Giuseppe Tassini (* 12. November 1827 in Venedig; † 22. Dezember 1899 ebenda) war ein venezianischer Historiker, der sich ausschließlich mit seiner Heimatstadt befasste. Seine wichtigsten Arbeiten sind weiterhin viel zitierte Nachschlagewerke.
Geboren in eine bürgerliche Familie als Sohn des Carlo Tassini (1781–1848), eines Offiziers der österreichischen Marine, und der Adligen Elisabetta de Wasserfall, schloss er erst 1860 sein Studium der Rechtswissenschaften ab. Von da an widmete er sich der Verwaltung der Familiengüter, wozu eine Reihe von Häusern in Venedig und Land um Scorzè gehörte. Wissenschaftlich befasste er sich vorrangig mit der Geschichte seiner Heimatstadt. Dabei ließ er sich täglich von einem Bediensteten des benachbarten Caffè dei Segretari das Frühstück liefern.
Zu seinen bekanntesten Werken wurden die Curiosità veneziane ovvero origini delle denominazioni stradali di Venezia, ein ortsnamenskundliches Werk zu Venedig, das 1863 in erster Auflage erschien. Es folgten zahlreiche Nachdrucke und verbesserte Neuauflagen.[1] Auch danach verfasste er historische Werke, so etwa zum Libertinismus und der dazugehörigen Gesetzgebung Venedigs vom 14. bis zum 18. Jahrhundert, über die Dichterin Veronica Franco, zu den öffentlichen Festivitäten Venedigs, zu dessen Bauwerken, aber auch zu Gerichtsurteilen oder Inschriften in einer der Kirchen der Stadt, nämlich in San Salvatore.
Tassini starb wohl an einem Schlaganfall, den er in seinem seit 1875 bewohnten Haus am Sotoportego delle Cariole, einem Hof der Calle degli Specchieri, unweit der Kirche San Zulian erlitt. Entdeckt wurde sein Leichnam von jenem Bediensteten aus dem benachbarten Café. Beerdigt wurde er an einem nicht mehr bekannten Ort. Sein gesamtes Erbe ging an einen verwandten Auswanderer in Amerika, der es zum größeren Teil an das venezianische Museo Correr verkaufte, einschließlich der Bücher und Manuskripte.
Personendaten | |
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NAME | Tassini, Giuseppe |
KURZBESCHREIBUNG | venezianischer Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. November 1827 |
GEBURTSORT | Venedig |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1899 |
STERBEORT | Venedig |