Heiligenblut am Großglockner
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Hauptort: | Heiligenblut | |
Fläche: | 193,53 km² | |
Koordinaten: | 47° 2′ N, 12° 50′ O | |
Höhe: | 1288 m ü. A. | |
Einwohner: | 948 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 4,9 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9844 | |
Vorwahlen: | 0 48 24 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 10 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hof 4 9844 Heiligenblut am Großglockner | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Lackner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
||
Lage von Heiligenblut am Großglockner im Bezirk Spittal an der Drau | ||
Heiligenblut von oben | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Heiligenblut am Großglockner ist eine österreichische Gemeinde mit 948 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten. Der gleichnamige Hauptort wird als Ausgangspunkt für den Besuch der Pasterze und für die Besteigung des Großglockners oft besucht. Heiligenblut ist Ausgangspunkt der Großglockner-Hochalpenstraße.
Heiligenblut liegt in durchschnittlich 1288 m Seehöhe am Fuße des Großglockners (3798 m) am obersten Ende des Mölltals im Nationalpark Hohe Tauern. Bei Heiligenblut liegt das Fleißtal.
Die Gemeinde ist in die Katastralgemeinden Apriach, Rojach sowie Zlapp und Hof gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst neben dem gleichnamigen Dorf folgende, jeweils als Dorf qualifizierte Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Heiligenblut (Dorf) | |
---|---|
Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Spittal an der Drau , Kärnten |
Pol. Gemeinde | Heiligenblut am Großglockner (KG Zlapp und Hof) |
Ortschaft | Hof |
Koordinaten | 47° 2′ 21″ N, 12° 50′ 30″ O |
Höhe | 1291 m ü. A. |
Einwohner der stat. Einh. | 997 (k. A. Hilfe ) |
Gebäudestand | ca. 70 |
Statistische Kennzeichnung | |
Zählsprengel/ -bezirk | Heiligenblut (20610 000) |
Die markante Kirche mit Teilen des Ortes | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Hauptort ist das Dorf Heiligenblut. Es befindet sich etwa 55 Kilometer nordwestlich von Spittal. Es liegt inmitten der Gemeinde, auf um die 1290 m ü. A. Höhe links über der Möll, am Südfuß des Scharecks (2606 m ü. A.), dem Hausberg, auf den auch eine Seilbahn führt.
Im Ort endet die Großglocknerstraße (B107) und beginnt die Großglockner-Hochalpenstraße.
Es gehört zur Ortschaft Hof, die daher den nominellen Gemeindehauptort darstellt, und zur Katastralgemeinde Zlapp und Hof.
Der Ort ist ein typisches Kirchdorf und jüngeren Datums. Es hat sich erst im Zuge des aufkommenden Tourismus entwickelt, besonders ab dem Bau der Hochalpenstraße in den 1930er Jahren. Mit Stand 2013 hat es um die 70 Gebäude, das ist ein knappes Siebtel der ganzen Gemeinde.
(beide Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Fusch a.d.Glstr. (Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Rauris (Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Kals a. G. (Bez. Lienz, Tir.) | ||
Nußdorf-Debant (Bez. Lienz, Tir.) | Großkirchheim |
Der Name „Heiligenblut“ rührt der Legende nach von einem Fläschchen mit dem Blut Christi her, das Briccius (auch Briktius, Brictius, lat. für Friedrich), ein dänischer Prinz, der hier um 914 auf dem Rückweg von Konstantinopel von einer Lawine verschüttet wurde, in die Wade habe einwachsen lassen, um es vor Räubern zu schützen. Aus den Schneemassen, unter denen er begraben wurde, seien drei Ähren herausgewachsen, wodurch sein Leichnam und die Blutreliquie aufgefunden wurden. Als einige Bauern ihn begraben wollten, habe sich ein Bein störrisch geweigert, unter der Erde zu bleiben. Als man der Sache auf den Grund ging, fand man das Fläschchen, das seither im Sakramentshaus der 1460 bis 1491 erbauten Pfarrkirche des Hl. Vinzenz aufbewahrt wird. Einem Antrag der Gemeinde Heiligenblut, Briccius heiligzusprechen, wurde mangels Beweisen nie zugestimmt, was die Gemeinde nicht davon abgehalten hat, Briccius eine eigene Krypta und einen Altar zu errichten.
