Seit der Gebietsreform 2011 zum 1. Januar 2011 und der Eingliederung von 18 ehemals selbstständigen Gemeinden ist Gardelegen mit gut 630 km² die der Fläche nach drittgrößte Stadt Deutschlands.[2]
Insgesamt besteht die Hansestadt Gardelegen aus der Kernstadt Gardelegen und 48 Ortsteilen. Die Ortsteile sind in folgender Tabelle abgebildet, ergänzt um dazugehörige Wohnplätze und Kolonien.[2][3][4]
Die Hansestadt Gardelegen besteht zudem aus 26 Ortschaften. Deren Ortschäftsräte sind u. a. an Entscheidungen bzgl. Aufgaben zu öffentlichen Einrichtungen, Veranstaltungen, Straßenbau, dem allgemeinen Ortsbild sowie Vereinsaufgaben beteiligt.[3]
In der Ortschaftsverfassung der Hansestadt Gardelegen sind diese Ortschaften aufgeführt: Algenstedt, Berge, Breitenfeld, Dannefeld, Estedt, Hemstedt, Hottendorf, Jeggau, Jeseritz, Kloster Neuendorf, Köckte, Letzlingen, Lindstedt, Mieste, Miesterhorst, Peckfitz, Potzehne, Roxförde, Sachau, Schenkenhorst, Seethen, Sichau, Solpke, Wannefeld, Wiepke und Zichtau.[3]
Die übrigen Ortsteile der Hansestadt Gardelegen bilden keine Ortschaften.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1121 als Gardeleve, als der Halberstädter Bischof Reinhard Satzung und Besitz des Klosters Schöningen bestätigte.[6][7]
Eine Erwähnung Gardelegens als Sitz des Heinricus comes de Gardelege ist auf das Jahr 1186 datiert. Graf Heinrich von Gardelegen, ein Bruder Markgraf Ottos II. von Brandenburg, erscheint in diesem Jahr als Zeuge einer Urkunde des Bischofs von Brandenburg, die im Brandenburger Domstiftsarchiv liegt.[8][9]
In der Lehensauftragung brandenburgischer Güter an das Erzbistum Magdeburg wird auch Gardelegen 1196 als „Stadt und Burg“ erwähnt.[10] Kurze Zeit später wurden bedeutende Bauwerke errichtet: so entstanden die St. Marienkirche, St. Nikolaikirche und das Rathaus, welche bis heute das Stadtbild prägen.[2] Die Verleihung des Braurechtes erfolgte im Jahr 1314 von MarkgrafWaldemar von Brandenburg. Seither war Gardelegen überregional für den Hopfenanbau und das Garleybier bekannt.[2][8]
Im Jahr 1500 wurde durch Zufall ein Getränk erfunden, welches auch Jahrhundert später noch unter dem Namen Garley bekannt ist. Das Garleybier gilt somit als älteste Biermarke der Welt.[2]Bartholomaeus Rieseberg, ein Schüler des ReformatorsMartin Luther, hielt am 11. November 1539 eine Predigt in der St. Marienkirche, welche auch in Gardelegen die Reformation einläutete.[13]
In etwa zur gleichen Zeit begannen die Bauarbeiten an den Wehranlagen zum Schutz der Stadt. 1553 war der Bau der vier Stadttore, bestehend aus Magdeburger Tor, Stendaler Tor, Salzwedeler Tor und Stadtmauer abgeschlossen. Zu dieser Zeit war Gardelegen aufgrund des Handels eine wohlhabende Stadt, das Rathaus wurde erbaut und eine Stadtschule entstand.[2] Nachdem der ersterbaute Roland bei einem Feuer im Jahr 1526 zerstört wurde, prägte ab 1564 ein steinerner Roland das Stadtbild.[14]
