Light the Fuse – A Bigger Bang Tour, Toronto Live 2005 (2012)
Grrr!
Live at Leeds – Roundhay Park 1982 (2012)
Singleauskopplung
11. Oktober 2012
Doom and Gloom
Grrr! (eigene Schreibweise GRRR!) ist das 29. Kompilationsalbum der britischenRockbandThe Rolling Stones. Es war ab 9. November 2012 in Europa erhältlich,[1] ehe es am 12. November 2012 weltweit veröffentlicht wurde.[2] Daran schloss sich die 50-&-Counting-Tour an.[3]
Die Kompilation wurde anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Band zusammengestellt.[4] Als Bonustracks finden sich auf Grrr! die im August 2012 aufgenommenen Lieder Doom and Gloom und One More Shot.[5][6] Die Kompilation erschien in drei CD-Fassungen unterschiedlichen Umfangs: als Doppel-CD, als Dreifach-CD und als Fünffach-CD. Sie wurde außerdem auf LP und als Download veröffentlicht.
Das Cover, welches einen Gorilla mit roten Lippen und herausgestreckter Zunge, dem Tongue-and-Lips-Logo der Rolling Stones, zeigt, wurde von Walton Ford entworfen.[7] Ford war von Mick Jagger mit der Gestaltung eines Logos für die Zelebrierung des Bandjubiläums beauftragt worden und griff hierfür auf seine King-Kong-Gemälde von 2011 zurück.[8] Sein Konzept war es, durch die Kombination des Tongue-and-Lips-Logos mit einem King-Kong-Abbild das ihm ungeheuerlich erscheinende Ausmaß der Leistung der Band in den vergangenen 50 Jahren darzustellen: „Ich sah die Rolling Stones als eine Art Silberrücken[.] […] Die ganzen King-Kong-Metaphern und all das sind treffend“.[9]
Die Ankündigung des Albums erfolgte im September 2012[10] im Rahmen einer großangelegten Werbekampagne, die Erweiterte Realität einsetzte.[11] Mittels der kostenlosen AppuView sollten Fans mit Smartphones oder anderen kompatiblen Geräten das Bild eines Augenpaares auf einer der Websites der Rolling Stones scannen um nach und nach Hinweise auf eine Neuigkeit zu erhalten.[12]
Unter anderem erklangen bei Verwendung der App Rolling-Stones-Musik und das Grollen eines Tieres.[13]
Augen und Grollen offenbarten sich letztlich als dem Gorilla vom Album-Cover zugehörig, der per uView als 3D-Animation ‚zum Leben erweckt‘ werden konnte.[10]
Für die Kampagne wurden weiterhin im Kontext eines Gewinnspiels das Zungen-Logo und weltweit in 50 Städten Örtlichkeiten wie der Elizabeth Tower und das Brandenburger Tor mit Gorilla-Animationsfilmen verknüpft. Diese wurden durch Scannen eines Ortes/Gebäudes oder Logos mittels uView aktiviert.[14]
Die Website der Band kommentierte den Einsatz der App: „Die Nutzung einer der derzeit modernsten Formen von Mobiltechnik festigt den Status der Rolling Stones als eine der innovativsten Bands der Welt, die so relevant ist wie eh und je.“[15]
Unter dem Namen „GRRRegory“ erhielt der Gorilla ein eigenes Twitter-Konto, über das ab Oktober Aktuelles zur Band verbreitet wurde.[16]
Stephen Thomas Erlewine von Allmusic findet, dass die Kompilation einen guten Überblick über die lange Karriere der Rolling Stones biete, obwohl selbst auf der Super-Deluxe-Edition nicht alle wichtigen Stücke enthalten seien.[18] Ulf Kubanke von laut.de kritisiert zwar die Auswahl einiger minderwertigerer Stücke, lobt jedoch die stilistische Bandbreite der Kompilation.[19] Helen Brown vom Daily Telegraph zieht Grrr! der zehn Jahre zuvor erschienenen Kompilation Forty Licks vor.[20]
Walton Ford sah sich den negativen Stimmen einiger Rolling-Stones-Fans, die das Album-Cover nicht mochten, ausgesetzt und verteidigte sich gegen diese mit den Worten: „Viele Leute mochten es überhaupt nicht. […] Ich war froh, dass sie es nicht mochten. Ich meine, die letzten Leute, die ich zufriedenstellen wollte, waren Rolling-Stones-Fans. […] Sie sind wirklich bösartig. Es ist eine allgemeine Regel, dass sie eine Fan-Basis haben, die aus vielen Gründen einfach immer verärgert über die Rolling Stones zu sein scheint. […] [A]ls die Rolling Stones ihre beste Arbeit gemacht haben, waren sie den Leuten, die sie so sehr liebten, einen Schritt voraus. Ich dachte, ‚Wie cool, dass ich die Möglichkeit bekomme, ihre Fans anzupissen?‘“[21]
↑The Rolling Stones: GRRR Live! (Video, 119 Minuten) In: 3sat. 31. Dezember 2023, abgerufen am 1. Januar 2024 ("50-&-Counting"-Tour in Newark, 15. Dezember 2012, verfügbar bis 30. November 2024).
↑"I saw the Rolling Stones as a sort of silverback[.] […] All the metaphors of King Kong and all of that are applicable". Siehe: Patrick Doyle: Rolling Stones Gorilla Logo Artist Slams Critics. In: rollingstone.com. 5. August 2013, abgerufen am 11. Oktober 2013 (englisch).
↑Be part of our forthcoming announcement. In: rollingstones.com. 24. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2012; abgerufen am 5. September 2012 (englisch).
↑Stones Album and Concert: The Hints Just Keep on Coming. In: British Invasion Bands. Celebrating the music of a generation. 28. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2012; abgerufen am 5. September 2012 (englisch, Website, die sich der britischen Musik der 60er Jahre widmet).
↑Grrr! Augmented reality app launches with competition. In: rollingstones.com. 20. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2012; abgerufen am 21. September 2012. – Grrr! In: rollingstones.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2012; abgerufen am 21. September 2012.
↑Englisches Originalzitat: „The use of one of the most advanced forms of mobile technology currently around solidifies The Rolling Stones as one of the most innovative bands in the world and as relevant as they have always been.“ (GRRR! The Rolling Stones announce greatest hits album. In: rollingstones.com. 4. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2013; abgerufen am 5. September 2012.)
↑GRRRegory. In: Twitter. Abgerufen am 6. Januar 2015 (englisch, Die Kontoeröffnung war im September; Grrregorys erster Tweet stammt vom 4. Oktober 2012).
↑“A lot of people didn’t like it at all […]. I was glad that they didn’t like it. I mean, the last people who I wanted to please were Rolling Stones fans. […] They are really nasty. It’s a general rule they have a fan base that just seem to be always angry at the Rolling Stones for a lot of reasons. […] [W]hen the Rolling Stones were doing their best work, they were a step ahead of the people that loved them so much. I thought, ‘How cool that I get an opportunity to piss their fans off?'” Siehe: Patrick Doyle: Rolling Stones Gorilla Logo Artist Slams Critics. In: rollingstone.com. 5. August 2013, abgerufen am 11. Oktober 2013 (englisch).