Gengenbach liegt an der Kinzig im vorderen Kinzigtal auf 175 Meter über NHN im Nordwesten des Mittleren Schwarzwaldes. Der nördlichste Teil der Gemarkung gehört zum nördlichen Talschwarzwald. Der höchste Punkt der Gemarkung ist der Siedigkopf mit 877 Meter Höhe. Durch den Ort fließt die Haigerach, die hier in die Kinzig mündet. Mit allen Ortsteilen zusammen ist Gengenbach 61,9 km² groß; die Gemarkung Gengenbach ist mit 653,25 ha jedoch deutlich kleiner als die Gemarkungen der Ortsteile Reichenbach (2763,97 ha), Bermersbach (1428,78 ha) und Schwaibach (1338,85 ha).
An Gengenbach grenzen im Norden die Gemeinden Durbach und Oberkirch, im Osten die Gemeinde Nordrach und im Südosten die Stadt Zell am Harmersbach; im Süden grenzt die Gemeinde Biberach, im Südwesten die Gemeinde Friesenheim und im Westen die Gemeinden Hohberg, Berghaupten und Ohlsbach. Die Gemarkung von Gengenbach grenzt hingegen nur an die Gemarkungen der Ortsteile Reichenbach, Bermersbach und Schwaibach und an die Nachbargemeinde Berghaupten.[2]
Die Kernstadt Gengenbach liegt im Kinzigtal zwischen Offenburg und Biberach an der B 33. Auf der 653,25 Hektar großen Gemarkung leben 6820 Einwohner (Stand: 2022). Das Wappen von Gengenbach zeigt in Silber ein rotbezungter, schwarzer Adler, belegt mit einem roten Herzschild, darin ein gekrümmter silberner Gangfisch. Zur Stadt Gengenbach gehört der Wohnplatz Einach, und in die Stadt aufgegangen sind die Ortschaften Brückenhäuser und Castelberg.[3]
Reichenbach, mit 1925 Einwohnern (Stand: 2021) der größte Ortsteil, zieht sich am gleichnamigen Tal entlang und ist stark durch Aussiedlerhöfe geprägt. Die Gemarkungsfläche von 2763,97 Hektar – fast die Hälfte der Gesamtgemarkung Gengenbachs – besteht zu über 60 Prozent aus Wald. Das Wappen von Reichenbach zeigt in Blau aus dem Unterrand wachsend der silbern gekleidete, golden nimbierte hl. Petrus, in der Linken vor seiner Brust einen schrägen roten Schlüssel haltend. Am 1. Januar 1975 wurde Reichenbach eingemeindet. Zur ehemaligen Gemeinde Reichenbach gehören das Dorf Reichenbach, die Höfe Binzmatte, Haigerach, Höllhof, Hohgrund, Mittelbach, Mooshof, Pfaffenbach, Schlehwald, Schwärzenbach und Sondersbach und die Wohnplätze Gaishut und Sägmühle. In Reichenbach aufgegangen sind die Ortschaften Grube und Schnaiberg.[3][4][5]
Schwaibach liegt südlich von Gengenbach. Der Ortsteil hat keinen baulichen Mittelpunkt, da sich die Ortschaft aus Weilern und Einzelhöfen zusammensetzt. Mit 932 Einwohnern (Stand: 2021) auf einer Gemarkungsfläche von 1338,85 Hektar ist Schwaibach stark durch alleinstehende Bauernhöfe geprägt. Das sprechende Wappen zeigt in gespaltenem Schild vorne in Silber ein halber, golden bewehrter, rot bezungter schwarzer Adler am Spalt, hinten in Blau ein aus dem Unterrand emporkommender goldener Abtsstab mit silbernem Sudarium. Am 1. November 1971 wurde Schwaibach eingemeindet. Zur ehemaligen Gemeinde Schwaibach gehören die Höfe Schwaibach, Dantersbach und Hüttersbach und die Weiler Bergach und Schönberg, zudem die abgegangene Ortschaft Hetzental.[3][5][6]
