Als Vertreter des Amerikanischen System der Politischen Ökonomie war Carey einer der bekanntesten amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler des 19. Jahrhunderts und beeinflusste die damalige Wirtschaftspolitik der USA nachhaltig.
Henry Charles war der Sohn des irischen Einwanderers Matthew Carey, der aus politischen Gründen ins Exil gegangen war. In Philadelphia gründete der Vater eine kleine Verlagsbuchhandlung mit angeschlossener Druckerei. Mit 21 Jahren wurde Carey Teilhaber an dieser elterlichen Firma.
1821 übernahm Carey die Leitung des Geschäfts und war mit der Einführung von Verlagsauktionen ("trade sales") maßgeblich am schnell wachsenden Absatz von Büchern in den USA beteiligt. Bereits 1835 konnte sich Carey aus fast allen Geschäften zurückziehen. Sein erwirtschaftetes Vermögen verwendete Carey nur noch, um seinem Interesse, der Nationalökonomie, zu frönen.
Neben seinen schriftstellerischen Arbeiten unternahm Carey fast jährlich Reisen nach Europa, wobei immer Aufenthalte in Großbritannien eingeplant waren. Seine in den verschiedenen Ländern gemachten Beobachtungen und das umfangreiche dort gesammelte Datenmaterial verarbeitete er in seinen Werken.
Dabei gelangte er zu Anschauungen, welche zu denen der englischen Schule der Klassischen Nationalökonomie in schroffem Gegensatz standen, und bekämpfte in seinen Schriften, insbesondere die Doktrinen von Adam Smith, Thomas Robert Malthus, David Ricardo und John Stuart Mill. Ursprünglich ein eifriger Befürworter des Freihandels, wurde Carey ein ebenso eifriger Befürworter von Schutzzöllen und erblickte, wie schon vor ihm Friedrich List, den Freihandel zwar als ein erstrebenswertes Ziel, das zu erreichen aber die Einführung von Schutzzöllen ein geeignetes Mittel bilde.
Principles of political economy. Philadelphia 1837–1840 (3 Bände)
The credit system in France, Great Britain and the United States. London 1838
Answer to the questions: what constitutes currency? what are the causes of unsteadiness of the currency? and what is the remedy? Philadelphia 1844
The past, the present and the future. Philadelphia 1848
The harmony of interests. New York 1851
The Slave Trade, Domestic and Foreign: Why It Exists, and How it may be Extinguished. 1853, 2. Auflage Philadelphia 1856 (Google Books)
Principles of social science. 3 Bände. Philadelphia 1858–1860 (Hauptwerk, online) Autorisierte deutsche Ausgabe: Die Grundlagen der Socialwissenschaft / unter Mitwirkung von H. Huberwald hrsg. von Carl Adler. 3 Bände. Fleischmann, München 1863–1864
Letters on international copyright. 1853, 2. Auflage 1868 Deutsch: Briefe über schriftstellerisches Eigenthum. Übersetzt von Carl Adler. Eichhoff, Berlin 1866
The French and American tariffs compared. Philadelphia 1861
The way to outdo England without fighting her. Philadelphia 1865
Review of the decade 1857–1867. Philadelphia 1867 Deutsch: Wirthschaftspolitische Rückblicke auf die letzten zehn Jahre. München: Fleischmann, 1868
Contraction or expansion? Repudiation or resumption? Philadelphia 1866
How protection, increase of public and private revenues, and national independence march hand in hand together. Philadelphia 1869
Shall we have peace... Letters to the President elect of the United States. Philadelphia 1869
International copyright question. Philadelphia 1872
Eugen K. Dühring: Careys Umwälzung der Volkswirtschaftslehre. Zwölf Briefe. Fleischmann, München 1865
Eugen K. Dühring: Die Verkleinerer Careys und die Krisis der Nationalökonomie. Trewendt, Breslau 1867
William Elder: A memoir of Henry C. Carey. Read before the Historical Society of Pennsylvania, Philadelphia, Januar, 5, 1880. Baird, Philadelphia PA 1880
Ehrenfried Galander: Der Entwurf der Marxschen politischen Ökonomie in der Auseinandersetzung mit der Theorie des amerikanischen Vulgärökonomen Henry C. Carey. Dissertation, Universität Halle, 1983
Arnold W. Green: Henry C. Carey, nineteenth-century-sociologist. UPP, Philadelphia PA 1951
Jeremiah W. Jenks: Henry C. Carey als Nationalökonom. Fischer, Jena 1885
Friedrich A. Lange: J. St. Mill’s Ansichten über die Sociale Frage. Thoemmes, Bristol 1994, ISBN 1-85506-360-3 (Repr. d. Ausg. Duisburg 1866)
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