Gottfried Schatz war verheiratet und Vater dreier Kinder, darunter die Kulturintendantin Kamilla Schatz[5] und der Manager Peer Schatz.[6] Er lebte zuletzt in Reinach (BL).
Gottfried Schatz war führend an der Aufklärung der Bildung von Mitochondrien beteiligt und ist Mitentdecker der mitochondrialen DNA.[7] Seine Erkenntnis, dass diese DNA jedoch nur für einige wenige Proteine kodiert, war ausschlaggebend für seine weiteren Forschungen, die sich mit dem Import von Proteinen in die Mitochondrien und dem Abbau von Proteinen innerhalb der Mitochondrien beschäftigten. Schatz entdeckte ein komplexes Transportsystem, das Mitochondrienproteine, die im Zytoplasma gebildet werden, anhand spezifischer Signale erkennt und in die Mitochondrien einschleust. Dieses System beinhaltet zwei Proteinkomplexe, TOM und TIM, die jeweils in der äusseren und inneren Membran der Mitochondrien lokalisiert sind.[8] Mutationen in diesen Komplexen können den Proteinimport beeinträchtigen und Krankheiten wie das neurodegenerativeMohr-Tranebjaerg-Syndrom verursachen, das zu Taubheit führt. Schatz zeigte zudem, dass die Protease Lon den Proteinumsatz in den Mitochondrien steuert und so die Funktion mitochondrialer DNA aufrechterhält. Der Biochemiker ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen, drei Essaybänden, einer Autobiografie und einem Roman.
Jeff’s view on science and scientists. Elsevier Butterworth-Heinemann, Amsterdam 2006, ISBN 0-444-52133-X.
Jenseits der Gene. Essays über unser Wesen, unsere Welt und unsere Träume. NZZ Libro, Zürich 2008, ISBN 978-3-03823-780-8.
Taschenbuchausgabe: Die Welt in der wir leben: Ein Biologe über unser Wesen, unsere Träume und den Grund der Dinge. Herder, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-451-05792-2.
Feuersucher. Die Jagd nach dem Geheimnis der Lebensenergie. NZZ Libro, Zürich 2011, ISBN 978-3-03823-677-1.
Zaubergarten Biologie. Wie biologische Entdeckungen unser Menschenbild prägen. NZZ Libro, Zürich 2012, ISBN 978-3-03823-753-2.
↑Marcel-Benoist-Preis 1992 (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) «… in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Genetik und zu den intrazellulären Transport-Mechanismen der in der Zellkern-DNS kodierten mitochondrialen Proteine.» marcel-benoist.ch, abgerufen am 10. Juni 2014.