Bermersbach liegt südöstlich von Gengenbach. Der Ortsteil ist eine Viertälerortschaft und besteht aus den Tälern Wingerbach, Bermersbach, Strohbach und Fußbach. 2021 zählte Bermersbach 1617 Einwohner. Die Gemarkungsfläche beträgt 1428,78 Hektar und ist somit nach Gengenbach die kleinste Gemarkung. Das Wappen zeigt in Silber ein blauer Wellenschrägbalken, beiderseits begleitet von je einem liegenden grünen Rebzweig mit einer blauen Traube und einem grünen Blatt. Am 1. Januar 1975 wurde Bermersbach eingemeindet. Zur ehemaligen Gemeinde Bermersbach gehören die Höfe Bermersbach, das Dorf Fußbach mit dem Brandenhof, den Gehrenhöfen, das Dorf Strohbach mit dem Strohhof und der Weiler Wingerbach. In Bermersbach aufgegangen sind die Ortschaften Beigern und Bransbach.[3][4][5]
Eine Siedlung im Stadtgebiet in der Römerzeit ist durch einen 1974 entdeckten und im 2. Jahrhundert n. Chr. betriebenen Ziegelbrennofen belegt,[7] der wahrscheinlich zu einem römischen Gutshof gehörte.[8]
Im Umfeld des Benediktinerklosters Gengenbach bildete sich aus einer bäuerlichen Ansiedlung mit grundherrschaftlichem Markt im Verlauf des hohen Mittelalters die Stadt Gengenbach aus. Zu 1231 ist das opidum Gengenbach erstmals belegt.[9]
1366 wurde Gengenbach Reichsstadt. Das reichsstädtische Territorium umfasste die Dörfer Reichenbach, Schwaibach, Ohlsbach und Bermersbach als „Landstäbe“. Seit 1500 gehörte der Ort zum Schwäbischen Reichskreis. Pfarrkirche war bis 1803 die Martinskirche außerhalb des Mauerrings, von dem Schwedenturm, Obertor, Kinzigtor und Niggelturm (14. bis 16. Jahrhundert) erhalten geblieben sind.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt bei zwei Belagerungen 1634 und 1643 verwüstet.[10] Am 1. März 1643 wurde in der Nähe der Stadt eine reitende Abteilung der in französischen Diensten stehenden Weimarer Armee gesichtet. Selbiger Reitertrupp wurde von einer von Offenburg kommenden 100 Mann starken Kavallerie-Einheit (unter Oberstleutnant Beysinger) das Kinzigtal hinauf bis kurz vor Haslach gejagt. In Haslach lagerte allerdings eine andere Abteilung der Weimarischen Armee. Diese nahm die 100 Mann Beysingers gefangen, während Letzterer entkommen konnte.
Am 2. März 1643 begann eine ca. 1000 Mann starke Kavallerieeinheit (unter Obrist Roßwurm) mit der Belagerung Gengenbachs. Am 3. März folgte der Rest der Armee unter dem Oberkommando des Generals Graf von Guébriant, welcher die Wehranlagen mit Artillerie beschießen ließ. Der General zwang den Kommandanten der Wehranlagen, Michael Schöffen, zum Abzug, der dies auch sofort tat, auf Grund einer Geiselnahme des Generals.
Als die 70 Soldaten Schöffels abgezogen waren, ließ Guébriant seine schottischen Söldner die Stadt plündern. Mehrere Türme und Abschnitte der Wehrmauer wurden gesprengt.
Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Stadt 1689 durch französische Truppen fast völlig zerstört. Im folgenden Jahrhundert blieb die Stadt von kriegerischen Verheerungen verschont und erlangte eine neue Blüte. In dieser Zeit entstanden große Teile des heutigen Stadtbilds, auch wenn 1789 ein Feuer in der Fastnachtszeit 50 Häuser zerstörte.[10]
Am 17. Juni 1933 fand auf dem Marktplatz eine Bücherverbrennung statt. Durchgeführt wurde sie durch die Hitlerjugend, und verbrannt wurden Bücher und „Fahnen der marxistischen Partei“.[11]
Der Gengenbacher Jugendgemeinderat besteht seit 1990 und soll bei Angelegenheiten der Stadt Gengenbach, die Jugendliche betreffen, mitwirken und mitgestalten. 1988 kam die Idee zur Bildung eines Jugendgemeinderates aus einer 7. Klasse der Realschule. Im Jahr 1889 fand die erste Wahl statt und im Januar 1990 fand die erste konstituierende Sitzung im Ratssaal statt. Bis zur Satzungsänderung am 20. November 2023 bestand der Jugendgemeinderat aus 16 Jugendlichen aus Gengenbach. Seit der Wahl am 25. Januar 2024 besteht der Jugendgemeinderat nur noch aus 10 Mitgliedern, diese sind für je zwei Jahre gewählt. Der JGR Gengenbach wirkte bereits mehrfach bei der Stadtentwicklung mit, unter anderem bei Themen wie MuFu-Parks am Schulzentrum, Beleuchtung des Radweges zwischen Berghaupten und Ohlsbach, Renovierung des Jugendzentrum, Earth-Hour, Mitwirkung am Sommerferienprogramm, Gestaltung der Bahnunterführung mit Graffiti sowie der Veranstaltung von Jugendpartys, Konzerten und Sportveranstaltungen.[25][26]
Beschreibung: „In Silber ein rotbezungter, schwarzer Adler, belegt mit einem roten Herzschild, darin ein gekrümmter silberner Gangfisch.“
Da Gengenbach eine freie Reichsstadt war, war sie berechtigt, den Reichsadler auf ihren Siegeln und Wappen zu tragen. Der Fisch erscheint zum ersten Mal auf einem Siegel im 13. Jahrhundert.
1505 genehmigte König Maximilian das beschriebene Wappen, welches den Adler mit dem Fisch vereinigte. Es hat sich seitdem grundsätzlich nicht geändert, außer dass die Hintergrundfarbe oft als Gold anstatt als Silber beschrieben wurde. Gold war die Farbe, die in Reichswappen benutzt wurde.[27]
Die seit 1958 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai im Elsass gilt als die älteste Städtepartnerschaft zwischen einer badischen und einer elsässischen Stadt. Die Partnerschaft kam durch Vermittlung des Pfarrers Fridolin Bigott sowie des damaligen Bürgermeisters von Obernai Marcel Gillmann und des damaligen Gengenbacher Bürgermeisters Erhard Schrempp zu Stande. Bürgermeister, Gemeinderat, Feuerwehrverein, Kirchengemeinden und -chöre, Schwarzwaldverein und Club Vosgien, musikalische Vereinigungen, Schulen und Kindergärten arbeiten eng zusammen. Seit 2010 gibt es den Freundeskreis der Partnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai.[28]
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Gengenbach.
Am Städtischen Verkehrsamt, dem Alten Kaufhaus auf dem Marktplatz, erinnert seit 1986 eine Gedenktafel an die Jüdische Gemeinde Gengenbach, die hier bis zu ihrer Auslöschung ihre Gottesdienste hielt.[30]
Das Hermann-Maas-Gemeindezentrum ehrt mit diesem Namen einen protestantischen Pastor, der in der NS-Diktatur zahlreiche Juden vor der Verfolgung schützte.[31]
1525 wurde Gengenbach protestantisch, kehrte aber 1547/48 zum katholischen Glauben zurück. In der Stadt befindet sich das Mutterhaus der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu,[32] ein Orden, der in Deutschland mehrere soziale Einrichtungen betreut und in Südamerika in der Mission tätig ist.
