Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 15′ N, 14° 28′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Höhe: | 195 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,22 km2 | |
Einwohner: | 4144 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02694 | |
Vorwahlen: | 035932 (Commerau, Großdubrau, Klix), 035934 (Quatitz, Sdier) | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ, BIW, HY, KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 160 | |
Gemeindegliederung: | 20 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ernst-Thälmann-Straße 9 02694 Großdubrau | |
Website: | www.grossdubrau.de | |
Bürgermeister: | Hardy Glausch (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Großdubrau im Landkreis Bautzen | ||
Großdubrau, obersorbisch , ist ein Ort und die zugehörige Gemeinde nördlich von Bautzen in Ostsachsen. Es zählt zur Oberlausitz und gehört zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben.[2]
Der Ortsname leitet sich vom sorbischen Wort dub für „Eiche“ ab. Dubrawa ist mit „Eichenwald“ zu übersetzen.
Der Ort Großdubrau befindet sich etwa zwölf Kilometer nördlich der Großen Kreisstadt Bautzen auf dem Großdubrauer Rücken, einer Erhebung westlich der Spreeniederung mit der maximalen Höhe von 203,3 m ü. NHN[3]. Dabei handelt es sich um eine Schotterterrasse als Überbleibsel des pleistozänen Flusslaufes der Elbe. Alle benachbarten Orte liegen zwischen zwanzig und vierzig Metern tiefer. Die direkte Umgebung ist wellig und überwiegend bewaldet. Wälder machen fast ein Drittel der Gemeindefläche aus. Weitere sieben Prozent entfallen auf die zahlreichen Teiche und Seen. Große Teile der Gemeinde zählen zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.
Großdubrau selbst ist ein Straßenangerdorf mit Erweiterungen vor allem in nördlicher Richtung.
Die Siedlung wurde erstmals 1343 als Dubra urkundlich erwähnt. Bis 1628 lag die Grundherrschaft beim Bautzener Domstift; um 1630 wird erstmals ein Großdubrauer Rittergut erwähnt.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in Gruben rund um den Ort vor allem Kohle und Ton bzw. Kaolin abgebaut. Ab etwa 1890 erlebte Großdubrau durch den Ausbau der Bergwerksstandorte in direkter Nähe (Margarethenhütte, Adolfshütte) und die 1906 erfolgte Anbindung an die Bahnstrecke Löbau–Radibor einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und einen sprunghaften Bevölkerungszuwachs. Innerhalb von zwanzig Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung von 248 im Jahre 1890 auf 978 im Jahre 1910. Aus dem kleinen, überwiegend sorbischen Angerdorf wurde eine von Deutschen dominierte Industriesiedlung. 1925 war der Ort mit 1200 Einwohnern – die Mehrheit evangelischer Konfession – eines der größten Dörfer der Oberlausitz. Die Margarethenhütte war zu dieser Zeit eines der weltweit führenden Unternehmen im elektro-keramischen Sektor.
1936 wurden die benachbarten Orte Brehmen und Kleindubrau eingemeindet.
Im Jahr 1972 wurde der Personenverkehr am Bahnhof Großdubrau eingestellt. 1998 wurden die Bahnstrecke und der Großdubrauer Bahnhof endgültig stillgelegt.
1991, ein Jahr nach der Wiedervereinigung, endete die Produktion in der Margarethenhütte und damit die Geschichte Großdubraus als Industriestandort. Die Arbeiter wurden entlassen.[4]
In den Gemeindereformen der 1990er Jahre kamen die Gemeinden Commerau, Klix, Quatitz und Sdier sowie der Nachbarort Crosta zu Großdubrau.
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den 1880er Jahren eine Bevölkerungszahl von 227 Einwohnern; davon waren 185 Sorben (81 %) und 42 Deutsche[5]. Wie überall im evangelischen Teil des sorbischen Siedlungsgebiets ist der Anteil der Sorbisch-Sprecher seitdem stark zurückgegangen; in Großdubrau besonders durch die industrielle Entwicklung und den damit einhergehenden Zuzug von Arbeitern begünstigt.
20 Ortsteile mit den ehemals selbständigen Gemeinden (sorbische Bezeichnungen in Klammern):
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Die Wahlen der vergangenen Jahre ergaben folgende Sitzverteilungen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2024[7] | 2019[8] | 2014[9] | 2009 | 2004 | |||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |
Unabhängige Wählervereinigung (UWV) | 68,7 | 11 | 78,9 | 13 | 72,8 | 12 | 68,3 | 11 | 45,3 | 7 |
Alternative für Deutschland (AfD) | 18,9 | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) | 12,4 | 2 | 21,1 | 3 | 27,2 | 4 | 31,7 | 5 | 54,7 | 9 |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 |
Wahlbeteiligung | 74,0 % | 68,1 % | 58,8 % | 54,8 % | 53,1 % |
Die Gemeindeverwaltung strebte für das Jahr 2008 eine Fusion mit der Nachbargemeinde Radibor an. Am 2. März 2008 wurde aus diesem Grund ein durch eine Bürgerinitiative angestrebter Bürgerentscheid zur Gemeindefusion durchgeführt. Dabei entschied sich eine deutliche Mehrheit der Großdubrauer Wähler gegen den Zusammenschluss, während in Radibor eine knappe Mehrheit für den Schritt stimmte.
Bürgermeister ist seit 2022 Hardy Glausch.
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2022 | Hardy Christian Glausch | Glausch | 71,8 |
2015 | Lutz Mörbe | Mörbe | 52,7 |
2008 | Siegfried Schuster | UWV | 62,6 |
2001 | Wolfgang Michalk | CDU | 78,0 |
1994 | 50,2 |
Die Bundesstraße 156 (Weißwasser/Oberlausitz-Bautzen) durchquert Sdier und Commerau, während die Staatsstraße 107 (Niedergurig-Radibor) an der Talsperre Bautzen vorbei durch Jeschütz und Quatitz führt. Die restlichen Ortsteile sind durch Lokalstraßen miteinander verbunden. Die Anschlussstelle Bautzen-Ost der Bundesautobahn 4 (Dresden-Wrocław) befindet sich acht Kilometer südlich von Großdubrau.
Der Flugplatz Klix liegt östlich von Großdubrau nahe dem gleichnamigen Ortsteil und wird vorwiegend für den Segel- und Motorflug mit kleinen Maschinen genutzt.
Die Buslinien 503,717 (Regiobus) verbinden Großdubrau mit Bautzen.
Die Gemeinde Großdubrau verfügt über eine Grundschule, außerdem ist die Freie Oberschule „Johann Heinrich Pestalozzi“ im Ort ansässig. Die staatliche Mittelschule wurde 2006 geschlossen.
Der Sportverein „SV 1896 Großdubrau“ ist im Ort ansässig. Die Frauenmannschaft erreichte in der Saison 2005/2006 die erste Runde des DFB-Pokals.