Francis de Croisset, eigentlich Franz Wiener (* 22. Januar 1877 in Saint-Josse-ten-Noode; † 8. November 1937 in Neuilly-sur-Seine) war ein belgisch-französischer Schriftsteller.
Franz Wiener war der Enkel von Jacob Wiener und der Großneffe von Leopold Wiener sowie der Stiefvater von Marie-Laure de Noailles und der Großvater von Philippe de Montebello. Er wuchs als Sohn einer belgischen Mutter und eines englischen Vaters in Belgien auf, ging aber früh nach Paris, wo er 1898 Gedichte veröffentlichte und journalistisch tätig war. Über den Gedichtband Les Nuits de quinze ans (etwa: Die Nächte eines 15-Jährigen) urteilte Octave Mirbeau im Vorwort, es sei noch kein Meisterwerk, gebe aber zu Hoffnung Anlass.[1]
Ab 1899 wandte er sich dem Theater zu und schrieb allein oder mit anderen (vor allem mit Robert de Flers) zahlreiche Boulevardstücke, die zum Teil auch in Deutschland Erfolg hatten. Daneben schrieb er Libretti für Jules Massenet, Reynaldo Hahn und Marcel Lattès. 1911 erwarb er unter dem offiziellen Namen Wiener de Croisset die französische Staatsangehörigkeit. Croisset wählte er aus Verehrung für Flaubert, der in Croisset (Ortsteil von Canteleu) seine Bücher verfasst hatte. Nach dem Weltkrieg unternahm er zahlreiche Schiffsreisen nach Asien und verarbeitete die Erlebnisse in Romanen. Ab 1912 ließ er in Grasse sein Haus durch Ferdinand Bac zur Villa Croisset ausbauen (1975 zerstört).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Croisset, Francis de |
ALTERNATIVNAMEN | Wiener, Franz (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | belgisch-französischer Dichter und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1877 |
GEBURTSORT | Saint-Josse-ten-Noode |
STERBEDATUM | 8. November 1937 |
STERBEORT | Neuilly-sur-Seine |