Während des Dreißigjährigen Krieges passieren zahlreiche Marodeure die Stadt.[2] Während des Krieges, in der Zeit von 1626 bis 1648, besetzte Schweden die Stadt.[15] Nachdem die Stadt geplündert und gebrandschatzt wurde, wurden große Teile der Wehranlagen zum Wiederaufbau der Stadt genutzt.[2] In den Jahren 1658, 1667 und 1685 zerstörten Stadtbrände große Teile Gardelegens, u. a. ausgelöst durch unsachgemäße Hopfentrocknung in den Hopfendarren. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Absatz des Garleybiers spürbar geringer.[2] Nachdem der steinerne Roland beim Feuer im Jahr 1667 stark zerstört worden war, brach er am 18. April 1727 gänzlich zusammen.[14]
Im Jahr 1715 erhielt Gardelegen eine brandenburgisch-preußische Garnison, welche sie mit wenigen Unterbrechungen bis heute ist.[2] Ein Teil des Königlich Preußischen 27. Infanterieregiments von Potsdam wurde 1725 bis 1806 von Friedrich Wilhelm I. nach Gardelegen verlegt.[15]
Nach Bildung des Kreises Gardelegen mit 144 Dörfern wurde Gardelegen im Jahr 1816 Kreisstadt.[10] Im Jahr 1841 eröffnete Carl Koch die Manufactur zur Fabrication von Perlmutt-Knöpfen. Die Fabrik und ihre 13 weiteren Fabrikationsstätten waren Zeugnis der Industrialisierung in Gardelegen. Sie bestand 130 Jahre und liеß die Stadt zu einer deutschlandweiten Hochburg der Knopfherstellung werden.[2][16] Ab etwa 1860 nutzten rheinischeDragoner die Stadt als Kavalleriestandort, ab Herbst 1866 Eskadronen des Ulanenregimentes Nr. 16.[15] Während seiner 42-jährigen Amtszeit trägt Julius Beck ab 1881 zur Modernisierung der Stadt in großen Teilen bei: Elektrizität, Kanalisation, die Sanierung der Wallanlagen in einen Bürgerpark, die Gründung der Feuerwehr sowie die Modernisierung des Bestattungswesens sind Meilensteine seiner Amtszeit.[2]
Im April 1945 wurden mehrere Tausend KZ-Häftlinge aus den geräumten Konzentrationslagern Mittelbau-Dora und Hannover-Stöcken in Transportzügen und auf Todesmärschen in die Altmark getrieben, viele von ihnen bis in die Stadt Gardelegen. Am 13. April 1945 ermordeten Mitglieder von SS und Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes, des lokalen Volkssturms und der Hitlerjugend auf Anweisung des NSDAP-KreisleitersGerhard Thiele und mit Unterstützung von Bürgern der Stadt in der Isenschnibber Feldscheune 1016 KZ-Häftlinge.[2][19][20] Dieses Massaker von Gardelegen war europaweit eines der größten nationalsozialistischen Todesmarsch- und Endphaseverbrechen des Zweiten Weltkrieges.[20] Einen Tag später wurde die Stadt kampflos der US-Armee übergeben. Kurzzeitig wurde Gardelegen von britischen Besatzungstruppen besetzt, ab dem 1. Juli 1945 wurde Gardelegen Teil der Sowjetischen Besatzungszone. Truppen der Roten Armee rückten in Gardelegen ein und übernahmen den Fliegerhorst und die Remonteschule, die zwei noch intakten Einrichtungen von Luftwaffe und Wehrmacht.[2][10][15]
1952 wurde Gardelegen Kreisstadt im Bezirk Magdeburg. 1960 wurde der erste Großbetrieb der Stadt, das Asbestzementwerk, eröffnet und gleichzeitig für dessen Angestellte das Wohngebiet Schlüsselkorb gebaut.[2] Am 10. März 1964 schoss die sowjetische Flugabwehr in der Nähe der Stadt ein US-Aufklärungsflugzeug des Typs RB-66 ab. Der Besatzung warf man Spionage vor.[21] Im Jahr 1973 wurde der Volkseigene BetriebPolytherm (später zum Konzern Boryszew gehörend und einer der größten Arbeitgeber der Stadt) gebaut.[2]
