbalken. Dies entspricht dem Wappen der Familie Amance de Bioncourt. Die metallische Farbe Silber wird in der Heraldik weiß dargestellt (Tingierung). Im oberen Bereich zeigt das Gemeindewappen zwei rote Eicheln und in der Spitze einen roten Drachen. Die Eicheln beziehen sich auf die Abtei Glandern, die früher auch Sankt Martin im Eichengrund genannt wurde (lat. glandes bedeutet Eicheln), in Longeville-lès-Saint-Avold, und der Drache ist ein Attribut der Schutzpatronin Margareta von Antiochia.[10]

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche Sainte-Marguerite, ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts mit dreischiffigem Langhaus,[4] wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Die Beschädigungen im Ersten Weltkrieg wurden behoben. Sie wurde 1920 als Monument historique klassifiziert.

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 177 (books.google.de).
Commons: Fossieux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Le village de Fossieux. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 17. März 2024 (französisch).
  2. Musée Barrois, Bar-le-Duc (Hrsg.): Mémoires de la Société des lettres, sciences et arts de Bar-le-Duc. Band 5, Nr. 3, 1920, S. 582 (französisch, Online [abgerufen am 6. Mai 2010]).
  3. a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 500 (books.google.de).
  4. a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 147 (books.google.de).
  5. Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 14, Nr. 18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 40+53+103 (französisch, in Google Books [abgerufen am 5. Mai 2010]).
  6. Comité des travaux historiques et scientifiques (Hrsg.): Bulletin philologique et historique jusqu'à 1715 du Comité des travaux historiques et scientifiques. Imprimerie Nationale, 1922, ISSN 0399-5569, S. 417 (französisch, Online [abgerufen am 6. Mai 2010]).
  7. Landesaufnahme Preussen (Herausgeber): Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil IV/IV: Blatt 451-674. 1908, abgerufen am 3. November 2023.
  8. Fossieux auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 5. Mai 2010
  9. Les 247 dernières communes à noms français, débaptisées seulement le 2 septembre 1915 (französisch) Abgerufen am 5. Mai 2010
  10. Union des Cercles Génealogiques Lorrains (französisch) Abgerufen am 15. Juli 2022