Sein Werk handelt von galaktischen Konflikten (in den Schmiede-Gottes-Büchern), künstlichen Universen (in der Thistledown-Serie) und beschleunigter Evolution (in den Romanen Blutmusik, Das Darwin-Virus und Die Darwin-Kinder).
Während die umfangreiche und detaillierte Darstellung von Wissenschaft in seiner Arbeit ihn als Autor der „harten“ Science Fiction ausweist, wird die Plausibilität einiger seiner wissenschaftlichen Ideen gelegentlich in Frage gestellt. Zum Beispiel wurde darauf hingewiesen, dass es schwer vorstellbar sei, dass die Bakterien in Blutmusik genügend Information verarbeiten könnten, um Bewusstsein zu entwickeln. Aber es wurde auch die Theorie vertreten, dass die Bakterien zwar einzeln kaum Informationen verarbeiten, jedoch als Kolonien Bewusstsein entwickeln könnten.
In Schmiede Gottes sowie Der Amboß der Sterne bietet Bear eine mögliche Lösung des Fermi-Paradoxons: Junge planetarische Zivilisationen können nur überleben, wenn sie sich still verhalten und so nicht die Aufmerksamkeit zerstörerischer Sonden auf sich lenken. Der erste Teil, die Schmiede Gottes, thematisiert die Zerstörung der Erde durch eine Killer-Zivilisation und die Errettung weniger Auserwählter durch freundlich gesinnte Außerirdische. In Der Amboß der Sterne wird ein Raumschiff mit jugendlichen Überlebenden ausgeschickt, um das galaktische Gesetz zu erfüllen und die Killer-Zivilisation zu vernichten.
Neuere Arbeiten wie die beiden Erzählungen Das Darwin-Virus und Die Darwin-Kinder handeln vom Einfluss einer viralen Krankheit, die evolutionäre Übergänge verursacht, und halten sich dabei eng an aktuelle Erkenntnisse der Molekularbiologie von Viren und der Evolution. Während einige ziemlich spekulative Ideen in erster Linie unterhalten (schließlich ist es Fiktion), werden sie auf solch drastische und disziplinierte Art auf dem neuesten Stand dieser Disziplinen eingeführt, dass Das Darwin-Virus im Wissenschaftsmagazin Nature gelobt wurde und die deutschen Erstveröffentlichungen in dem Fachbuchverlag Spektrum Akademischer Verlag erschienen.
Ein Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch viele Romane Bears zieht, sind die Gesellschaften, in denen seine Geschichten spielen. Wie selbstverständlich bettet er seine Handlung von Anfang an in akribisch gezeichnete ungewöhnliche Gesellschaftsstrukturen, die sich dem Leser aber erst im Laufe des Romans erschließen, und wodurch diese oft erst plausibel werden.
Während das meiste im Werk von Bear Science-Fiction ist, sind zwei seiner frühen Arbeiten, The Infinity Concerto und The Serpent Mage, eher der Fantasy-Literatur zuzuordnen.
Michael Nagula über Blutmusik: „Die besondere Bedeutung gerade dieses Romans von Bear, der davor und danach in seinen Werken nicht mehr wesentlich von einem visionären Technizismus klassischer Machart abrückt, liegt in seiner offensichtlichen Ambivalenz. Blutmusik ist gefangen zwischen den Forderungen an eine Welt, in der der Mensch seinen Platz erst noch finden muß, und der Vorstellung, daß ihm die Rückkehr in ein Paradies, auf die jede Philosophie von Technik aufbaut, für immer verwehrt bleiben wird… Der Biochemiker Ulam rettet zwar stellvertretend für die Wissenschaft die Welt – doch indem er sie zerstört.“[2]
John Sladek über Schmiede Gottes: „Das Buch weist nur gelegentlich Schwächen auf, an jenen Stellen, wo es seine filmischen Prämissen außer acht läßt und sich zu ‚Wissenschaftlichkeit‘ auswächst... Man sehnt sich bald nach einem naiveren Betrachtungsmodus, nach jemandem, dem einfach nur bewußt wird, daß einfach der Teufel losgelassen ist und alles kaputtgeht. Jedoch die Erde fetzt weiter so glatt auf ihr unvermeidliches Ende zu, und die Geschichte flutscht glatt weiter zu einem Überraschungsende.“[3]
Deutsch: Die Obelisken von Hegira. Hrsg. und mit einrm Nachwort von Hans Joachim Alpers. Aus dem Amerikanischen von Karl-Ulrich Burgdorf. Übersetzt von Karl-Ulrich Burgdorf. Moewig Science Fiction #3554, 1981, ISBN 3-8118-3554-8.
