Der Sohn einer Polin und eines Russen war nach Jurastudium und Militärdienst zunächst als Rechtsanwalt in Paris tätig. 1958 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rechtsmedizin der Boston University und später Dozent an der Juristischen Fakultät.[1] Seit 1967 arbeitet er auch als Filmregisseur. Er drehte über 40 Dokumentarfilme und realisierte auch zwei Spielfilme. Neben D. A. Pennebaker, Robert Drew und Richard Leacock gilt er als wichtiger Pionier des US-amerikanischen Direct Cinema. Sein 1967 im Bridgewater State Hospital in Massachusetts gedrehter Film Titicut Follies[2] war einer der kompliziertesten Zensurfälle in der Filmgeschichte und wurde erst 1991 vom Obersten Gericht für das Publikum freigegeben.
Thomas W. Benson, Carolyn Anderson: Reality Fictions: The Films of Frederick Wiseman. Southern Illinois University Press, Carbondale 1989. ISBN 978-0-809313-64-8. (englisch)
Trenczak, Heinz (1990): "Der Ort ist der Star." Ein Portrait des US-Dokumentaristen Frederick Wiseman. In: Blümlinger, Christa (Hg.) 1990: Sprung im Spiegel. Filmisches Wahrnehmen zwischen Fiktion und Wirklichkeit., S. 295–304, Wien: Sonderzahl Verlag. ISBN 3-85449-023-2
Hohenberger, Eva (Hg.) 2009: Frederick Wiseman. Kino des Sozialen. Berlin: Vorwerk 8. ISBN 978-3-940384-14-0
Hannes Brühwiler (Hg.): Frederick Wiseman. Das Schauspiel der Gesellschaft. Berlin: Bertz + Fischer, 2023, ISBN 978-3-86505-338-1.
↑Thomas W. Benson, Carolyn Anderson: Documentary Dilemmas: Frederick Wiseman's Titicut Follies. Southern Illinois University Press, Carbondale 1991, ISBN 978-0-809315-18-5. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, englisch)