Hans Brosamer hielt sich von 1519 bis 1529 in Nürnberg auf, wo Porträts Nürnberger Bürger entstanden. Um 1536 bis 1550 am fürstlichen Hof in Fulda, später in Erfurt ansässig.
Er gehört zur Schule von Lucas Cranach dem Älteren, ist jedoch auch von Albrecht Dürer beeinflusst. Von Brosamer sind zahlreiche Kupferstiche und Holzschnitte bekannt, die in vielen Druckwerken der damaligen Zeit erschienen sind. Zu erwähnen ist hierzu Luther’s Wittenberg Bibel von 1550. Er gab auch ein Kunstbüchlein in Holzschnitt heraus, welches Vorlagen für Goldschmiede enthält. Gemälde von Brosamer sind selten. Er signierte meist mit dem Monogramm „HB“.
Bildnis des Hans Durr, signiert mit dem Monogr. „HB“ und datiert 1521 sowie Bildnis Sebolt Schwartz signiert und datiert 1523. Beide Gemälde befanden sich ehemals in der Sammlung des deutschen Kaiserhauses. Sie waren Hochzeitsgeschenke des Kaisers an den 1. Fürsten zu Eulenburg-Hertefeld.
Weitere gesicherte Werke von Brosamer sind die Bildnisse Hans Pirkel d. J. von 1520, Jochum Wirman von 1521, Andreas Imhoff, Johannes von Otthera von 1536 und Bildnis eines jungen Mannes.
Bodo Gotzkowsky: Die Buchholzschnitte Hans Brosamers zu den Frankfurter »Volksbuch«-Ausgaben und ihre Wiederverwendungen. Baden-Baden 2002, ISBN 978-3-87320-361-7.
Bodo Gotzkowsky: Die Buchholzschnitte Hans Brosamers in Werken Martin Luthers und anderen religiösen Drucken des 16. Jahrhunderts. Ein bibliographisches Verzeichnis ihrer Verwendungen. Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-87320-363-1.
Bodo Gotzkowsky: Die Buchholzschnitte Hans Brosamers in naturwissenschaftlichen, humanistischen und satirischen Drucken des 16. Jahrhunderts. Baden-Baden 2012, ISBN 978-3-87320-364-8.
Wolfgang Maier-Preusker: Dokumentation zu den Gemälden „Bildnis Hans Durr 1521“ und „Bildnis Sebolt Schwartz 1523“. 2012.
Anna Morath-Fromm: „Brosamer“-Textbeitrag im Ausstellungskatalog Dürer, Cranach, Holbein. Die Entdeckung des Menschen. 2011/2012. Wien, Kunsthistorisches Museum und Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung. Seite 140, Kat. Nr. 184.