Heinrich Richter-Berlin, eigentlich Hugo Heinrich Konrad Richter[1], (* 23. April 1884 in Berlin; † 26. Januar 1981 ebenda) war ein deutscher Maler des Expressionismus und Mitbegründer der Neuen Secession in Berlin. Richter arbeitete von 1916 bis 1945 auch intensiv als Filmarchitekt.
Heinrich Richter studierte in den Jahren 1902/1903 an der Hochschule der Künste Berlin. Er wurde vom weiteren Studium ausgeschlossen, da er ohne Erlaubnis in der Berliner Secession ausgestellt hatte.[2] Um 1907/1908 studierte er in der Kunstschule Lothar von Kunowski in Berlin.[3] Nachdem Kunowski im Jahr 1909 Berlin verließ, um an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf zu lehren, gründete Richter eine Malschule an gleicher Adresse und vermittelte dort das System L. v. Kunowski.[4] 1910 war Heinrich Richter Mitbegründer der von der Berliner Secession abgespaltenen Künstlergruppe Neue Secession, die bis 1914 bestand. 1918 wurde er neben den Malern Max Pechstein, Georg Tappert, César Klein, Moriz Melzer, die wie er Mitglieder der Neuen Secession gewesen waren, Mitbegründer der Novembergruppe. Für die expressionistische Zeitschrift Der Sturm entwarf er zahlreiche Holzschnitte und beteiligte sich an Franz Pfemferts Die Aktion.[2] 1919 war er Mitbegründer des Arbeitsrats für Kunst, erster Vorsitzender war Walter Gropius.[5]
Richter entwarf von 1916 bis 1945 intensiv Bauten für Filmproduktionen; zum Teil betreute er bis zu 26 Filme pro Jahr. Für Friedrich Wilhelm Murnau stattete er die Filme Der Gang in die Nacht sowie Der Januskopf, beide aus dem Jahr 1920, aus. Ferner arbeitete er unter anderem mit den Filmregisseuren Hermann Kosterlitz, Alexander Korda, Erich Engel, Fedor Ozep, Kurt Bernhardt, Richard Oswald und Michael Kertesz zusammen. Für die Schauspielerin Rosa Valetti entwarf er Bühnenbilder. In den Jahren 1933 bis 1939 designte er vor allem die Kulissen für Kurzfilme, darunter das Gros der Arbeiten Piel Jutzis und Jürgen von Altens[6].
1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus der Sammlung des Jenaer Kunstvereins Richter-Berlins Ölgemälde „Boote am Strand“ (1911) und „Haus und Baum“ beschlagnahmt und anschließend zerstört.[7]
Nach Kriegsende schuf er ab 1945 Theaterdekorationen für das Theater am Nollendorfplatz, schrieb Theaterstücke für Kinder, führte Regie und verfasste Texte für Zeitschriften.[8] Er war bis ins hohe Alter als Maler tätig.
Heinrich Richter-Berlin liegt auf dem Städtischen Friedhof Stubenrauchstraße in Berlin-Friedenau. Seine Grabstätte wurde von 1987 bis 2009 als Ehrengrab des Landes Berlin geführt (siehe Liste der Ehrengräber in Berlin/Ehemalige Ehrengräber).
Personendaten | |
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NAME | Richter-Berlin, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Richter, Hugo Heinrich Konrad (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Bühnenbildner und Mitbegründer der Neuen Secession in Berlin |
GEBURTSDATUM | 23. April 1884 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 26. Januar 1981 |
STERBEORT | Berlin |