Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 7′ N, 9° 54′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Bad Kissingen | |
Höhe: | 182 m ü. NHN | |
Fläche: | 128,88 km2 | |
Einwohner: | 10.826 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97762 | |
Vorwahlen: | 09732, 09357, 09350 | |
Kfz-Kennzeichen: | KG, BRK, HAB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 72 127 | |
LOCODE: | DE HMB | |
Stadtgliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Marktplatz 1 97762 Hammelburg | |
Website: | www.hammelburg.de | |
Erster Bürgermeister: | Armin Warmuth (CSU) | |
Lage der Stadt Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen | ||
Hammelburg ist eine Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Sie liegt an den Ausläufern der bayerischen Rhön und an der Fränkischen Saale. Hammelburg ist als die älteste Weinstadt Frankens bekannt und wurde urkundlich erstmals im Jahre 716 erwähnt. Sie gehört damit zu den 30 ältesten Städten Deutschlands.
Wahrzeichen der Stadt sind das Rathaus im Zentrum mit Marktbrunnen, das Kellereischloss mit Schlossweiher und das über der Stadt thronende Schloss Saaleck.
Bekannt sind der Garnisonsortsteil Lager Hammelburg, heute Standort des VN Ausbildungszentrums der Bundeswehr und der Infanterieschule, sowie der Truppenübungsplatz Hammelburg mit dem Übungsdorf Bonnland.
Das Tal der Fränkischen Saale prägt die Gegend rund um Hammelburg. Im Norden schließt sich die Rhön an, im Westen fällt das Gelände allmählich in die Niederungen des Maintals ab. Durch Hammelburg verläuft der Fränkische Marienweg.
Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Der Jahresniederschlag liegt bei 685 mm und ist damit vergleichsweise niedrig, da er in das untere Drittel der in Deutschland erfassten Werte fällt.[4] An 29 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6 Mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind relativ gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Der Ortsname „Hammelburg“ hat nichts mit einem „Hammel“ zu tun. Die lateinische erste urkundliche Bezeichnung des Ortes im Jahr 716 als hamulo castellum weist jedoch auf einen möglichen Ursprung der Stadt in der spätantiken Römerzeit hin (4./5. Jahrhundert). Im 1873 von Philipp Josef Döll herausgegebenen ersten Buch zur Geschichte der Stadt Hammelburg vertrat dieser die These, dass ein Mann namens Hamulo das hamulo castellum gegründet habe. Zur Herkunft des Namens „Hammelburg“ wird auch die Theorie vertreten, dass das althochdeutsche Wort hamala (steil) oder das germanische Wort ham (Flusskrümmung) den Ortsnamen bestimmt haben könnte.
Frühere Schreibweisen des Ortes in historischen Urkunden und Karten (716–1486) waren:[5]
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Hammelburg wurde erstmals im Jahr 716 in der ausgehenden Zeit der Merowinger erwähnt. Der Ort, der damals hamulo castellum genannt wurde, gehörte zum Lehensgebiet des thüringischen Herzogs Heden II.[6] Die „Hedene“ waren seit Mitte des 7. Jahrhunderts Vasallen der Merowinger-Könige in Ostfranken und hatten die Aufgabe, an der Ostgrenze des Reichs feindliche Angriffe abzuwehren. Heden I. regierte von 643 bis 687; dessen Sohn Gosbert residierte in Würzburg von 687 bis 704. In diese Zeit fiel die Ermordung der iro-schottischen Wandermönche Kilian, Kolonat und Totnan, die der Legende nach auf Veranlassung Gosberts und dessen Frau Gailana 689 in Würzburg enthauptet wurden. Der Sohn Gosberts, Heden II., wollte die Mordtat seiner Eltern wieder gut machen. Deshalb schenkte er 716 das hamulo castellum, das er von seinen Eltern als Lehen geerbt hatte und das im westlichen fränkischen Saaletal lag, mit all seinen Gütern zur Gründung eines Klosters an Bischof Willibrord.[7] Diese Schenkung trat jedoch nicht in Kraft, da Heden II. um 717 mit Karl Martell in einen Konflikt geriet und ermordet wurde. Auch der Sohn und die Ehefrau Hedens II. kamen ums Leben, sodass die Übereignung des hamulo castellum an Willibrord nicht rechtswirksam wurde. Die erste Ursiedlung Hammelburgs fiel 717 als Lehen an den Merowinger-König Chilperich II. Daniel, der von 716 bis 721 amtierte, zurück.
