Großer Preis der USA West 1980

 Großer Preis der USA West 1980
Renndaten
4. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1980
Streckenprofil
Name: Toyota Grand Prix of Long Beach
Datum: 30. März 1980
Ort: Long Beach
Kurs: Long Beach Grand Prix Circuit
Länge: 261,705 km in 80 Runden à 3,251 km

Wetter: bewölkt und windig
Zuschauer: ~ 85.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:17,694 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:19,83 min (Runde 38)
Podium
Erster: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Zweiter: Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows
Dritter: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi

Der Große Preis der USA West 1980 (offiziell Toyota Grand Prix of Long Beach) fand am 30. März auf dem Long Beach Grand Prix Circuit in Long Beach statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1980.

Ende März 1980 fand zum sechsten Mal der Grand Prix of Long Beach statt. Alain Prost und Marc Surer fehlten aufgrund von Verletzungen, die sie sich am Anfang des Monats während des Trainings zum Großen Preis von Südafrika zugezogen hatten. Prost wurde bei McLaren durch den Grand-Prix-Neuling Stephen South vertreten, der somit zu seinem ersten und einzigen Formel-1-Auftritt kam. Beim ATS Racing Team verzichtete man hingegen auf die Verpflichtung eines Ersatzfahrers für Surer.

In der Fahrerwertung führte René Arnoux mit fünf Punkten vor Alan Jones und mit neun Punkten vor Nelson Piquet. In der Konstrukteurswertung führte Renault mit drei Punkten vor Williams-Ford und mit fünf Punkten vor Ligier-Ford.

Brabham-Pilot Piquet sicherte sich die erste Pole-Position seiner Formel-1-Karriere mit einer um nahezu eine Sekunde kürzeren Rundenzeit vor Arnoux auf Renault sowie Alfa-Romeo-Werksfahrer Patrick Depailler. Für die eigentliche Sensation des Trainings sorgte jedoch Jan Lammers, indem er sich mit dem neuen ATS D4 für den vierten Startplatz qualifizierte. Williams-Pilot Jones belegte den fünften Platz neben Bruno Giacomelli im zweiten Alfa Romeo 179, der auf dem Stadtkurs von Long Beach ebenfalls sehr konkurrenzfähig zu sein schien.

Neben dem Debütanten South verfehlten beide Shadow-Piloten die Qualifikation, wodurch das ohnehin finanziell sehr angeschlagene Team immer tiefer in die Krise stürzte.[1]

Piquet verteidigte seinen Spitzenplatz während des gesamten Rennens, fuhr zudem die schnellste Rennrunde und erreichte seinen ersten Sieg somit direkt in Form eines Grand Slam.

In der ersten Runde kollidierten Mario Andretti und Jean-Pierre Jarier. In diesen Unfall wurde zudem Ricardo Zunino verwickelt. Lediglich Jarier konnte das Rennen zunächst fortsetzen. Lammers musste hingegen aufgrund eines Schadens an der Antriebswelle aufgeben. Somit schieden bereits im ersten Umlauf drei der 24 gestarteten Teilnehmer aus.

In der vierten Runde wurden mehrere Piloten in einen Unfall verwickelt, der durch einen Dreher von Bruno Giacomelli ausgelöst wurde. Für Jarier und Carlos Reutemann war das Rennen dadurch ebenso beendet wie für Elio de Angelis, der sich einen Knöchel brach.

Piquet führte vor Depailler, Jones, Arnoux und Patrese. Ab der 14. Runde belegte Gilles Villeneuve den vierten Platz, nachdem er Arnoux und Patrese überholt hatte. Im 18. Umlauf übernahm Jones den zweiten Rang von Depailler.