Neben der vorherrschenden Land- und Almwirtschaft wurde in Heiligenblut bis ins 20. Jahrhundert Gold abgebaut.
Die Hochgebirgsregion um Heiligenblut entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts zunächst zum klassischen Sommerfrischenort und ab den 1930er Jahren zur zweisaisonalen Tourismusregion. Maßgeblichen Anteil daran hat die 1935 eröffnete Großglockner-Hochalpenstraße, deren südlicher Ausgangspunkt Heiligenblut ist. Rund um die Berge Schareck (2606 m ü. A.) und Gjaidtroghöhe (2988 m ü. A.) über der Gemeinde wurde ein hochalpines Skizentrum mit modernen Liftanlagen zwischen 1301 m ü. A. und 2900 m ü. A. errichtet.
Laut Volkszählung 2001 waren 95,5 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 1,8 % sind evangelisch. Die Anteile anderer Bekenntnisse liegen jeweils unter 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 0,7 %.
2019 wohnten 997 Personen in der Gemeinde.[3] Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Heiligenblut 1.185 Einwohner. Davon besaßen 97,7 % die österreichische und 1,1 % die deutsche Staatsbürgerschaft. Zwischen den Volkszählungen 1991 und 2001 nahm die Wohnbevölkerung durch Abwanderung um 5,9 % ab. Die Abwanderung konnte durch eine leicht positive Geburtenbilanz nicht wettgemacht werden. Davor hatte schon seit 1981 die Bevölkerung um 5,4 % abgenommen.[4][5] Im Vergleich zu den Nachbargemeinden zeigt Heiligenblut den stärksten Rückgang der Einwohnerzahl:[6]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Einwohner von Heiligenblut |
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! Relative Bevölkerungsentwicklung
|
Bei der Gegenüberstellung der Erwerbstätigkeit zeigt Heiligenblut einige Besonderheiten im Vergleich mit den Nachbargemeinden Großkirchheim, Mörtschach und Winklern, die alle ungefähr gleich viele Einwohner haben: Sehr stark ausgeprägt ist die Beschäftigung im Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ und überdurchschnittlich ist auch der Bereich „Verkehr“. Dazu trägt auch die Großglockner Hochalpenstraßen AG mit 120 Mitarbeitern (an sieben Standorten) bei.[8]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr, was sich besonders im Vergleich mit den Nachbargemeinden zeigt. Die Anzahl der Übernachtungen ist jedoch in den letzten Jahren rückläufig. Dies ist vor allem auf die Verringerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer zurückzuführen. Sie sank von 4,0 Tagen im Jahr 2008 auf 3,0 Tage im Jahr 2019.[9][10][11][12] Im Gegensatz zu den Nachbargemeinden hat Heiligenblut zwei nahezu gleich stark ausgeprägte Saisonen mit Spitzen bei circa 40.000 Übernachtungen im Februar und im August.[13]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Heiligenblut hat im Vergleich mit den anderen Orten im oberen Mölltal die geringste Anzahl von Auspendlern. Die Aufschlüsselung der Auspendler nach der Distanz in Straßenkilometer zeigt geringes Pendeln unter 30 Kilometer, eine erste Spitze bei 30–39 Kilometer sowie eine deutliche Spitze im Bereich über 200 Kilometer.[14][15]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! Anzahl Pendler je Gemeinde
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! Anzahl der Pendler in Prozent nach der Entfernung in Kilometer
|
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1852 waren:[21]
Die Fahne ist Gelb-Blau mit eingearbeitetem Wappen.
Das gespaltene Wappen zeigt vorne die Wallfahrtskirche vor der stilisierten Bergkulisse des Großglockners, hinten symbolisieren drei Weizenähren und die Ampulle mit dem Blut Christi, von dem ein Heiligenschein ausgeht, die Bricciuslegende. Das Wappen wurde der Gemeinde am 9. Dezember 1965 verliehen.[24]