Fuduntu Linux war eine Rolling-Release-Linux-Distribution. Das Ziel des Distribution-Projektes war es, eine ästhetisch ansprechende Benutzererfahrung mit aktuellen Anwendungen vorwiegend für Notebooks oder Netbooks, aber auch für Desktop-Computer zu bieten.[1][2] Die Distribution enthielt mit Gnome 2 eine klassische Arbeitsoberfläche. Neben Open-Source-Software war auch proprietäre Software wie Adobe Flash oder Steam enthalten,[3] die zur Installation von ihrem Software-Repository zur Verfügung gestellt wurde. Fuduntu war auf einen geringen Energieverbrauch optimiert und bot Werkzeuge zur Maximierung der Akkulaufzeit. Da Fuduntu als Rolling Release entwickelt wurde, konnten die Benutzer kontinuierlich von aktueller Software profitieren.
Fuduntu wurde von Andrew Wyatt ins Leben gerufen,[1] um die Vorteile der Linux-Distributionen Fedora und Ubuntu zu vereinen und auf einem Asus-Eee-Netbook optimal nutzen zu können.[2][4] Fuduntu wurde ursprünglich auf der Basis von Fedora entwickelt, verwendete aber seit der Abspaltung von Fedora 14 Anfang November 2011 eine eigene Codebasis. Deshalb konnten die für aktuelle Fedora-Versionen erstellten Pakete inkompatibel sein.
Mitte April 2013 wurde ein öffentliches Meeting abgehalten um die Zukunft von Fuduntu zu besprechen, die von zwei zentralen Entwicklungen gefährdet war: Die Arbeitsumgebung Gnome 2 und die Programmbibliothek GTK2 waren veraltet und wurden zunehmend seltener unterstützt, außerdem setzte sich systemd als Hintergrundprogramm immer mehr durch, welches von Fuduntu aber nicht unterstützt wurde. Man war in einer Sackgasse angekommen, konnte die Ressourcen um die Hürden zu überwinden nicht bereitstellen und entschloss sich deshalb das Projekt zu beenden.[5]
Sollte es ursprünglich noch Support bis Ende September 2013 geben,[6] verkündete Andrew Wyatt am 28. April 2013 das endgültige Aus von Fuduntu aufgrund der stark zurückgegangenen Nutzerzahlen. Kurz darauf wurden alle bis dahin aufgelaufenen Änderungen in einer finalen Version 2013.3 veröffentlicht.[7][8]
Wegen der Ausrichtung auf einen geringen Energieverbrauch lagen bei Fuduntu die /tmp- und /var/log-Verzeichnisse in einer RAM-Disk. Zudem wurde die Swap-Priorität in der Speicherverwaltung des Linux-Kernels auf einen unüblich tiefen Wert von 10 gesetzt, um die Häufigkeit von Festplattenzugriffen zu reduzieren. Zusätzlich enthielt Fuduntu das von Andrew Wyatt entwickelte Jupiter-Energie-Management-Applet[1] für eine einfache Regulierung der CPU-Performance-Einstellungen, Bildschirmausgabe, Auflösung etc.[9]
Ähnlich wie Ubuntu beinhaltete die Fuduntu-Installation je eine Software für einen Zweck:
Neben dem Mac OS X nachempfundenen Dock,[3] das mit der Software Cairo Dock verwirklicht wurde,[10] fiel an der grafischen Gestaltung von Fuduntu das Faenza Cupertino genannte Icon-Thema auf. Es gab dem Desktop mit seinen streng quadratisch gestalteten Icons das für Fuduntu typische Aussehen.
Die Fuduntu-Distribution war ein Community-Projekt mit demokratischer Entscheidungsfindung. Trotz der Entwicklung als Rolling Release veröffentlichten die Entwickler regelmäßig „Quartals-Release-Medien“. Dabei handelte es sich um Installationsmedien, die den aktuellen Entwicklungsstand abbildeten.
Rund 18 Personen gehörten zum Entwicklerteam,[9] das Führungsteam des Projekts bestand aus den folgenden Mitgliedern: (Stand: November 2012)[11]
Andrew Wyatt ist der Gründer und Projektleiter des Fuduntu-Projektes. Er ist ausgebildeter Linux Systems Architect and Engineer sowie Red Hat Certified Engineer und arbeitete 16 Jahre lang als Technologie-Leiter in der Bereitstellung und Verwaltung von IT-Lösungen.
Im Juli 2012 schätzten die Entwickler die Anzahl der aktiven Installationen auf rund 35.000,[14] im Oktober 2012 bereits auf rund 45.000.[15][9] Diese Zahlen wurden durch Auswertung von Software und Datenverkehr ermittelt.
Es wurde kritisiert, dass Fuduntu auch in der Version 2013.1 immer noch die Gnome-Oberfläche der Version 2 als Standarddesktop verwendete, statt auf die aktuelleren MATE, Cinnamon oder Gnome 3 zu setzen.[3] Die Entwickler boten in dieser Version Enlightenment als Alternative zum nachinstallieren an. Mit Version 2013.2 begann die Arbeit an einer KDE Variante von Fuduntu.[16]