Psychlone (1979; auch: Lost Souls, 1982)
Beyond Heaven’s River (1980)
Strength of Stones (1981)
Deutsch: Die Macht der Steine. Übersetzt von Martin Gilbert. Heyne SF&F #5509, 1996, ISBN 3-453-10947-3.
Hardfought (Kurzroman in: Isaac Asimov’s Science Fiction Magazine, February 1983)
Deutsch: Der Feind in mir. In: Friedel Wahren (Hrsg.): Isaac Asimovs Science Fiction Magazin 23. Folge. Heyne SF&F #4140, 1984, ISBN 3-453-31105-1.
Deutsch: Blutmusik. Übersetzt von Walter Brumm. Heyne SF&F #4480, 1988, ISBN 3-453-01014-0.
Foundation and Chaos (Fortsetzung des Foundation-Zyklus, Teil 2 der zweiten Foundation-Trilogie, 1998)
Deutsch: Foundation und Chaos. Übersetzt von Irene Holicki. Heyne SF&F #8302, 2000, ISBN 3-453-17932-3. Auch als: Der Fall der Foundation. Übersetzt von Irene Holicki. Heyne (Die zweite Foundation-Trilogie #2), 2006, ISBN 3-453-52157-9.
Sleepside Story (1988, Kurzroman)
Deutsch: Die Hure. In: Greg Bear: Tangenten. 1997.
Deutsch: Planet der Verräter. Übersetzt von Ralf Schmitz. Blanvalet (Goldmann #35494), 2001, ISBN 3-442-35494-3.
Vitals (2002)
Deutsch: Jäger. Übersetzt von Helmut Gerstberger. Heyne Allgemeine Reihe #13759, 2003, ISBN 3-453-86948-6.
Dead Lines (2004)
Deutsch: Stimmen. Übersetzt von Usch Kiausch. Heyne, 2004, ISBN 3-453-40011-9.
City at the End of Time (2008)
Deutsch: Die Stadt am Ende der Zeit. Übersetzt von Usch Kiausch. Heyne SF & F #52341, 2009, ISBN 978-3-453-52341-8.
Hull Zero Three (2010)
Deutsch: Das Schiff. Übersetzt von Usch Kiausch. Heyne SF & F #53375, 2011, ISBN 978-3-453-53375-2.
The Anvil of the Stars
Deutsch: Der Amboss der Sterne. Übersetzt von Winfried Petri. E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2014, ISBN 978-3-641-13590-4 (E-Book).
The City at the End of Time
Deutsch: Die Stadt am Ende der Zeit. Übersetzt von Usch Kiausch. E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2011, ISBN 978-3-641-07715-0 (E-Book).
Destroyers (1967, in: Famous Science Fiction, Winter 1967/1968)
1973
Webster (1973)
Deutsch: Webster. In: Greg Bear: Tangenten. 1997.
1975
The Venging (in: Galaxy, June 1975; überarbeitete Fassung 1992 in: Greg Bear: The Venging)
Deutsch: Die Rache. In: Jerry Pournelle (Hrsg.): Black Holes. Bastei Lübbe Science Fiction Special #24012, 1980, ISBN 3-404-24012-X.
Perihesperon (1975, in: Roger Elwood (Hrsg.): Tomorrow: New Worlds of Science Fiction; überarbeitete Fassung 1992 in: Greg Bear: The Venging)
1976
A Martian Ricorso (in: Analog Science Fiction/Science Fact, February 1976)
Deutsch: Seht euch vor! In: Hans Joachim Alpers (Hrsg.): Bestien für Norn. Droemer Knaur (Knaur Science Fiction & Fantasy #5722), 1980, ISBN 3-426-05722-0. Auch als: Ein marsianischer Ricorso. In: Greg Bear: Tangenten. 1997.
1977
Sun-Planet (in: Galaxy, April 1977)
Deutsch: Die Sonnenwelt. In: Walter Spiegl (Hrsg.): Brennpunkt Zukunft 2. Ullstein Science Fiction & Fantasy #31042, 1982, ISBN 3-548-31042-7.
1978
Mandala (1978, in: Robert Silverberg (Hrsg.): New Dimensions: Science Fiction: Number 8)
Scattershot (1978, in: Terry Carr (Hrsg.): Universe 8)
1979
The White Horse Child (1979, in: Terry Carr (Hrsg.): Universe 9)
Deutsch: Reiten auf dem weißen Pferd. In: Isaac Asimov (Hrsg.): Zauberwelt der Fantasy. Bastei-Lübbe Paperback #28149, 1986, ISBN 3-404-28149-7.