Im Vorstadtgebiet wurde 2001 die Gengenbach-Moschee (Schwarzwald-Moschee) eröffnet, die zum Dachverband DITIB gehört.[33] Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Gengenbach mit der Klosterkirche St. Marien und der St. Martin-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zu der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal St. Pirmin. 2021 waren 52 % der Gengenbacher katholisch, 14 % protestantisch und 34 % gehörten einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an.[34]
Reste der Stadtbefestigung: Schwedenturm, Prälatenturm, Obertor, Kinzigtor und Niggelturm (14. bis 16. Jahrhundert). Der 36 m hohe Niggelturm bietet neben dem Narrenmuseum auch eine umlaufende Aussichtsgalerie.[35]
Die Engelgasse (bis 1877 Judengasse genannt, weil dort die Gengenbacher Juden wohnten), leicht geschwungene Fachwerkgasse. Reste der Stadtmauer dienen den Häusern als Rückwand
Sankt Martinskirche, bis zur Aufhebung des Klosters die Pfarrkirche („Leutkirche“), im Stil ruhiger Landgotik, außerhalb der ehemaligen Befestigung gelegen
Das Rathaus, erbaut 1784 von Viktor Kretz, ein Werk des Frühklassizismus in Baden (ein barocker „Nachhall“ ist noch erkennbar)
Kauf- und Kornhaus, erbaut 1699 im Stil der Renaissance.
Scheffelhaus, Wohnhaus von Magnus Scheffel, dem Großvater des Dichters Victor von Scheffel. Magnus Scheffel war der letzte Oberschaffner der Benediktinerabtei.
Färberhaus, Fachwerkhaus von 1747. Es zeigt ein offenes, hervorragendes Dachgeschoss, in dem die Stoffe getrocknet wurden. Ein Teil der Stadtmauer dient wie in der Engelgasse als Rückwand, ebenfalls auch der Nachbarhäuser.
Stadtbrunnen mit Ritterfigur (Figur 1975 durch eine Kopie ersetzt, Original von 1582 im Museum Haus Löwenberg)
„Tower“ (Turbinenstation): am Zusammenfluss des Reichenbachs und des Mühlbachs kurz vor der Kinzigmündung steht das erste Elektrizitätswerk des Kinzigtals, welches Gengenbach bis 1947 mit Strom versorgte. Erbauen ließ es Albert Köhler im Jahre 1900.[38]
Kinzigtalstadion, Sportplatz mit Blick auf die Kapelle
Gengenbach ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, die dort „Fasend“ genannt wird. Bereits in dem zwischen 1460 und 1480 entstandenen Gengenbacher Stadtbuch wird das Tragen von „Fastnachtskleidern“ am Aschermittwoch bei Strafe verboten.[39] 1499 nahmen einige Gengenbacher Bürger in der Fasendzeit den größten Feuerhaken von der Stadtmauer ab, bemalten und schmückten ihn und zogen damit vermummt durch die Stadt.[40] Bis ins 18. Jahrhundert hinein blieb die Fasend offiziell verboten.[41] Im 19. Jahrhundert entwickelte sich schließlich ein reges Fasendbrauchtum. 1875 wird der „Fidele Narrenverein“ erstmals erwähnt, 1896 gründete sich der „Faschingsverein Humor“, der in der Folgezeit große Fasendspiele zur Aufführung brachte, beispielsweise am Fasendmontag 1897 das historische Festspiel „Die Verleihung der bürgerlichen Freiheiten und Rechte durch Kaiser Karl IV. an die Stadt Gengenbach 1347“.[42]
Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich auch erstmals eine maskierte Gengenbacher Hanselfigur nachweisen, die auf Fotos aus dem Jahre 1897 zu erkennen ist und eine spitze Gugelkappe trug.[43]
