Giovanni Battista Sammartini (* 1700 oder 1701 in Mailand; † 15. Januar1775 ebenda) war zu Lebzeiten der maßgebliche Komponist seiner Heimatstadt. Sein Bruder Giuseppe Sammartini war ebenfalls Komponist und hauptsächlich in London tätig.
Giovanni Battista Sammartini war Kapellmeister an Sant’Ambrogio und einer weiteren Kirche in Mailand und beeinflusste mit seinem Stil Christoph Willibald Gluck, den er 1736 bis 1741 unterrichtete. Andere Schüler waren Christian Cannabich (1754) und Josef Mysliveček (1770er Jahre).[1] Gegen Ende seines Lebens, in den Jahren 1770 und 1771, erlebte er die Auftritte Wolfgang Amadeus Mozarts in Mailand auf dessen erster Italienreise bei dessen Versuch, in Mailand eine dauerhafte Anstellung zu finden. Mit weiteren zeitgenössischen Komponisten, darunter Johann Christian Bach und Luigi Boccherini, pflegte er persönlichen Kontakt.
Sammartini schrieb mehr als 70 Sinfonien und war nicht nur quantitativ einer der bedeutendsten Vertreter der frühen Form dieser Musikgattung. Er gehörte auch zu den ersten Komponisten, die Streichquartette und -quintette (ohne Continuobegleitung) komponierten, und hatte in diesem Genre vermutlich einen gewissen Einfluss auf Boccherini und auf den jungen Mozart.[2] Darüber hinaus verfasste er drei Opern, Concerti grossi, Kirchenmusik, Kantaten, Kammermusik und Sonaten für Cembalo.