Walther Linde wuchs in Lübeck als Sohn des Apothekers und angesehenen Lübecker Photographen Hermann Linde auf. Seine Brüder waren der Augenarzt und Kunstsammler Max Linde und der Maler Hermann Linde. Ersten Zeichenunterricht erhielt er von seinem Großvater Christian Peter Wilhelm Stolle.
Seit 1900 lebte er in Berlin, wurde 1902 Mitglied der Berliner Secession und später auch Mitglied im Deutschen Künstlerbund[1]. 1905 folgte eine weitere Spanienreise. Bis 1914 hielt er sich jährlich in Paris und in der Normandie auf. 1919 und 1928 hatte er Einzelausstellungen in Lübeck. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Grunewald-Forst.
Bekanntheit erlangte der Künstler vor allem durch Landschaftsbilder und Stillleben, ferner durch zahlreiche Kinderportraits, die häufig im Kundenauftrag entstanden und daher meist in Privatbesitz verblieben sind.
Linde-Walther war auch als Buchillustrator tätig, etwa für die vor allem für Kinder gedachten Bücher der A. Molling & Comp.[2]
Dideldumdei. 16 farbige Bilder von Linde-Walther. Mit Versen von L. Linde. Hannover: A. Molling & Comp. 1921
Joachim Christian Kirchner: Vier Steinzeichnungen. Berlin: Selbstverlag des Vereins 1926 (Weihnachtsgabe für den Verein der Freunde von Joachim Christian Kirchner)
Plattdeutsche Spruchweisheiten. Vorwort von Alfred Richard Meyer. Wolfshagen-Scharbeutz (Lübecker Bucht): Westphal 1955
Paul Otto: Negen un vertig ole Sprekwörd for use Soldaten un Mariners. 3. Aufl. [Privatdr.] Berlin: Görlitz 1916 (Erasmusdruck; 6)
Johannes Gillhoff: Jürnjakob Swehn, der Amerikafahrer. Mit Zeichnungen von H. E. Linde-Walther. 131.–135. Tsd., Berlin: Tägliche Rundschau 1921
John Brinckman: Fastelabendspredigt för Johann, de nah Amerika fuhrt will. Mit einer Steinzeichnung von Linde-Walther. Von Paul Otto veranstalteter Privatdruck 1921 (Erasmusdruck; 7)
Elias Erasmus: Professor Linde-Walther: Oelgemälde. Kunstantiquariat Oskar Rauthe, Berlin, Berlin: Frisch, ca. 1920 (Auktionskatalog)
Wulf Schadendorf: Museum Behnhaus. Das Haus und seine Räume. Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk (= Lübecker Museumskataloge 3). 2. erweiterte und veränderte Auflage. Museum für Kunst u. Kulturgeschichte d. Hansestadt, Lübeck 1976, S. 85/86
Brigitte Heise: Linde-Walther in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 11, Neumünster 2000, S. 234–236 ISBN 3-529-02640-2, korrigierte ISBN 3-529-02640-9