Die Schenkungsurkunde Hedens II. von 716 ist nicht mehr im Original erhalten, sondern liegt nur noch als Abschrift aus dem 12. Jahrhundert in verschiedenen Textversionen vor, die sich insbesondere bei der Datierung der Urkunde unterscheiden. In einer dieser Abschriften wird der Tag der originalen Urkundenerstellung genau auf „die Kalenden des Mai“ datiert, d. h. auf den 1. Mai 716. Laut einer anderen Abschrift und Textversion, die sich im „Goldenen Buch“ des Klosters Echternach findet, erfolgt die Datierung 14 Tage vorher (lat. XIIII Kal. Maias). Gemäß der unterschiedlichen Quellenlage bei den Abschriften aus dem 12. Jahrhundert und aufgrund von Unterschieden bei der Übersetzung und Rückrechnung des römischen Datums XIIII Kal. Maias ins Deutsche liegen unterschiedliche Meinungen zur Datierung der Originalurkunde vor: 16. April 716 nach Heinrich Ullrich, Chronik der Stadt Hammelburg, 1956; 19. April 716 nach Philipp Joseph Döll, 1873; 18. April 716 nach Dieter Vogler, Projektteam der 1300-Jahrfeier in Hammelburg, 2016; 1. Mai 716 nach Anna-Maria Stolze, Studienarbeit 2005, FHS Jena.
Wo genau das einstige hamulo castellum lag, darüber gehen die Meinungen bis heute auseinander. Heinrich Ullrich, der Verfasser der Chronik der Stadt Hammelburg, vertritt in seinem 1956 herausgegebenen Geschichtswerk die Auffassung, dass der südwestliche Teil der heutigen historischen Altstadt Hammelburgs die einstige Ursiedlung war. Andere vermuteten die „Urburg“ auf dem Berg Saaleck, der links der Saale liegt. Auf dem Bergrücken erhob sich ab dem 11. Jahrhundert eine Burganlage; dort befindet sich noch heute das Schloss Saaleck. Eine geophysikalische Bodenuntersuchung, die 2015 vom Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt wurde, hat jedoch empirisch nachgewiesen, dass es vor dem 11. Jahrhundert keine Burg auf dem Berg Saaleck gab, dass demgemäß weder das heutige Schloss Saaleck noch eine weiter hinten liegende vermutete Burganlage die einstige „Urburg“ der Stadt waren.
Das hamulo castellum war sehr wahrscheinlich – nach Lehrmeinung des Chronisten der Stadt Hammelburg, Heinrich Ullrich – keine Burg im heutigen Sinne, sondern eine kleinere Hofanlage mit Herrenhaus, die mit Wall und Graben umgeben war und auf geringer Anhöhe rechts des Saaleufers lag. In der mäßig erhöhten Hofanlage, die vom Hochwasser der Saale nicht erreicht werden konnte, wohnten Wehrbauern mit einem „Herren“ als Gutsverwalter. Die Wehrbauern mussten die Güter des hamulo castellum bewirtschaften und Abgaben an den König bzw. an dessen Vasallen leisten. In der Urkunde von 716 werden Felder, Wiesen, Weiden, Wälder, stehende und fließende Wässer erwähnt, die zum damaligen hamulo castellum gehört haben, aber noch keine Weinberge. „8 Mägde“ (lat. ancillis VIII) und Knechte sollen, laut einer Abschrift aus dem 12. Jahrhundert, im Herrenhaus des hamulo castellum um 716 ihren Dienst verrichtet haben.
Philipp Josef Döll, königlicher Notar in Hammelburg und Werneck, der 1873 ein erstes Buch zur Geschichte Hammelburgs herausgab, vertrat die Auffassung, dass das hamulo castellum schon in der spätantiken Römerzeit (4./5. Jahrhundert) existiert haben könnte und von einem Mann namens Hamulo gegründet wurde. Diese erste frühe Ansiedlung könnte ein sogenannter römischer fiscus gewesen sein, d. h. ein Ort, der Abgaben an den römischen Statthalter seiner Provinz leisten musste. Im frühen 6. Jahrhundert übernahmen dann – dieser Theorie zur Folge – die Merowinger-Könige diesen fiscus, der seit seiner Gründung hamulo castellum genannt wurde, in ihren Besitz und vergaben ihn als Lehen. Begünstigt durch seine Lage an einer Kreuzung wichtiger Altstraßen (zum Beispiel Ortesweg) und einer Furt über die Fränkische Saale, kam das hamulo castellum schon früh mit dem Christentum in Kontakt.
