Die 23. Verleihung des Goya fand am 1. Februar 2009 im Palacio Municipal de Congresos in Madrid statt. Der wichtigste spanische Filmpreis wurde in 28 Kategorien vergeben. Als Gastgeberin führte die Schauspielerin Carmen Machi durch den Abend.
In diesem Jahr konnte sich vor allem die Literaturverfilmung Los girasoles ciegos von José Luis Cuerda mit insgesamt 15 Nominierungen große Hoffnungen im Rennen um die Goyas machen. Letztlich gewinnen konnte das im Spanien der 1940er Jahre angesiedelte Filmdrama den Preis in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch. Auch der elffach nominierte Thriller Las Bandidas – Kann Rache schön sein! von Agustín Díaz Yanes konnte sich einzig in der Kategorie Beste Kamera gegen die Konkurrenz behaupten. Als großer Gewinner des Abends stellte sich Javier Fessers Filmdrama Camino heraus, das bei sieben Nominierungen sechs Goyas erhielt. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film über ein todkrankes Mädchen, das heiliggesprochen werden soll, selbst aber lieber von seinem Schwarm träumt, setzte sich dabei auch in den wichtigen Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch durch. Als bester Hauptdarsteller wurde Benicio del Toro für seine Titelrolle in der Filmbiografie Che – Revolución ausgezeichnet, die insgesamt in fünf Kategorien nominiert war und auch mit ihrem Szenenbild triumphieren konnte. Penélope Cruz gewann den Goya als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in Woody Allens Filmkomödie Vicky Cristina Barcelona, für die sie später auch den Oscar erhalten sollte.
Der im Vorjahr nicht vergebene Preis in der Kategorie Bester europäischer Film ging an den zuvor auch mit der Goldenen Palme ausgezeichneten rumänischen Beitrag 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage von Cristian Mungiu. Das Filmdrama über das Leben in der kommunistischen Diktatur unter Nicolae Ceaușescu ließ dabei sowohl den deutschen Beitrag Auf der anderen Seite von Fatih Akin als auch das britische Holocaust-Drama Der Junge im gestreiften Pyjama und die Comicverfilmung The Dark Knight von Christopher Nolan hinter sich. Bester ausländischer Film in spanischer Sprache wurde das chilenische Filmdrama La buena vida von Andrés Wood. Preisträger des Ehren-Goya war in diesem Jahr der vor allem für seine kontroversen Horrorfilme bekannte Filmemacher Jess Franco.
Statistik (Filme mit mehr als einer Nominierung) N=Nominierung; A=Auszeichnung | ||
Film | N | A |
---|---|---|
Los girasoles ciegos | 15 | 1 |
Las Bandidas – Kann Rache schön sein! | 11 | 1 |
Camino | 7 | 6 |
Sangre de mayo | 7 | 0 |
Oxford Murders | 6 | 3 |
Che – Revolución | 5 | 2 |
La conjura de El Escorial | 5 | 0 |
El patio de mi cárcel | 4 | 0 |
Una palabra tuya | 4 | 0 |
El truco del manco | 3 | 3 |
Misión: Salvar la Tierra | 3 | 2 |
Retorno a Hansala | 3 | 0 |
Chefs Leckerbissen | 2 | 0 |
El juego del ahorcado | 2 | 0 |
Camino – Regie: Javier Fesser
Santiago Zannou – El truco del manco
Benicio del Toro – Che – Revolución (Che – Part One: The Argentine)
Penélope Cruz – Vicky Cristina Barcelona
El Langui – El truco del manco
Rafael Azcona und José Luis Cuerda – Los girasoles ciegos
Rosa Romero – Oxford Murders (The Oxford Murders)
Paco Femenia – Las Bandidas – Kann Rache schön sein! (Solo quiero caminar)
Alejandro Lázaro – Oxford Murders (The Oxford Murders)
Antxón Gómez – Che – Revolución (Che – Part One: The Argentine)
José Quetglás, Nieves Sánchez und Mar Paradela – Misión: Salvar la Tierra
Raúl Romanillos, Pau Costa, José Quetglás, Eduardo Díaz, Alex Grau und Chema Remacha – Misión: Salvar la Tierra
Jorge Marín, Maite Rivera und Daniel de Zayas – Tres días
Roque Baños – Oxford Murders (The Oxford Murders)
„A tientas“ von Woulfrank Zannou und El Langui – El truco del manco
Miente – Regie: Isabel de Ocampo
La increíble historia del hombre sin sombra – Regie: José Esteban Alenda
Héros: No hacen falta alas para volar – Regie: Ángel Loza
Schlau wie ein Luchs (El lince perdido) – Regie: Raúl García und Manuel Sicilia
Bucarest: La memòria perduda – Regie: Albert Solé
4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage (4 luni, 3 săptămâni și 2 zile), Rumänien – Regie: Cristian Mungiu
La buena vida, Chile – Regie: Andrés Wood