Fumonisin B1

Strukturformel
Fumonisin B1
Allgemeines
Name Fumonisin B1
Andere Namen
  • Bis(1,2,3-propantricarbonsäure)-(5R,6R,7S,9S,11R,16R,18S,19S)-19-amino-11,16,18-trihydroxy-5,9-dimethyl-eicosan-6,7-diyldiester
  • Macrofusin
Summenformel C34H59NO15
Kurzbeschreibung

hellbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 116355-83-0
EG-Nummer (Listennummer) 621-436-3
ECHA-InfoCard 100.150.289
PubChem 62314
ChemSpider 56109
Wikidata Q420762
Eigenschaften
Molare Masse 721,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​351​‐​361d​‐​373
P: 201​‐​301+310+330[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Fumonisin B1 ist ein Mykotoxin, das von verschiedenen Fusarium-Arten gebildet wird, darunter Fusarium verticillioides. Es gehört zur Gruppe der Fumonisine.

Fusarium auf einem Maiskolben

Fumonisin B1 kommt vor allem in Mais, Weizen und anderen Cerealien vor und ist in der Landwirtschaft ein bedeutendes Fraßgift. Fumonisin B1 ist hepatotoxisch und nephrotoxisch. Chronische Vergiftungen führen zu equiner Leukoenzephalomalazie (ELEM) in Pferden und porcinem pulmonalem Ödemsyndrom in Schweinen. Diese beiden Erkrankungen sind durch Störungen des Sphingolipid-Stoffwechsels und kardiovaskuläre Dysfunktion gekennzeichnet.

Hemmung der Ceramidsynthase durch FB1

Die Biosynthese von Fumonisin B1 erfolgt über einen Polyketid-Weg. Es besteht aus zwei Teilen, von denen einer (Aminoalkohol) an die Bindungsstelle für Sphinganin oder Sphingosin adsorbiert sowie einer (Tricarballylsäure) an die Bindungsstelle für Acyl-CoA in der Ceramidsynthase anlagert.[2] Dadurch wird die Ceramidsynthase kompetitiv gehemmt. Ein synthetisches Derivat (N-Palmitoyl-AP1) mit einer Palmitoylgruppe anstatt der Tricarballylsäuregruppe hemmt die Ceramidsynthase noch stärker.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c Datenblatt Fumonisin B1 bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. November 2021 (PDF).
  2. Europäische Kommission: Opinion of the Scientific Committee on Food on Fusarium-toxins Part 3: Fumonisin B1 (FB1) (PDF; 185 kB).
  3. A. H. Merrill, M. C. Sullards, E. Wang, K. A. Voss, R. T. Riley: Sphingolipid metabolism: roles in signal transduction and disruption by fumonisins. In: Environmental health perspectives. Band 109 Suppl 2, Mai 2001, S. 283–289, PMID 11359697, PMC 1240677 (freier Volltext).