1925 wurde die Narrenzunft Gengenbach e. V. 1499 gegründet, die Mitglied in der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist. Die Narrenzunft ist mit 1.205 Mitgliedern der größte Verein der Stadt (Stand November 2013).[44] Die Gengenbacher Hexe wurde Mitte der 1930er Jahre eingeführt und gilt zusammen mit der Offenburger Hexe als älteste Fastnachtshexe überhaupt. 1938 gesellte sich der Spättlehansel als zweite maskentragende Figur der Hexe hinzu. Eine Zeit lang wurden beide Narrenfiguren von Frauen oder Männern verkörpert, bis 1957 im Zuge der Eintragung ins Vereinsregister die noch heutige gültige Regelung in der Vereinssatzung getroffen wurde, dass die Hexe den Männern und der Spättlehansel den Frauen vorbehalten ist.[45] Die Hexen und Spättle ziehen insbesondere an den Abenden von Fasendsamstag und -sonntag durch die Wirtshäuser der Stadt und unterhalten Gengenbacher und Gäste mit „Schnurren und Schnaigen“. Bei diesem traditionellen Rügebrauch lesen die Maskenträger den nicht-vermummten Narren in hoher, verstellter Stimme die Leviten („schnurren“) und stehlen dann etwas vom Teller oder aus dem Glas („schnaigen“).[46] 2014 waren in Gengenbach 180 Hexen und 162 Spättle aktiv.[44]
Neu in die Zunft aufgenommene Hexen nehmen beim großen Umzug am Fasendsonntag als wüster Lumbehund teil, der als älteste Gengenbacher Fasendsfigur gilt und in den letzten Jahren wiederbelebt wurde. Der maskenlose Lumbehund verkörpert einen äußerst dicken Mann; Hose und Oberteil werden dazu mit Stroh ausgestopft. Einzelfiguren der Gengenbacher Narrenzunft sind der Gengenbacher Schalk und der Bott (Narrenbüttel). Zum Wecken des Schalks, der der Sage nach außerhalb der närrischen Tage im Niggelturm schläft, findet am Samstag drei Wochen vor der eigentlichen Fasend ein Hemdeglunkerumzug statt. Jungen und Mädchen nehmen als Klepperlisbuben und Klepperlismaidli an der Fasend teil. Der Name rührt von ihrem stets mitgeführten Instrument „Klepperli“, einer Art Kastagnetten. Die Zunft wird durch den Narrenrat und die Trachtengruppe der Alt-Gengenbacherinnen repräsentiert.
Weitere Gengenbacher Fasendgruppen sind die Narrenzunft Backstein und Matrazenbourg 1953 mit den Figuren Binzmatthansel und Hund, die Ewerderfler Narrengemeinschaft (aus dem Gengenbacher Oberdorf) mit ihrer Narrenfigur Rotzlöffel sowie die Narrenzunft Höllteufel 1971 im Ortsteil Reichenbach mit den Figuren Höllteufel und den Narrenräten, sowie den Einzelfiguren Moospfaff und Oberteufel, die Narrenzunft Bergwalddeifel im Ortsteil Schwaibach mit ihrer Narrenfigur Bergwalddeifel, die Narrengemeinschaft Strohhansel im Ortsteil Strohbach mit den Narrenfiguren Strohhansel, s’Unkrut und der Einzelfigur Schierewächter und die Narrenzunft Domino-Kasper mit ihrer Narrenfigur Domino-Kasper. Auch andere Vereine und Gruppen in Gegenbach veranstalten eigene Fasendsabende („Turnerfasent“, „Kolpingfasend“, „Pfarrfasend“).
Das Narrenmuseum im Niggelturm zeigt auf sieben Stockwerken Masken, Narrenkleider und Dokumente zur Geschichte der Gengenbacher Fasend.
Alljährlich verwandelt sich das Gengenbacher Rathaus im Advent zum weltgrößten „Adventskalenderhaus“.
Alle zwei Jahre wird die Hermann-Maas-Medaille von der evangelischen Kirchengemeinde Gengenbach an Personen, Gruppen und Institutionen, die sich um die Völkerverständigung im ökumenischen Sinne verdient gemacht haben, verliehen.
