Göfis
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 9,07 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 9° 38′ O | |
Höhe: | 558 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.317 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 366 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6811 | |
Vorwahl: | 05522 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 07 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 2 6811 Göfis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Lampert (Dorfliste) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (24 Mitglieder) |
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Lage von Göfis im Bezirk Feldkirch | ||
Göfis | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Göfis ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 3317 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Göfis liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 558 Metern Höhe. Göfis ist das Tor zum Walgau, der sich bis nach Nüziders erstreckt. 49,2 Prozent der Fläche (9 km²) sind bewaldet.
Es gibt nur die Katastralgemeinde Göfis.
Feldkirch | Rankweil | |
Frastanz | Satteins |
Der Name, in den ältesten urkundlichen Belegen „Segavio“ lautend. In Urkunden des Klosters St. Gallen aus dem Zeitraum 774 bis 920 finden sich Schreibweisen zu Orten in Vorarlberg, u. a. Segavia für Göfis im Jahr 851.[1] Segavia bzw. Segaviao ist ebenso wie der des örtlichen Burgnamens Sigberg vom keltischen „segos“ (Sieg, Kraft, Stärke) abgeleitet und bezeichnet eine befestigte Siedlung.[2] Sigberg bedeutet dasselbe wie das romanische „Montfort“. Es liegt nahe, diesen Namen auf die Heidenburg zurückzuführen, deren Ruinen teils als spätrömisch, teils als frühmittelalterlich festgestellt wurden. Die dort gemachten Funde gehen bis in die Frühbronzezeit zurück und weisen auf einen sehr alten Siedlungsboden hin.[3]
In der spätrömischen Zeit hatte die Heidenburg als Fluchtburg strategische Bedeutung. In ihrem Gelände wurde eine dem 6. Jahrhundert angehörige christliche Kultstätte gefunden.[4] In das Licht der urkundlichen Überlieferung tritt Göfis ab der Mitte des 9. Jahrhunderts. Das rätische Güterverzeichnis von ca. 842 nennt die königlichen Lehen des Jägers Bercharius und des Fontejanus in Göfis.[5] Seit dem 13. Jahrhundert waren in Göfis verschiedene montfortische Ministerialengeschlechter anzutreffen: die Ritter von Göfis seit 1209 sowie die Ritter von Sigberg.[6] Letztere halten sich bis ins 15. Jahrhundert. Sie haben einen größeren Lehenbesitz inne und gehören teilweise der hohen Geistlichkeit in Chur zu. Ihr Stammsitz ist die an dem strategisch wichtigen Illübergang nach Frastanz gelegene Sigburg.[7]
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Göfis seit der Gründung 1861.
Der Schwarze See an der Gemeindegrenze zu Satteins entstand im Spätmittelalter durch einen Bergsturz vom Spiegelstein. Zeuge dieses mittelalterlichen Großereignisses ist die heute noch sichtbare Naturnarbe des Verheitenschrofen. 1876 ereignete sich neuerlich ein Felssturz, bei dem auch ein Teil des Fahrwegs verschüttet wurde.[8] Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Beim Hochwasser 2005 wurden durch die Wassermassen der Ill in der Parzelle Schildried im Gemeindegebiet Schäden verursacht. Dadurch, dass der Ortsteil direkt an der Ill liegt, die bereits mehrmals über die Ufer getreten ist, wurde eine Absiedlung der dort ansässigen Bewohner in die Wege geleitet. In weiterer Folge wurde das gesamte Gebiet in eine Ausgleichsfläche umgewandelt, um bei einem weiteren Hochwasser das übergetretene Flusswasser aufnehmen zu können. Die Aufräumarbeiten und die finanzielle Entschädigung der Bewohner waren für eine Gemeinde dieser Größe erhebliche finanzielle Posten.[9]
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 7,4 %.
Das Bevölkerungswachstum der letzten Jahrzehnte beruht auf einer positiven Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist nahe null.[10] Mit Jahresbeginn 2024 hatten 3589 Personen ihren Wohnsitz in der Gemeinde Göfis gemeldet – am 1. Jänner 2023 hatte die Einwohnerzahl in Göfis 3605 Personen betragen.[11]
Am Ort gab es im Jahr 2003 43 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 223 Beschäftigten und 22 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1189.
Im Ortsgebiet von Göfis verläuft die Rheintal/Walgau Autobahn mit der Anschlussstelle „Feldkirch-Frastanz“; sie ist für normale Kraftfahrzeuge aus Göfis nur über Feldkirch oder Frastanz erreichbar. Ein großer Teil des Ambergtunnels liegt unterhalb des Ortsgebietes von Göfis, weshalb z. B. auch die zweite Röhre vom Göfner Pfarrer eingeweiht wurde.
Musikverein Göfis, Orts- und Jugendfeuerwehr Göfis, Turnerschaft Göfis, Sportclub Göfis, EHC Göfis, Obst- und Gartenbauverein, Sparverein Waldrast Göfis, Union Tischtennis Club Göfis, Feitl Club Göfis Tufers
In Göfis gibt es zwei Volksschulen, drei Kindergärten und eine Kinderbetreuung ab 1,5 Jahren.
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 24 Mitglieder.
Das Wappen wurde der Gemeinde am 21. Juli 1969 verliehen. Es zeigt auf einem gespaltenen Schild rechts in goldenem Feld eine grüne, entwurzelte Linde und links in rotem Feld einen nimbierten König mit silbernem Gewand und Mantel, goldener Krone, Zepter und Reichsapfel.[20]
Das Gemeindewappen entstand nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Die Linde versinnbildlicht den Götterbaum der Bewohner der Heidenburg, der König symbolisiert den heiligen Luzius, den ersten Bischof von Chur.[21]