In Dresden war Bierey Schüler von Christian Ehregott Weinlig, schon 1788 wurde er Musikdirektor bei der Döbbelinschen Gesellschaft und von 1794 bis 1806 bei Joseph Seconda in Dresden und Leipzig. 1807 gastierte er in Wien und wirkte von Dezember 1807 bis 1828 als Kapellmeister am Breslauer Theater, war dort Nachfolger von Carl Maria von Weber und dessen Nachfolger Müller. 1824 bis 1828 wurde Bierey zugleich auch Pächter des dortigen Stadttheaters, geriet aber in steten Konflikt mit Karl Schall, der in seiner Neuen Breslauer Zeitung gegen ihn opponierte und sich energisch gegen seine angeblich unkünstlerische und nur auf Gelderwerb gerichtete Führung wandte. In Dresden war er Mitglied der FreimaurerlogeZum goldenen Apfel.
Zur Zeit Biereys wirkten in Breslau auch der Bariton Johann Theodor Mosewius (1788–1858) sowie die Komiker Heinrich Schmelka, Ludwig Wohlbrück und Fritz Beckmann. Ab 1829 privatisierte Bierey aus gesundheitlichen Gründen in Wiesbaden, Mainz, Leipzig, Weimar.
Seine Kompositionen gehören mit wenigen Ausnahmen dem Bereich des Musiktheaters an und bestehen, neben Liedern, einer Symphonie (1801), aus einer Anzahl Kantaten, Chören und Gesängen zu Bühnenstücken, Vorspielen und 26 Opern und Operetten, von denen sich der größere Teil zu seiner Zeit allgemeiner Beliebtheit erfreute.
Seine Oper Wladimir, Fürst von Nowgorod (1806), welche seine Berufung nach Breslau zur Folge hatte, schrieb er für das Theater an der Wien. Besonders Glück machten 1801 eine Fortsetzung von Ferdinand KauersDonauweibchen (Dritter Teil), 1811 die Musik zu Zacharias Werners Schauspiel Die Weihe der Kraft und 1814 Almazinde oder die Höhle Sesam. Viele seiner Opern litten an schwachen Texten und hielten sich deswegen nicht lange, auch wenn die Musik, der man zuweilen eine zu nahe Verwandtschaft zu Luigi Cherubini vorwarf, gelobt und gerne gehört wurde. Die meisten der mit Aufführung belegten Bühnenwerke in vielen deutschen Städten nachgespielt als Beispiele des zur »Maschinen-Posse« weiter geführten dt. Singspiels. Leben und Werke Bierey, Gottlieb Benedict wurden leider bisher kaum untersucht, 1841 erschien »Denkschrift zur Erinnerung an B.«.
Biereys Frau Sophie geb. Moreau und seine Tochter Wilhelmine wirkten zeitweilig als Sängerinnen.
Sein Spitzname als auswärtiges Mitglied in der Wiener Künstlergesellschaft Ludlamshöhle lautet „Rossini von Nowgorod“.
Das Donauweibchen oder Die Nixen-Königin. Dritter und letzter Theil. Ein romantisch-komisches Volksmärchen mit Gesang in 3 Aufzügen von Karl Friedrich Hensler in kauerscher Manier componirt von Bierey (Dresden 1801) OCLC610933397
Das Blumenmädchen oder besser Die Rosenkönigin (Johann Friedrich Rochlitz), komische Oper in einem Akt (1802 Leipzig), Breitkopf & Haertel, Leipzig OCLC658587585
Oster-Kantate, Breitkopf & Haertel, Leipzig, um 1805 OCLC658587585
Rosette, das Schweizer Hirtenmädchen (Bretzner), Singspiel 2 Akte (1806 Leipzig)[1]EA Hamburg als Drei Freier um eine Braut 1806, Berlin 1812 (in Dt. vielfach erfolgr.)
Wladimir, Fürst von Nowgorod (Matthäus Stegmayer), Oper 3 Akte (1807 Wien, Theater an der Wien); 1828 Prag ins Tschechische übers. von S. K. Machacek
Der Überfall (Bretzner), komische Oper 1 Akt (1808 Wien)
Anonym (Sophie Bierey?): Denkschrift zur Erinnerung an Bierey und seine Verwaltung des Breslauer Theaters bei Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Breslau im October des Jahres 1841. Mit Bierey’s Bildniß. Als Manuscript gedruckt für alle seine noch lebenden Freunde und Verehrer. Breslau 1841
Till Gerrit Waidelich: „Torupson“ und Franz von Schober – Leben und Wirken des von Frauen, Freunden und Biographen umworbenen Schubert- und Schwind-Freundes. In: Schubert:Perspektiven. Band 6, 2006, Heft 1 und 2 - Sonderheft, S. 1–237, ISSN1617-6340. (zu Biereys Theaterdirektion 1824–28 vgl. S. 59–143); Dazu Inhaltsverzeichnis und Personenregister, in: Schubert:Perspektiven. Band 7, 2007, S. 107–120.
Hubert Unverricht: Die Streitschriften des Breslauer Opernkapellmeisters und Theaterdirektors Gottlob Benedict Bierey (1772-1840). In: Hubert Unverricht/Piotr Tarliński: De musica in Silesia. Zbiór artykułów (=Z Dziejów Kultury Chrześcijańskiej na Śląsku 45), - Opole 2007, S. 653–661.
Horst Seeger: Opern Lexikon Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1978 Lizenz-Nr.414.235/15/78 Bierey, Gottlieb Benedict S. 80/476