Außer den Narrenzünften gibt es noch folgende Vereine und Gruppierungen: Aktionsteam, Arbeiterwohlfahrt, ARTist Gengenbach-Obernai, Badminton Club, Behinderten- und Rehabilitations-Sportverein, Briefmarkenfreunde, Bürgergarde, Christlicher Verein Junger Menschen, Chrom-Nickel-Kupfer Band, COSMOS, DLRG, Evangelische Kirchengemeinde, FC Ankara Gengenbach, Förderverein „Der Klingelbeutel“, Förderverein Förderschule Gengenbach, Förderverein Grundschule Gengenbach, Förderverein Haus Löwenberg, Förderverein Konzerte in Gengenbacher Kirchen, Förderverein Kunstturnen Gengenbach, Förderverein Leichtathletik Gengenbach, Förderverein Marta-Schanzenbach-Gymnasium, Förderverein Ortenau-Burundi, Förderverein St. Georg e. V. Gengenbach, Forscher/innen für die Region, Freizeitclub Gengenbach, Freizeitfreunde Gengenbach, Freundes- und Förderverein Haus Bethanien, Gengenbacher Adventskalender e. V., Gengenbacher Bauernmarkt e. V., Gewerbe- und Handwerkerverein, Harmonika-Spielring, Historischer Verein Gengenbach, Imkerverein, Initiative Fairer Handel, Islamischer Verein, Jagdhornbläsergruppe Hegering, Katholische Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal St. Pirmin, Katholischer Kirchenchor St. Marien, medivita e. V. Gengenbach Verein für Gesundheitssport und Sportrehabilitation, NaturFreunde, Ökumenische Sozialstation St. Martin Gengebach-Hohberg, Ortenauer Förderverein „Hilfe für Menschen“, Pfadfinder, Reit- und Fahrverein, Roadrunners Südbaden, Schwarzwaldverein, Seniorenhilfe Plus, Seniorenkreis St. Marien, Sozialverband VdK, Spoleto, Sportschützenverein, Stadtkapelle, Stiftung Flößerei- und Verkehrsmuseum, Taekwondo Ates, TC Rot-Weiß, Theaterverein Martas Mimen, Tischtennis-Club, Türkischer-Elternbeirat, Turnverein 1899 Gengenbach, Verein der Hundefreunde, Vereinigung der Freunde und Förderer der Fachschule für Sozialpädagogik und die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg eG.[48]
Bekannt ist auch die Psychosomatische Fachklinik Celenus Klinik Kinzigtal.[49] Der Standort Gengenbach des Ortenau-Klinikums mit zuletzt orthopädischen, internistischen und anästhesiologischen Abteilungen wurde im Dezember 2018 vollständig eingestellt.[50] Von 1951 bis 2012 war vor Ort der Polstermöbelhersteller Hukla aktiv, der mit zeitweilig 2500 Mitarbeitern am Standort der größte Arbeitgeber des Ortes war.
Der Badische Weinradweg führt über 473 km von Laudenbach über Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg nach Basel und verbindet sieben der neun badischen Weinanbaugebiete untereinander.
Es bestehen drei Auf- bzw. Abfahrten für die Bundesstraße 33 Richtung Offenburg (seit 2017 vierspurig ausgebaut) und Konstanz.
Die Hochschule Offenburg unterhält in der Stadt den Campus Gengenbach mit der Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen(B+W) mit verschiedenen Studienschwerpunkten. Der Campus besteht aus dem ehemaligen Benediktinerkloster Gengenbach und dem im Oktober 2013 eingeweihten Bildungscampus, der teilweise auch vom Erhard-Schrempp-Schulzentrum genutzt wird.[59]
Seit 2019 befindet sich auf dem Gelände des Schulzentrums das Schülerforschungszentrum Xenoplex sowie eine neue Mensa und Bibliothek.[60]
Daneben gibt es fünf Kindergärten, die katholische Fachschule für Sozialpädagogik, das Forstliche Ausbildungszentrum Mattenhof und das Waldschulheim, der „Höllhof“.
Gengenbach ist auf Grund seiner Lage im Kinzigtal und seiner Altstadt ein touristischer Anziehungspunkt. Außerdem befindet sich hier der touristische Stützpunkt der Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald Gengenbach/Harmersbachtal. Zu dieser Region gehören neben Gengenbach die Orte Berghaupten, Biberach, Nordrach, Oberharmersbach und Zell.
