Fred Sauer besuchte ab 1902 eine Theaterschule in Graz. Er begann seine Karriere als Schauspieler an Wanderbühnen in Österreich. Sein Debüt in Deutschland gab er 1909 in Bayreuth in dem Stück Jugend von Max Halbe. Es folgten Engagements in Kiel, Kattowitz, Gleiwitz und Meißen. 1912 ließ er sich in Berlin nieder.
Seine ersten Einsätze beim Film fanden als Hilfsregisseur, Drehbuchautor und Sensationsdarsteller statt in Filmen von Joseph Delmont: Dichterlos (1912), Auf einsamer Insel (1913), Das Tagebuch eines Toten (1913) und Das Recht aufs Dasein (1913). Bis 1920 trat er noch mehrfach als Schauspieler auf.
Im Jahr 1915 führte er bei dem Film Der Strumpf erstmals Regie, von 1916 bis 1918 war er Soldat an der italienischen Front. in den Folgejahren machte er sich vor allem mit Stummfilmproduktionen einen großen Namen. Bis zum Jahr 1937 führte er in ca. 40 Filmen die Regie. Ab 1919 drehte er eine Serie mit Mady Christians, ab 1920 arbeitete er mit Friedrich Zelnik und Lya Mara zusammen. In Sauers routiniert abgedrehten Inszenierungen dominieren abwechselnd Komik und Sentimentalität, nur selten bricht ein ungewöhnlicher Realismus in seine Filmwelt ein wie 1927 in Das Erwachen des Weibs mit auf dem Dach eines Berliner Mietshauses abgedrehten Szenen.
Zu seinen Filmen gehörten auch fünf Filme mit dem bayerischen Komiker Weiß Ferdl und die Auftritte des dänischen Kult-Duos Pat und Patachon in Mädchenräuber (1936) und Blinde Passagiere (1936).
Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.010.861).[2][3]
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 55 f.