Im ausgehenden 7. Jahrhundert missionierten iro-schottische Wandermönche in der Hammelburger Region. Eine erste kleine Holzkirche, die dem Heiligen Martinus geweiht war, stand bereits 716 auf dem früheren vorchristlichen „Thingplatz“ der einstigen Ursiedlung. Es ist jener Platz, auf dem sich noch heute die Stadtpfarrkirche Hammelburgs erhebt. Eine zweite urkundliche Erwähnung fand Hammelburg im Jahr 741, als Karlmann die frühe und erste Holzkirche des hamulo castellum, die später zur Taufkirche der Region wurde, zusammen mit 20 anderen staatlichen Eigenkirchen an den hl. Bonifatius zur Gründung des Bistums Würzburg vermachte.[8] Am 7. Januar 777 schenkte Karl der Große den fiscus Hammelburg mit all seinen Gütern und Besitzungen – außer der Martinskirche, die seit 741 dem Bistum Würzburg gehörte – dem Kloster Fulda, das 744 von Sturmius gegründet worden war. Das Fuldaer Kreuz im Stadtwappen Hammelburgs zeugt noch heute von dieser bedeutenden Zeitepoche, die über 1000 Jahre bis 1802 währte.
Die Schenkung Karls des Großen von 777 an das Kloster Fulda umfasste nicht nur Felder, Wiesen, Weiden und Wälder, sondern auch Weinberge. Vineae (Weinberge) waren 716 in der Schenkungsurkunde Hedens II. an Willibrord noch nicht genannt. Demzufolge entstand der Weinanbau in Hammelburg in der Zeit zwischen den beiden Schenkungsurkunden der Jahre 716 und 777. Im Zuge der zunehmenden Christianisierung der Region wurde mehr Messwein benötigt, der nun auf den Hügeln rund um das hamulo castellum angebaut wurde. Weil Hammelburg heute als einzige Stadt in Unterfranken die älteste – originale – Urkunde vorweisen kann (es ist die Schenkungsurkunde Karls des Großen von 777), in der vineae (Weinberge) erwähnt werden, darf sich Hammelburg seit 2002 als „älteste Weinstadt Frankens“ bezeichnen.
Hammelburg war Sitz des fuldischen Oberamtes Hammelburg.
Hammelburg wurde am 1. August 1303 durch König Albrecht I. das Stadtrecht verliehen. Die Stadt erhielt das Recht der Reichsstadt Gelnhausen und Rechtsfragen des städtischen Gerichts wurden dem Oberhof Gelnhausen vorgelegt.[9]
1524 führte Johannes Kempach (latinisiert: Johannes Compagus) in Hammelburg die Reformation ein, als er im lutherischen Sinne zu predigen begann.[10] Fortan war die Stadt konfessionell gespalten. 1530 wurde in Hammelburg der Hammelburger Vertrag zwischen dem Erzstift Mainz und der Stadt Erfurt abgeschlossen, der das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten regelte. 1603 bewirkte Balthasar von Dernbach, der Fürstabt des Hochstifts Fulda, die Rekatholisierung der Stadt. Etwa 100 Lutheraner mussten daraufhin Hammelburg verlassen.[11]
„Am Diebacher Weg, bei der Happschen Brauerei“ existierte in Hammelburg ein mittelalterliches Leprosorium, das noch 1763 als Leprosenhaus bestand. Wann das Leprosenhaus eingerichtet wurde, ist nicht bekannt.[12]
Von 1797 bis 1803 war Hammelburg Garnisonstadt des 2. Fuldischen Landwehr-Bataillons.
Von 1803 bis 1806 gehörte Hammelburg zu Nassau-Oranien-Fulda und war unter Napoleons Schwager, Marschall Murat, bis 1810 französisch verwaltet. 1810 kam Hammelburg zum Großherzogtum Frankfurt, 1813 zu Österreich und im Juli 1816 gemäß des Vertrags von München zu Bayern. An Franken war Hammelburg (wie auch Amorbach, Alzenau, Miltenberg und Bad Brückenau) bereits im April 1816 angeschlossen[13] worden.
Von 1816 bis 1869 war Hammelburg Garnisonstadt des Königlich Bayerischen Landwehr-Bataillons Hammelburg. Bei einem Großfeuer wurden am 25. April 1854 303 Haupt- und 370 Nebengebäude im Stadtkern zerstört.