Nach der Wiedervereinigung wurde die denkmalgeschützte Altstadt und andere Teile der Stadt saniert. Sowohl die Schließung des Asbestzementwerks als auch anderer großer Arbeitgeber führen zu einer hohen Arbeitslosigkeit in Gardelegen.[2] Ende Mai 1991 verließen die sowjetischen Truppen die Stadt, die seit den 1950er Jahren stationierten Einheiten der Grenztruppen der DDR lösten sich auf. Seither war Gardelegen vorerst keine Garnisonstadt mehr bis 1994 die Errichtung des Gefechtsübungszentrums Heer der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Altmark begann.[2][15] Gardelegen verlor den Kreisstadtstatus am 1. Juli 1994 und ist seitdem kreisangehörige Stadt des Altmarkkreises Salzwedel. Ein Teil des Altkreises gehört seither zum Landkreis Stendal. Das Industriegebiet, u. a. mit einem Glaswerk, einem Gelenkwellenwerk und Werke für die Automobilzulieferindustrie, entsteht ab 1995.[2]
Der Neuen Hanse trat Gardelegen 1995 bei und ist seit 1998 Teil des Altmärkischen Hansebundes.[22] 275 Jahre nach seiner Zerstörung erhält Gardelegen im Jahr 2002 einen neuen Roland. Wenige Monate später wird Otto Reutter mit einer Bronzeskulptur in der Innenstadt geehrt. Seit dem 28. Mai 2008 trägt die Stadt, als Mitglied des Hansebundes der Neuzeit, wieder den Namenszusatz Hansestadt.[2]
Die Stadt war vom 24. bis zum 26. Juni 2011 Ausrichter des 15. Sachsen-Anhalt-Tages, der unter dem Motto „Auf allen Wegen – ab nach Gardelegen“ stattfand und von rund 150.000 Gästen besucht wurde.[2][10] Ab dem Jahr 2017 präsentiert sich Gardelegen als Einheitsgemeinde.[2]
Mit erklärter Zustimmung von Ortschaftsrat und Stadt pflanzte Ortsbürgermeister Gustav Wienecke mit Hans-Peter und Ingrid Baule sowie der Stifterin Ehrengard Dümpert-von Alvensleben am 14. Mai 2019 das Baumdenkmal für die Deutsche Einheit auf dem Dorfplatz von Wannefeld.[23]
Ausgehend von den Namensformen 1050–70 Gardeleue, 1121 Gardeleve, 1197 Gardelege, 1287 de Gardelegin wird der Ortsname auf das Grundwort -leben zurückgeführt und auf den Personennamen Gardo, demnach steht der Ortsname Gardelegen für „Hinterlassenschaft des Gardo“.[24]
Am 1. Juli 2009 wurden die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Gardelegen Stadt nach Gardelegen eingemeindet und die Stadt somit Einheitsgemeinde. Am 1. Januar 2010 erfolgte die Eingemeindung von Jeseritz, Potzehne, Roxförde, Wannefeld, Wiepke und Zichtau. Zum 1. Januar 2011 wurden durch einen Beschluss des Landtags die Orte Breitenfeld, Dannefeld, Estedt, Hottendorf, Jävenitz, Jeggau, Jerchel, Kassieck, Köckte, Letzlingen, Lindstedt, Mieste, Miesterhorst, Peckfitz, Sachau, Seethen, Sichau und Solpke eingemeindet.[25]
Die Volkszählung in Deutschland 2022 zeigte, dass von den 22.076 Einwohnern der Stadt 21,9 % der evangelischen und 2,3 % der katholischen Kirche angehörten.[34]
Das Wappen wurde am 5. Juli 2004 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn am Spalt ein golden bewehrter roter Adler, hinten auf grünem Boden wachsend drei an grünen Stangen emporrankende grüne Hopfenpflanzen mit Dolden und Blättern.“[3]
Die Farben der Stadt sind Rot-Weiß-Grün.