Zwischen der 40. und 47. Runde schieden mit Depailler, Villeneuve und Jones drei in aussichtsreichen Positionen liegende Piloten aus. Patrese gelangte dadurch auf den zweiten Rang vor Arnoux und Clay Regazzoni. Dieser wurde in der 51. Runde Opfer eines gebrochenen Bremspedals. Sein Ensign prallte infolgedessen nahezu ungebremst in den am Streckenrand abgestellten Brabham von Zunino. Bei dem Unfall erlitt der Schweizer derart schwere Verletzungen, dass eine Querschnittslähmung die Folge war.

Piquet siegte vor dem beeindruckenden Patrese sowie Emerson Fittipaldi, der vom 24. und damit letzten Platz aus ins Rennen gegangen war. Die übrigen WM-Punkte gingen an John Watson, Jody Scheckter und Didier Pironi.[2]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T5 Ferrari 015 3.0 F12 M
02 Kanada Gilles Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Candy Tyrrell Team 03 Frankreich Jean-Pierre Jarier Tyrrell 010 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
04 Irland Derek Daly
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 05 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT49 G
06 Argentinien Ricardo Zunino
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 07 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M29B G
08 Vereinigtes Konigreich Stephen South
Deutschland Team ATS 09 Niederlande Jan Lammers ATS D4 G
Vereinigtes Konigreich Team Essex Lotus 11 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 81 G
12 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Unipart Racing Team 14 Schweiz Clay Regazzoni Ensign N180 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RE20 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Vereinigtes Konigreich Shadow Cars 17 Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Shadow DN11 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
18 Irland Dave Kennedy
Brasilien 1968 Skol Fittipaldi Team 20 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F7 G
21 Finnland Keke Rosberg
Italien Marlboro Team Alfa Romeo 22 Frankreich Patrick Depailler Alfa Romeo 179 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G
23 Italien Bruno Giacomelli
Frankreich Équipe Ligier Gitanes 25 Frankreich Didier Pironi Ligier JS11/15 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Williams Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW07B G
28 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A3 G
30 Deutschland Jochen Mass
Italien Osella Squadra Corse 31 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Osella FA1 G

Klassifikationen

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Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:19,571 147,084 km/h 1:17,694 150,637 km/h 01
02 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:19,862 146,548 km/h 1:18,689 148,732 km/h 02
03 Frankreich Patrick Depailler Italien Alfa Romeo 1:20,564 145,271 km/h 1:18,719 148,676 km/h 03
04 Niederlande Jan Lammers Deutschland ATS-Ford 1:20,234 145,868 km/h 1:18,783 148,555 km/h 04
05 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:19,440 147,326 km/h 1:18,819 148,487 km/h 05
06 Italien Bruno Giacomelli Italien Alfa Romeo 1:20,606 145,195 km/h 1:18,924 148,289 km/h 06
07 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:19,907 146,465 km/h 1:18,964 148,214 km/h 07
08 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:20,824 144,804 km/h 1:19,071 148,014 km/h 08
09 Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier-Ford 1:19,305 147,577 km/h 1:19,276 147,631 km/h 09
10 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:20,182 145,963 km/h 1:19,285 147,614 km/h 10
11 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:20,147 146,027 km/h 1:19,316 147,557 km/h 11
12 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:20,815 144,820 km/h 1:19,318 147,553 km/h 12
13 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:20,406 145,556 km/h 1:19,455 147,298 km/h 13
14 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:20,935 144,605 km/h 1:19,744 146,765 km/h 14
15 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,179 144,170 km/h 1:19,763 146,730 km/h 15
16 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:20,382 145,600 km/h 1:20,151 146,019 km/h 16
17 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:21,665 143,312 km/h 1:20,410 145,549 km/h 17
18 Argentinien Ricardo Zunino Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:20,419 145,533 km/h 1:20,419 145,533 km/h 18
19 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Osella-Ford 1:22,442 141,962 km/h 1:20,808 144,832 km/h 19
20 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:20,830 144,793 km/h 1:21,242 144,058 km/h 20
21 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:22,218 142,348 km/h 1:20,868 144,725 km/h 21
22 Finnland Keke Rosberg Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:22,498 141,865 km/h 1:20,911 144,648 km/h 22
23 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:21,477 143,643 km/h 1:20,984 144,517 km/h 23
24 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:22,288 142,227 km/h 1:21,350 143,867 km/h 24
DNQ Irland Dave Kennedy Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:23,781 139,693 km/h 1:21,523 143,562 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:23,486 140,186 km/h 1:23,468 140,217 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Stephen South Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:24,896 137,858 km/h 1:24,121 139,128 km/h
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 80 0 1:50:18,550 01 1:19,83 (38.)
02 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 80 0 + 49,212 08 1:21,35
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 80 0 + 1:18,563 24 1:21,51
04 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 0 + 1 Runde 21 1:21,65
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 79 1 + 1 Runde 16 1:20,48
06 Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier-Ford 79 1 + 1 Runde 09 1:20,61
07 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 79 1 + 1 Runde 17 1:20,71
08 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 79 0 + 1 Runde 14 1:21,91
09 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 78 1 + 2 Runden 02 1:21,28
10 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 72 4 + 8 Runden 11 1:20,48
Finnland Keke Rosberg Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 58 0 DNF 22 1:22,19
Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 50 0 DNF 23 1:21,91
Italien Bruno Giacomelli Italien Alfa Romeo 49 1 DNF 06 1:20,79
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 47 0 DNF 05 1:20,67
Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 45 2 DNF 10 1:20,47
Frankreich Patrick Depailler Italien Alfa Romeo 40 0 DNF 03 1:20,76
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 36 0 DNF 13 1:21,18
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Osella-Ford 11 1 DNF 19 1:22,41
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 3 0 DNF 07 1:21,92
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 3 0 DNF 12 1:23,58
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3 0 DNF 20 1:24,13
Niederlande Jan Lammers Deutschland ATS-Ford 0 0 DNF 04
Argentinien Ricardo Zunino Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 0 0 DNF 18
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 0 0 DNF 15