Während des Deutschen Krieges 1866 kam es im Zuge der Schlacht bei Kissingen am Buchberg bei Hammelburg am 10. Juli zu einem Gefecht zwischen Verbänden der bayerischen und preußischen Truppen. Das Landwehr-Bataillon kam als Nachschub- und Sanitätsverband und als Löschkommando bei den Bränden in Hammelburg zum Einsatz. Nach der Auflösung der Königlich Bayerischen Landwehr im Jahre 1869 bemühte sich der Magistrat um die Stationierung eines Verbandes der Bayerischen Armee. Im Jahre 1895 wurde der Truppenübungsplatz Hammelburg errichtet, welcher 1938 mit dem ehemaligen Dorf Bonnland erweitert wurde.
Bei den Novemberpogromen 1938 demolierte ein SA-Sturm aus Hammelburg in barbarischer Weise die Wohnungen und Geschäfte jüdischer Familien in Dittlofsroda und Völkersleier und zündete an beiden Orten die Synagogen an.
Im März 1945 griff das amerikanische „Kommandounternehmen Hammelburg“ auf Befehl von General Patton erfolglos das Lager Hammelburg an, um Kriegsgefangene zu befreien, unter denen sich auch Pattons Schwiegersohn befand.
Bis zur Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, war Hammelburg Sitz des Landkreises Hammelburg mit dem Kfz-Kennzeichen HAB.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Westheim nach Hammelburg eingegliedert. Am 1. April 1971 folgte Pfaffenhausen. Diebach, Feuerthal, Morlesau, Obererthal und Untererthal kamen am 1. Januar 1972 hinzu. Obereschenbach folgte am 1. April 1972. Die Gemeinden Bonnland und Hundsfeld, die 1938 abgesiedelt wurden, wurden am 1. Juli 1972 eingemeindet. Hundsfeld und Bonnland sind jedoch keine eigenen Gemeindeteile der Stadt Hammelburg, sondern „Übungsdörfer“ der Bundeswehr im Lager Hammelburg.[14] Mit der Eingliederung von Gauaschach wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[15]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 11.465 auf 11.037 um 428 Einwohner bzw. um 3,7 %. 1990 hatte die Stadt 12.489 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Hammelburg liegt im gleichnamigen Dekanat des Bistums Würzburg. Neben der römisch-katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer in Hammelburg gibt es in den Stadtteilen folgende katholische Kirchengemeinden:
Der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Michael gehören evangelische Christen aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus an. Die Gemeinde gehört zum Dekanat Lohr, das zum Kirchenkreis Würzburg-Ansbach gehört, mit Sitz des Regionalbischofes in Ansbach.[16]
Weiterhin existiert als dritte christliche Gemeinschaft eine freie Christliche Gemeinde Hammelburg.
Seit dem 13. Jahrhundert waren jüdische Familien in Hammelburg ansässig, die um 1560 eine Synagoge erbauten und um 1586 einen Friedhof in Pfaffenhausen errichteten, auf dem ihre Verstorbenen bis Juni 1938 bestattet wurden. Der jüdische Friedhof Pfaffenhausen wurde im November 1938 im Gefolge des Pogroms in Hammelburg (10. November 1938) schwer geschändet. Mehr als Tausend Grabsteine wurden umgeworfen. Eine Gedenktafel wurde 1986 am Eingang des jüdischen Friedhofs angebracht.[17]
Die jüdische Gemeinde in Hammelburg bestand bis Februar 1939, in Westheim und Untererthal wohnten jüdische Familien bis 1942. Sie wurden deportiert und Opfer des Holocaust.
Es wurden 132 jüdische Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer aus Hammelburg (Stadt), Dittlofsroda, Oberthulba, Untererthal, Völkersleier und Westheim (Kreis Hammelburg) Opfer des Holocaust. Quellennachweis: www.bundesarchiv.de, Gedenkbuch, Suche im Namensverzeichnis.[18]
Der Stadtrat Hammelburg zählt 24 Stadträte. Die Sitzverteilung nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 zeigt das nebenstehende Diagramm.