Franz von Mercy (1597–1645), bedeutender Heerführer des Dreißigjährigen Kriegs (Tuttlingen, Mergentheim, Alerheim), besaß in Gengenbach ein Haus und heiratete dort M. von Schauenburg
Franz Xaver Mezler (1756–1812), Mediziner, 1784–87 Stadtarzt von Gengenbach
Johann Knauth (1864–1924), Architekt, starb in Gengenbach
Joseph Belli (1849–1927), Organisator der sozialdemokratischen Literaturverteilung und Schriftsteller, lebte von 1919 bis zu seinem Tode in Gengenbach; Vater von Else Belli, die mit Kurt Eisner verheiratet war
Augustin Kast (1876–1950), Pfarrer, Historiker; schrieb zahlreiche Aufsätze zur Gengenbacher Geschichte (zusammengestellt in vier Bänden durch August Glatz)
Else Eisner (Witwe von Kurt Eisner (USPD) (1887–1940), erster Ministerpräsident des von ihm 1918 ausgerufenen „Freistaates“, der bayerischen Republik), Tochter von Joseph Belli, lebte ab 1919 bis zur Flucht mit zwei Töchtern in Gengenbach[70]
Friedrich Maier (1894–1960), Mitglied der Parlamentarischen Versammlung und Bundestagsmitglied für die SPD, Rektor der Gengenbacher Volksschule
Max Rieger (1904–1989), Fußballspieler; lebte bis zu seinem Tod im Jahre 1989 in Gengenbach
Emil Joseph Diemer (1908–1990), Schachspieler, lebte seit 1964 im Kreispflegeheim in Gengenbach-Fußbach
Schwester Marziana (Theresia Hermann, * 1913 in Tennenbronn; † in Gengenbach), Ordensschwester, 1939–1989 Krankenschwester und medizinisch-technische Assistentin in der Gengenbacher Stadtklinik St. Martin, 1988 ausgezeichnet mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
Wolfgang Schäuble (1942–2023), CDU-Politiker und Bundesfinanzminister; lebte bis Anfang 2011 in Gengenbach
Hans-Jürgen Klaussner (1942–2024), Inhaber der Möbelfirma Hukla, zog mit Hukla von Haslach nach Gengenbach[71][72]
Albrecht Rissler (* 1944), Zeichner, studierte am Pädagogischen Fachseminar in Gengenbach und schuf in dieser Zeit Zeichnungen der Stadt Gengenbach[73]
Wolfgang Jost (* 1959), Prof. der Neurologie, Wissenschaftler; lebt in Gengenbach
Stefan Feld (* 1970), Spieleautor, lebt in Gengenbach, Direktor des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums
Christian Würtz (* 1971), Weihbischof des Erzbistums Freiburg, 2010 bis 2018 Pfarradministrator und später Pfarrer der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal
Anna Hahner (* 1989), Langstreckenläuferin, Wohn- und Trainingsort für Wettkampfvorbereitung gemeinsam mit Zwillingsschwester Lisa[74]
Lisa Hahner (* 1989), Langstreckenläuferin, Wohn- und Trainingsort für Wettkampfvorbereitung gemeinsam mit Zwillingsschwester Anna[74]
Paul Schaaf (Hrsg.): Gengenbach. Vergangenheit und Gegenwart. Thorbecke, Konstanz 1960.
Stadt Gengenbach (Hrsg.): Heimatgeschichtliche Literatursammlung der Stadt Gengenbach : Verzeichnis der heimatkundlichen und stadtgeschichtlichen Literatur. Stadt Gengenbach, Gengenbach 1969 (49-seitige heimatkundliche Bibliographie)
Berthold Schaaf: Gengenbach – ehemalige freie Reichsstadt. (= Die großen Kunstführer; 8). Schnell & Steiner, München 1971, ISBN 3-7954-0508-4.
Waldemar Lutz, Jürgen Nebel, Hansjörg Noe (Hrsg.): KENNZEICHEN OG - HEIMATKUNDE FÜR DEN ORTENAUKREIS. Stuttgart 1987, ISBN 3-12-258270-8
Manfred Liewald u. a.: Liebenswerte, alte Stadt, Gengenbach. 2. Auflage. Schillinger, Freiburg i. Br. 1987, ISBN 3-921340-47-0 (Bildband).
Stadt Gengenbach (Hrsg.), Reinhard End (Bearb.): Das Gengenbach-Buch. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von Gengenbach und den Ortschaften Bermersbach, Reichenbach und Schwaibach. Stadt Gengenbach, Gengenbach 1990.