Die ältesten bekannten Siegel stammen aus den Jahren 1309 und 1327 und zeigen bereits neben dem halben brandenburgischen Adler fünf Gerten, die offensichtlich schon Hopfenstangen darstellen sollten, da das Gewerbe der Bierbrauer schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Gardelegen verbreitet war. Alle späteren Siegel und Wappen zeigen deutlich Hopfenstangen mit Blättern und Blüten, wobei es bald vier, bald drei Stangen sind. Heute sind es drei, was auch der Darstellung des am Stendaler Tor angebrachten, in Stein gehauenen Wappens von 1553 entspricht.
Die Flagge der Stadt ist Rot - Weiß - Grün (1:1:1) gestreift (Querformat Streifen waagerecht, Längsform Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.
die Wallanlage – die etwa 2,3 Kilometer lange Allee aus Linden umgibt fast die gesamte Innenstadt und ist Teil des Netzwerks Gartenträume Sachsen-Anhalt. Von 2003 bis 2007 wurde die Wallanlage denkmalgerecht saniert.[22]
das Rathaus mit seinem hohen Turm auf einem dreieckigen Platz im Stadtzentrum. Die auf ihm befindliche Roland-Statue, die 275 Jahre nach ihrem Zerfall am 18. April 2002 enthüllt wurde, verweist auf (frühere) Leistungen der Handwerkerzünfte und Kaufmannsgilden, den Stolz der Bürger und der Eigenständigkeit der Stadt.[22]
Salzwedeler Tor – das im 16. Jahrhundert erbaute Tor war bedeutender Teil der Stadtbefestigungsanlage. Die beiden Batterietürme, im Durchmesser 9 und 18 Meter, ergänzen die große Bastion, die letztmals im Jahr 2013 umfassend saniert wurde. Zuvor wurde das Tor im Jahr 1907 durch Otto Stiehl nach altem Vorbild rekonstruiert.[43]
Stendaler Tor – Reste des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Stadttors.[44]
Magdeburger Tor – das Tor bestand aus nur zwei kleinen Tortürmen. Vom Tor befinden sich heute lediglich Reste auf der Wallanlage, ein Großteil fiel einer Straßenverbreiterung zum Opfer.[45]
Die evangelischeMarienkirche, benannt nach Maria (Mutter Jesu), befindet sich an der Philipp-Müller-Straße. Das fünfschiffige Kirchengebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach baulich verändert.
Die Nikolaikirche, benannt nach Nikolaus von Myra, befindet sich am Holzmarkt. Sie wurde ebenfalls im Laufe der Jahrhunderte mehrfach baulich verändert. Am 15. März 1945 wurde sie infolge des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombenangriff fast vollständig zerstört, seither besteht sie als Ruine; lediglich der Turm und der Chor wurden wiederhergestellt. 1977 wurde sie von der evangelischen Kirchengemeinde entwidmet; zuletzt wurde der Chor für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Die katholische Kirche St. Michael, benannt nach dem ErzengelMichael, befindet sich an der Philipp-Müller-Straße. Sie wurde 1898 im Baustil der Neogotik errichtet und 2002 um einen kleinen freistehenden Glockenturm bereichert.
Die Kapelle St. Georg befindet sich an der Straße „Vor dem Salzwedeler Tor“, sie wird heute als Galerie genutzt.
Eine neuapostolische Kirche befindet sich am Holzweg, ihre Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Stendal.
Die Kirche des ehemaligen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Zisterzienserinnenklosters Neuendorf ist heute evangelische Pfarrkirche im Ortsteil Kloster Neuendorf.
