Großriedenthal liegt nördlich der Donau zwischen dem Südrand des Weinviertels und dem markanten Höhenzug des Wagram rund acht Straßenkilometer nördlich von Kirchberg am Wagram. Die Entwässerung erfolgt durch den Gießbach, der die Gemeinde von Nordwesten nach Südosten durchfließt. An seinem linken Ufer, dem sonnseitigen Anstieg, wird Wein angebaut. Der flache Süden ist Ackerfläche.
Die Fläche der Gemeinde umfasst 18,83 Quadratkilometer. Davon sind 66 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 23 Prozent Weingärten und 4 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Der Ortsname tauchte erstmals im Jahr 1110 in einer urkundlichen Erwähnung in Passau auf.[3] Riedenthal bedeutete einst eine gerodete Stelle im Tal, später das Tal der guten Weinriede.
Das Gut Riedenthal befand sich im Besitz der gleichnamigen Adelsfamilie, deren Burg sich wahrscheinlich auf dem im Norden der Gemeinde gelegenen Hausberg befand. Im Jahr 1285 wurde erstmals eine Holzburg auf dem Hausberg erwähnt. Auf diesem befinden sich heute noch Erdställe.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Großriedenthal ein Arzt, ein Bäcker, ein Binder, ein Fleischer, ein Friseur, ein Gastwirt, drei Gemischtwarenhändler, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider, drei Schuster, zwei Tischler, ein Viktualienhändler, ein Wagner und zahlreiche Landwirte ansässig.[4]
Museum der einfachen Dinge: In einem renaissancezeitlichen Ritteranwesen, das im 17. Jahrhundert zu einer Großbauernwirtschaft umgewandelt wurde, ist das „Museum der einfachen Dinge“ untergebracht. Ausgestellt sind Haus- und Arbeitsgeräte aus dem bäuerlichen Alltag früherer Zeiten sowie Kleidung und Möbel. Das Museum nimmt jährlich beim „Lössfrühling am Wagram“ sowie bei der „Langen Nacht der Museen“ teil.[5][6]
Hausberg: Der Hausberg ist ein etwa in den Jahren 1000 bis 1300 aufgeschütteter Kegelstumpf als Unterbau eines befestigten Hauses, das als Zufluchtstätte und Schutz gegen feindliche Überfälle diente. Der geschmeidige Löss eignete sich gut für die riesigen Erdarbeiten, für Berg, Graben und Wall. Dieses Haus besaß ein Brückentor beim Wächterhaus. Dahinter gab es einen breiten Formierungsraum für die Wehrknechte und ein festes Holzhaus mit einem Turm für den Ausguck und die Verteidigung. Vom Gipfel blickt man über die angrenzenden Orte und bei guter Sichtweite reicht die Sicht bis über die Donau zum Kraftwerk Dürnrohr.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 23, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 148. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 473. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,18 Prozent.
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 7 (Riedenthal (Groß-) – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
Elfriede Burger, Friedrich Burger: Religiöse Kleindenkmäler der Großgemeinde Großriedenthal und die Heiligen in Legende und Historie. Heimatkundlicher Arbeitskreis für die Stadt und den Bezirk Tulln, Tulln 1996.