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Es zählten nur die besten fünf Ergebnisse aus den ersten sieben Rennen und die besten fünf Ergebnisse aus den letzten sieben Rennen. In der Konstrukteurswertung wurden alle Resultate gewertet.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham-Ford 18
02 Frankreich René Arnoux Renault 18
03 Australien Alan Jones Williams-Ford 13
04 Frankreich Didier Pironi Ligier-Ford 8
05 Italien Riccardo Patrese Arrows-Ford 7
06 Italien Elio de Angelis Lotus-Ford 6
07 Frankreich Jacques Laffite Ligier-Ford 6
08 Finnland Keke Rosberg Fittipaldi-Ford 4
09 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi-Ford 4
10 Irland Derek Daly Tyrrell-Ford 3
11 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren-Ford 3
12 Frankreich Alain Prost McLaren-Ford 3
13 Italien Bruno Giacomelli Alfa Romeo 2
14 Argentinien Carlos Reutemann Williams-Ford 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 2
16 Deutschland Jochen Mass Arrows-Ford 1
17 Argentinien Ricardo Zunino Brabham-Ford 0
18 Frankreich Jean-Pierre Jarier Tyrrell-Ford 0
19 Schweiz Marc Surer ATS-Ford 0
20 Schweiz Clay Regazzoni Ensign-Ford 0
21 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault 0
22 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford 0
23 Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Shadow-Ford 0
24 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 0
Frankreich Patrick Depailler Alfa Romeo 0
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Osella-Ford 0
Niederlande Jan Lammers ATS-Ford 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Renault 18
02 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 18
03 Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 15
04 Frankreich Ligier-Ford 14
05 Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 8
06 Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 8
07 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 6
08 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 6
Pos. Konstrukteur Punkte
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 3
10 Italien Alfa Romeo 2
11 Italien Ferrari 2
12 Deutschland ATS-Ford 0
13 Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 0
13 Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 0
Italien Osella-Ford 0

Einzelnachweise

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  1. „Training“ (Memento vom 10. Mai 2007 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. September 2012)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 24. Juli 2024.