Frank Flechtmann: Das „Haus an der Stirn“. Familie Eisner in Gengenbach. In: Die Ortenau. Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden 72, 1992, S. 303–339.
Christa Indruch: Gengenbach. Kleine Stadt mit großer Vergangenheit. Richter, Gengenbach 1999, ISBN 3-86134-652-4 (Bildband).
Gregor Markl: Schwarzwald. Lagerstätten und Mineralien aus 4 Jahrhunderten. Das Gebiet von Gengenbach, Ohlsbach und Ortenberg. Pegmatite in der Umgebung von Reichenbach. 3. Band – Mittlerer Schwarzwald, Bode Verlag, 2017.
↑ abcdDas Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 320–325
↑Rekonstruktion von Carl Helmut Steckner, vgl. Die Ortenau, Bd. 60, 1980, S. 24f. mit Abb.
↑Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
↑Gengenbach. Vergangenheit und Gegenwart. Hg. von Paul Schaaf. Konstanz 1960, Seite 111f.
↑Gengenbach. Vergangenheit und Gegenwart. Hg. von Paul Schaaf. Konstanz 1960, Seite 135
↑Quelle für die Bürgermeister von 1810 bis 1996: Stadtarchiv Gengenbach: Liste der Bürgermeister der Stadt Gengenbach (ab 1810).
↑Mack wurde im Juni 1933 wegen „hetzerischer Reden gegen die NSDAP“ im Amtsgefängnis Offenburg in Schutzhaft genommen. Der Kinzigtäler, 27. Juni 1933. Stadtarchiv Gengenbach, Bestand B40: Personalakten, Signaturen 400009 bis 400011.
↑Stadtarchiv Gengenbach, Bestand B40: Personalakten, Signatur 400009.
↑Der Kinzigtäler, 1. September 1933. Stadtarchiv Gengenbach, Bestand Altakten, Signatur 203521.
↑Lebensdaten nach: Gengenbacher Blätter 1995, S. 2.
↑Erny wurde am 24. September 2024 vom Kreistag des Ortenaukreises zum neuen Landrat des Ortenaukreises gewählt. Er soll am 1. November 2024 seinen Dienst antreten. Thorsten Erny wird neuer Landrat des Ortenaukreises
↑Quelle zu den Ehrenbürgern: Diverse Jahrgänge der „Gengenbacher Blätter“
↑Burger war bis 1888 Pfarrer in Hüfingen. Julius Roschach: Die Ehrenbürger unserer Stadt. In: Gengenbacher Blätter 1988, 53.
↑Da im Dritten Reich die Verleihung des Ehrenbürgerrechts stark eingeschränkt war, schuf die Stadt Gengenbach als Ersatz dafür die Bezeichnung „Ehrengast“. Julius Roschach: Die Ehrenbürger unserer Stadt. In: Gengenbacher Blätter 1988, 53.
↑Vetter, Ferdinand: Neues zu Justinger : Kunrat Justinger als Schüler und Fortsetzer Königshofens und die ältesten Geschichtsschreiber Berns und des Laupenstreites. In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte 31 (1906) doi:10.5169/seals-39752; Neu vermehrte- und verbesserte Schweitzer-Chronica oder Geschicht-Buch von Hans Rudolff Grimm. Basel 1796, Seite 39; Bernsche Neujahrsstücke: Vollständige Sammlung vom Jahrgang 1808 bis 1838, Seite 4
↑vgl. Thomas Adam: Der Dichter und sein Sänger. Otto Oppenheimer und Dr. Hans Albert Ebbecke oder: wie das Lied vom „Brusle Dorscht“ seine Verbreitung fand. In: Kurpfälzer Winzerfestanzeiger 2013, S. 56–59; sowie Thomas Adam, Thomas Moos, Rolf Schmitt (Hrsg.): Oppenheimer – Eine jüdische Familie aus Bruchsal: Spuren – Geschichten – Begegnungen. Ubstadt-Weiher 2012, passim