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; vorne ein schwebendes schwarzes Tatzenkreuz, hinten auf grünem Dreiberg drei silberne natürliche Lilien in nach rechts abfallender Höhe.“[20] | |
Wappenbegründung: Hammelburg war eine Stadt, die von den Äbten von Fulda regiert wurde. Sie gelangte 777 in deren Besitz durch die so genannte Hammelburger Schenkung und verblieb dort bis 1802. Die Stadt erhielt von Abt Konrad Malkes die Stadtrechte, die König Albrecht I. 1303 und Kaiser Karl IV. 1356 bestätigten. Die ältesten Siegel der Stadt, die von 1283 bis 1360 datieren, zeigen den heiligen Bonifatius auf einem Thron sitzend. Bonifatius ist der Patron des Fürststifts Fulda. Im Siegel von 1430 kamen zwei kleine Schildchen hinzu, das rechte weist mit einer Burg mit drei Türmen redend auf den Ortsnamenteil -burg hin, das linke trägt das fuldische Kreuz. Um 1500 entstand das Wappenbild getrennt vom Siegel. Das Wappen zeigt ebenfalls das fuldische Kreuz, jedoch an Stelle der Burg die Lilien für die drei Schutzpatrone der Stadt Fulda Stadt (Simplicius, Faustinus und Beatrix). Ab 1818 wurden die Farben im Wappen in Silber und Blau und das fuldische Kreuz von Schwarz in Rot geändert. Dies geschah aus politischen Gründen. Man wünschte keine Hinweise auf ehemalige Territorialansprüche. Ab 1836 kehrte das alte Wappen wieder unverändert zurück und wurde am 8. Juli 1955 amtlich verliehen. |
für weitere Naturdenkmäler im Gebiet der Stadt Hammelburg: Siehe Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Bad Kissingen
In der US-Sitcom Ein Käfig voller Helden, die während des Zweiten Weltkriegs spielt, ist der zentrale Handlungsort das fiktive Gefangenenlager Stalag 13. Die Ortsangaben in der Serie variieren stark, ein Standort ist nahe Hammelburg.[24][25]
Die Volleyballmänner des TV/DJK Hammelburg spielen in der 2. Bundesliga Süd.
Hammelburg hat die gleichnamigen Anschlussstellen (97) an die Bundesautobahn 7 (Fulda–Würzburg und umgekehrt) und liegt an den Bundesstraßen 27 und 287.
Der Bahnhof Hammelburg liegt am Kilometer 27,5 der Bahnstrecke Gemünden–Bad Kissingen. Diese wird von der Erfurter Bahn mit Triebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 befahren, welche als Unterfranken-Shuttle nach Schweinfurt verkehren. Zusätzlich existieren im Stadtgebiet die Haltepunkte Hammelburg Ost, Diebach, Morlesau und Westheim-Langendorf.
Oberhalb von Schloss Saaleck, angeschlossen an das Lager Hammelburg, befindet sich der Flugplatz Hohe Lanz, der von der Flugsportgruppe Hammelburg e. V. mit Motor- und Segelflugzeugen genutzt wird, sowie in der Nähe ein Modellflugplatz.
Der Sonderlandeplatz Lager Hammelburg wurde schon im Ersten Weltkrieg als eines der ersten königlich bayerischen Fluggelände genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten die Amerikaner ein Gebäude und eine Flugzeughalle. Seit 1963 wurde das Areal als Segelfluggelände der Fliegergruppe Noell aus Würzburg genutzt, vorher wurde in den Saalewiesen zwischen Hammelburg und Pfaffenhausen mit Segelflugzeugen geflogen. 1968 wurde die FSG Hammelburg e. V. gegründet und ist seitdem dort heimisch.
Nördlich von Untererthal befindet sich der Hubschrauber-Sonderlandeplatz Hammelburg-Untererthal, der von der Heli-Frankonia Flugbetriebs GmbH genutzt wird.
Heute gibt es neben einer Reihe von Voll- und Nebenerwerbswinzern das Weingut Schloss Saaleck (Familie Lange), die Winzergenossenschaft (Kellereischloss) und die Filiale der Staatlichen Hofkellerei Würzburg (Trautlestal).
Seit 1923 ist Hammelburg Hauptsitz der Bank Schilling & Co die seit 2019 zur Merkur Privatbank gehört.
Der größte Arbeitgeber in Hammelburg ist die Bundeswehr. Einrichtungen sind die Infanterieschule der Bundeswehr mit dem VN Ausbildungszentrum (Ausbildungszentrum für Aufgaben im Auftrag der Vereinten Nationen), der Truppenübungsplatz und das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum. Des Weiteren sind Teile des Jägerbataillons 1 (a.D) und das Offizieranwärterbataillon 2 (a.D) dort stationiert. Das Jägerlehrbataillon 353 ist seit Ende 2006 aufgelöst. Sämtliche Bundeswehreinrichtungen befinden sich im Süden der Stadt auf dem Lagerberg. Das Lager Hammelburg bildet einen eigenen Stadtteil.
Neben dem Frobenius-Gymnasium, dessen Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, gibt es die Jakob-Kaiser-Realschule, eine Grundschule, eine Mittelschule mit Mittlere-Reife-Zug und Ganztagesschule, die Saaletal-Förderschule sowie die Musikschule Benkert.
(chronologisch geordnet)