Kriegsgräberstätte auf dem Stadtfriedhof. Inschrift der Gedenkstele aus Sandstein: „Den Opfern des II. Weltkrieges zum Gedenken. 1939-1945“. Drei große, liegende Gedenktafeln zeigen die Namen von Soldaten (die überwiegend in Lazaretten der Stadt verstorben sind), eine vierte zeigt 49 Namen von Zivilisten mit der Inschrift „Beim Bombenangriff am 15. März 1945 starben“. Die Gedenkstele wurde nach 1989 als Ersatz für eine vorherige Stele aufgestellt. Auf der jetzigen Rasenfläche hinter Stele und Tafeln befanden sich die Einzelgräber der Opfer des Luftangriffs am 15. März 1945. Anlässlich des Volkstrauertages findet ein jährliches Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt statt.[46]
VdN-Denkmal für Opfer des Faschismus: Am 12. September 1952 in der Stendaler Straße gegenüber dem Stendaler Tor eingeweiht, geschaffen von Rudolf Wewerka 1950 bis 1952. Im Jahr 2020 wurde das Denkmal saniert und restauriert. An diesem Platz stand zuvor eine Bronzeskulptur, die an die Toten des Ersten Weltkrieges erinnerte.[47]
Grabstätten für KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter auf den Friedhöfen der Stadt und der eingemeindeten Ortsteile
Gedenkstein für die jüdischen Opfer der Shoa auf dem Friedhof. Seit der feierlichen Enthüllung am 9. November 1988 findet alljährlich ein Gedenken zur Pogromnacht statt.[48]
Stolpersteine zum Gedenken an die deportierten und ermordeten jüdischen Einwohner der Stadt
Am 13. April 1945 wurden in einer am nordöstlichen Stadtrand gelegenen Feldscheune des Gutes Isenschnibbe 1016 KZ-Häftlinge ermordet. An der Bewachung und Ermordung waren KZ-Wachmannschaften, Luftwaffensoldaten, Angehörige des Reichsarbeitsdienstes, des Volkssturms und andere lokale Akteure beteiligt.[20] Den Befehl zum Massenmord gab der NSDAP-Kreisleiter Gerhard Thiele, der zwar 1946 in der SBZ in Abwesenheit verurteilt wurde, aber in der späteren Bundesrepublik untertauchen konnte und 1994 als „unbescholtener Bürger“ unter dem Namen „Gerhard Lindemann“ in der Nähe von Bochum starb.
Gardelegen verfügt über eine die Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek. Die Bibliothek befindet sich zentrumsnah und veranstaltet regelmäßig Lesungen (u. a. mit Ulrike Folkerts, Dietmar Bittrich, Wolfram Schubert, Christian Kreis), Konzerte sowie weitere kulturellen Veranstaltungen.[49]
Gemeindebibliotheken befinden sich in den Ortsteilen Letzlingen, Estedt, Jävenitz, Kloster Neuendorf sowie Lindstedt.
Sportvereine der Stadt bieten verschiedene Sportmöglichkeiten, zum Beispiel ein Tennisclub oder Fußballvereine. Weiterhin lassen sich in verschiedenen Sporthallen, z. B. der Sporthalle Willi Friedrichs Basketball, Fußball, Reitsport, Rhythmische Sportgymnastik, Radball, Leichtathletik, Tischtennis, Volleyball und Schach spielen.
Der örtliche Fliegerklub Gardelegen betreibt Segel- und Motorflug sowie die dazugehörige Ausbildung. Die Hansestadt Gardelegen verfügt über drei Freibäder: das 3,3 ha große Erlebnisbad Hansestadt Gardelegen, das Freibad Potzehne und das naturbelassene Waldbad Zichtau.[51]
Metal Frenzy Open Air Festival, eine Metal-Veranstaltung, die erstmals im August 2014 im Gewerbegebiet Ost am Erlebnisbad der Hansestadt Gardelegen stattfand
Unter dem Titel „Kultur an besonderen Orten“ veranstalten die Altmark Festspiele mit Sitz in Gardelegen seit 2014 Konzerte und Veranstaltungen unter dem Titel „Kultur an besonderen Orten“ in der gesamten Altmark. Träger der Festspiele ist seit 2017 eine gemeinnützige GmbH, die von sieben Unternehmern aus der Altmark gegründet wurde.[52]
Regelmäßig finden sowohl im Schützenhaus Gardelegen als auch im LIW-Saal Veranstaltungen, z. B. Lesungen oder Konzerte, statt.
