Guillaume François Berthier (* 7. April 1704 in Issoudun; † 15. Dezember 1782 in Bourges) war ein französischer Jesuit und Publizist.
Er unterrichtete Philosophie in Rennes und Rouen, dann Theologie in Paris. Von 1745 bis 1762 war er Herausgeber des Journal de Trévoux, der gelehrten Zeitschrift der Jesuiten. Er führte heftige Auseinandersetzungen mit Voltaire und den Enzyklopädisten. Voltaire ließ ihn in einer Satire vorzeitig am Gift seiner eigenen Schriften sterben.[1] Ein gegen Rousseaus Du Contrat social gerichtetes Buch wurde erst 1789 veröffentlicht, Berthier unterbrach die Arbeit daran, als Rousseaus Werk ohnehin verurteilt wurde.
Ende 1762 bestellte der Thronfolger ihn zum Bibliothekar der königlichen Hofbibliothek und zum Erzieher seiner Söhne, der späteren Könige Ludwig XVI. und Ludwig XVIII. Als der Besitz der französischen Jesuiten 1764 konfisziert wurde, ließ er sich in Offenburg nieder. Zehn Jahre später zog er sich nach Bourges zurück.
Von 1745 bis 1749 hatte er mehrere Bände einer großangelegten Geschichte der französischen Kirche verfasst (Histoire de l’Église gallicane, die Bde. 13–18 über die Jahre 1320 bis 1559). Nach seinem Tod wurden aus seinem Nachlass jeweils in fünf Bänden ein Psalmenkommentar, ein Werk über den Propheten Jesaja und Réflexions spirituelles veröffentlicht.
Personendaten | |
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NAME | Berthier, Guillaume François |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Jesuit und Publizist |
GEBURTSDATUM | 7. April 1704 |
GEBURTSORT | Issoudun |
STERBEDATUM | 15. Dezember 1782 |
STERBEORT | Bourges |