1980
If I Die Before I Wake (1980, in: Orson Scott Card (Hrsg.): Dragons of Light)
Richie by the Sea (1980, in: Ramsey Campbell (Hrsg.): New Terrors 2)
1981
Eucharist (in: The Magazine of Fantasy & Science Fiction, June 1981)
Strength of Stones, Flesh of Brass (in: Rigel Science Fiction, #1 Summer 1981)
Blood Music (in: Analog Science Fiction/Science Fact, June 1983)
Deutsch: Blut-Musik. In: Donald A. Wollheim und Arthur W. Saha (Hrsg.): World’s best SF 3. Bastei-Lübbe SF Special #24058, 1984, ISBN 3-404-24058-8. Auch als: Die Musik des Blutes. In: Hans Joachim Alpers (Hrsg.): Kopernikus 11. Moewig Science Fiction #3637, 1984, ISBN 3-8118-3637-4. Auch als: Musik des Blutes. In: Jonathan Gates (Hrsg.): Die 20 besten SF-Stories. Goldmann SF #25029, 1984, ISBN 3-442-25029-3.
Hardfought (1983)
Deutsch: Der Feind in mir. In: Friedel Wahren (Hrsg.): Isaac Asimovs Science Fiction Magazin 23. Folge. Heyne SF&F #4140, 1984, ISBN 3-453-31105-1.
1985
Through Road No Whither (1985, in: Jim Baen und Jerry Pournelle (Hrsg.): Far Frontiers; auch: Through Road, No Whither, 1989)
Deutsch: Die Straße ins Nirgendwo. In: Greg Bear: Tangenten. 1997.
Judgment Engine (1995, in: Gregory Benford (Hrsg.): Far Futures)
1996
The Fall of the House of Escher (1996, in: David Copperfield und Janet Berliner (Hrsg.): David Copperfield’s Beyond Imagination; auch: Fall of the House of Escher, 2013)
2000
Deep Ice and DNA Languages (in: Nature, January 13, 2000)
2002
MDIO Ecosystems Increase Knowledge of DNA Languages (2215 C.E.) (2002, in: Greg Bear: The Collected Stories of Greg Bear)
2005
RAM Shift Phase 2 (in: Nature, December 15, 2005)
2010
Warm Sea (2010, in: Elizabeth Anne Hull (Hrsg.): Gateways)
2014
Genius (2014, in: Jason V. Brock (Hrsg.): A Darke Phantastique: Encounters with the Uncanny and Other Magical Things)
2015
Object 00922UU (2015, in: S. T. Joshi (Hrsg.): The Madness of Cthulhu: Volume Two; mit Erik Bear)
The Machine Starts (2015, in: Jennifer Henshaw und Allison Linn (Hrsg.): Future Visions: Original Science Fiction Inspired by Microsoft)
2016
Silicon Times E-Book Review (2016, in: Greg Bear: Just Over the Horizon)
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Jörg M. Munsonius, Hermann Urbanek: Lexikon der Fantasy-Literatur. Fantasy Productions, Erkrath 2005, ISBN 3-89064-566-6, S. 60.
Albrecht Fritzsche: Alles fing mit den Büchern an. Greg Bear, und warum nicht jeder Science Fiction schreiben kann. In: Die Welten der Science Fiction. 15 Annäherungen an das erfolgreichste Genre unserer Zeit, Corian-Verlag, Meitingen 1988, ISBN 3-89048-313-5.
Usch Kiausch: Wir stehen am Anfang einer gewaltigen Revolution. Ein Gespräch mit Greg Bear, in: Sascha Mamczak und Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2009. München 2009, S. 615–636. ISBN 978-3-453-52554-2
Daryl F. Mallett: Bear, Greg(ory Dale). In: Noelle Watson, Paul E. Schellinger: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. St. James Press, Chicago 1991, ISBN 1-55862-111-3, S. 41 f.
Uwe Neuhold: Die Stadt am Ende der Zeit, in: Das Science Fiction Jahr 2010, herausgegeben von Sascha Mamczak und Wolfgang Jeschke, Heyne, München 2010, S. 879–882. ISBN 978-3-453-52681-5
Harold Lee Prosser: Bear, Greg(ory Dale). In: James Gunn: The New Encyclopedia of Science Fiction. Viking, New York u. a. 1988, ISBN 0-670-81041-X, S. 39.