Die Garley-Brauerei existierte von 1314 bis 2013. Im 19. Jahrhundert gehörten Gardelegen und die Altmark zu den bedeutendsten Hopfenanbaugebieten Deutschlands.
Seit dem Jahr 1911 war das Energieversorgungs-KraftwerkEVM einer der größten Arbeitgeber Gardelegens. Nachdem große Abnehmer kündigten, wurde das Kraftwerk 1991 geschlossen. Im Jahr 1997 wurden die beiden markanten 50 bis 60 Meter hohen SchornsteineLanger Bruno und Gerissener Theo abgerissen.[53]
Ikea ließ bereits zu DDR-Zeiten durch ihre Tochter Swedwood in Gardelegen Billy-Regale produzieren. Im September 2009 wurde mitgeteilt, dass die Produktion mit 250 Beschäftigten wegen Absatzproblemen eingestellt und an einen anderen Standort verlegt wird.[54]
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Gardelegen:
Den Busverkehr im Altmarkkreis Salzwedel betreibt die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS) sowie den öffentlichen Rufbusverkehr in Gardelegen.
Vom Ostdeutschen Sparkassenverband wurde die Hansestadt Gardelegen im Dezember 2020 als Kommune des Jahres ausgezeichnet. Unter dem Motto Wir für uns. initiierte die Stadt Maßnahmen und Hilfsangebote während der COVID-19-Pandemie. Im Jahr zuvor wurde Bismark mit dem Preis ausgezeichnet.[55]
Herbert Becker: Gardelegen: Tausend Jahre einer Stadt. Sutton Verlag, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-840-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Januar 2023]).
Helmut Friedrich (Hrsg.): Gardelegen – Im Strom der Zeit. Stadtspiegel Gardelegen.
Helmut Friedrich (Hrsg.): Die alte Hansestadt Gardelegen. Stadtspiegel Gardelegen, Gardelegen 2011.
Peter Flick: Gardelegen in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1997, ISBN 90-288-5293-X.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.713–730, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, die Altmark und die erste Erwähnung Stendals. In: Stadt Stendal, Altmärkisches Museum Stendal (Hrsg.): 850 Jahre Hansestadt Stendal – das Stendaler Markt- und Gründungsprivileg. Wissenschaftliches Colloquium am 10. und 11. Oktober 2015. Oschersleben 2018, ISBN 978-3-86289-162-7, S.39.
↑Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg (= Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung). Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.91, Nr. 457 (Online).
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Herbert Becker: Gardelegen: Tausend Jahre einer Stadt. Sutton Verlag, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-840-9, S.84f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Januar 2023]).
↑ abc
Lukkas Busche / Andreas Froese: Gardelegen 1945. Das Massaker und seine Nachwirkungen. Begleitender Katalog zur Dauerausstellung der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen. Gardelegen / Leipzig / Magdeburg 2022, ISBN 978-3-9813459-9-5.
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Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 17. August 2024]).
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Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.730, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abcdefgh
Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / 103). Halle (Saale) Februar 2009 (statistischebibliothek.de [PDF]).
↑ abcdefgh
Bevölkerung der Gemeinden (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). Halle (Saale) – (statistischebibliothek.de). (Jahr anklicken)
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Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
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Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2023, DNB1047268027, S.13.
↑Herbert Becker: Gardelegen: Tausend Jahre einer Stadt. Sutton Verlag, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-840-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Januar 2023]).
↑Nachruf der Hansestadt Gardelegen. In: Volksstimme Gardelegen. 24. November 2022, S.22.